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HEV 7/2005 Inhaltsverzeichnis
Aus dem Kantonalverband

  Hans Egloff,
Präsident Hauseigentümerverband
Kanton Zürich
Eigentor des Mieterverbandes
  «Neid, Missgunst und linke Ideologie sind hinter dem Verhalten des Mieterverbandes zu vermuten.» Dies der Erklärungsversuch eines aufgebrachten Mitglieds anlässlich einer Veranstaltung einer HEVSektion zu «Aktionen» des Mieterverbandes in den vergangenen Monaten.
Im Kanton Zürich hat die frühere Präsidentin des Mieterverbandes im Kantonsrat eine Parlamentarische Initiative eingereicht, mit der für den Mieter bei den Steuern ein Pauschalabzug für Unterhaltskosten eingeführt werden soll. Nach meiner Wahrnehmung sind es bisher ausschliesslich die Hauseigentümer und Vermieter, die für den Unterhalt ihrer Liegenschaften aufkommen. Die Frage sei erlaubt: Für welchen Unterhalt?
Vor einigen Wochen hat der Mieterverband sein Visier mit grossen Inseraten auf eine Liegenschaftsverwaltung eingestellt, um damit die Mieterschaft zu unsinnigen Mietzinsanfechtungsbegehren zu motivieren. Zählbare Resultate sind kaum zu erwarten. Dem selben Kapitel zugehörig muss die alte Leier bezeichnet werden, wonach sich die Vermieter wegen der zu hohen Referenzsätze bei den Hypothekarzinsen zu Lasten der Mieter in Millionenhöhe unzulässig bereicherten. Abgesehen davon, dass dies sachlich nicht richtig ist, bleibt der Hinweis auf das neue Mietrecht, das von den Funktionären des Mieterverbandes schlecht gemacht und wohl daher abgelehnt wurde. Bei all dem wird einfach ausgeblendet, dass ein riesiges Gros der Mieterschaft mit dem Mietverhältnis zufrieden oder sogar sehr zufrieden ist. Kommt hinzu, dass mit diesen unzutreffenAtmosphäre zwischen dem einzelnen Vermieter und seinen Mietern unnötig vergiftet wird.
Als geradezu fatal erwies sich der letzte Gang des Mieterverbandes ans Bundesgericht. So nach dem Motto «Uns ist dann am wohlsten, wenn alle gleich viel oder gleich wenig, am besten gar nichts haben» wurde die Besteuerung des Eigenmietwertes im Kanton Baselland angefochten. Das Resultat ist bekannt, auf allen Seiten gibt es nur Verlierer: Die Hauseigentümer müssen künftig höhere Eigenmietwerte besteuern und den Mietern wird der Wohn- bzw. Mietkostenabzug gestrichen. Dem Kanton Baselland werden dadurch jährlich zusätzliche 120 bis 150 Millionen Franken in die Staatskasse gespült. Betroffen sind also alle, vor allem diejenigen Mieter mit niedrigen Einkommen. Das Fazit lautet Tor! Nur – bei Eigentoren jubelt keiner!
 
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