Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 10/2005 Inhaltsverzeichnis
Statistik

     
  Steigender Leerwohnungsbestand
dank hoher Bautätigkeit

Medienmitteilung des Regierungsrates
 
     
  Im Kanton Zürich hat sich die Zahl der leer stehenden Wohnungen klar erhöht.
Gemäss Leerwohnungszählung per 1. Juni stieg sie zwischen 2004 und 2005 um fast 30 Prozent auf 4330 Einheiten. Damit hat sich die Trendwende am Wohnungsmarkt, die sich bereits im Vorjahr abzeichnete, fortgesetzt. Die Leerwohnungsquote beträgt 0,7 Prozent und ist doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren.
 
     
  Der Anstieg der Leerwohnungsquote ist hauptsächlich auf die starke Bautätigkeit der letzten beiden Jahre zurückzuführen. 2004 entstanden im Kanton Zürich 7758 neue Wohnungen, rund 100 mehr als im Vorjahr. Nie mehr seit Mitte der Siebzigerjahre wurden so viele Wohnungen innerhalb einer Zweijahresspanne gebaut. Träger der hohen Bautätigkeit sind professionelle Kapital- und Immobiliengesellschaften, die als Bauherren von 3700 Wohnungen rund die Hälfte der Neubauten errichteten. Diese Gruppe hatte bis anhin nur rund 2500 Wohnungen pro Jahr erstellt.
Dementsprechend konzentrierte sich die Bautätigkeit vornehmlich auf Mehrfamilienhäuser und umfasste sowohl Mietwohnungen als auch Stockwerkeigentum (die Statistik der Wohnbautätigkeit unterscheidet allerdings nicht zwischen diesen beiden Kategorien). Die Bautätigkeit von Genossenschaften und Privatpersonen blieb dagegen trotz günstiger Finanzierungssituation auf dem gleichen Niveau wie in den letzten Jahren. Entsprechend stagnierte auch der Einfamilienhausbau.
In den beiden Grossstädten Zürich und Winterthur war die Bautätigkeit weiterhin rege. In Winterthur wurden 2004 583 Wohnungen fertiggestellt – das sind zwar 650 weniger als im Vorjahr, ist aber immer noch die vierthöchste Jahresproduktion seit 1975. In Zürich entstanden 925 Wohnungen, ebenfalls rund 600 weniger als im Vorjahr, aber immer noch klar mehr als im Mittel der Neunzigerjahre, als jährlich nur rund 600 Wohnungen neu auf den Markt kamen.
Auch ausserhalb der grossen Städte entstanden viele Wohnungen. Volketswil, Uster und Bülach verzeichneten mehr als 200, 14 weitere Gemeinden über 100 Neuwohnungen. Bezogen auf die Ortsgrösse war die Neubautätigkeit in Glattfelden am höchsten (6,7 Prozent des Wohnungsbestandes). In weiteren neun Gemeinden betrug die Neubautätigkeit ebenfalls über 5 Prozent. Auffallend hoch war die Bautätigkeit im Raum Volketswil–Wangen– Brüttisellen–Dietlikon–Bassersdorf–Lindau. In diesen sechs angrenzenden Gemeinden entstanden insgesamt 870 neue Wohnungen. Ausgesprochen hoch war im letzten Jahr auch die Zahl der Wohnungsabbrüche.
 
     
  Leerwohnungsziffer Kanton Zürich
 
 
Quelle: Stat. Amt Kanton Zürich – Grafik: HEV Zürich
 
     
  In der Stadt Zürich wurden 515 Wohnungen abgebrochen, so viele wie noch nie zuvor. Auch im übrigen Kanton waren Abbrüche weit verbreitet (323 Wohnungen gegenüber 146 im Vorjahr). Ist damit ein neuer Trend – weg vom Neubau auf der grünen Wiese, hin zu vermehrtem Ersatzneubau an zentralen Lagen – eingeläutet?
2004 wurden im Kanton Zürich insgesamt fast 8,5 Milliarden Franken verbaut – rund 800 Millionen mehr als im Vorjahr. Neben dem Wohnbau (+240 Mio.) verzeichneten auch die Bereiche Bildung/ Gesundheit/Sport/Freizeit (+300 Mio.),Verkaufsflächen (+200 Mio.) und Nationalstrassenbau (+90 Mio.) hohe Zunahmen der Investitionssumme.

Detaillierte Datensätze sind online verfügbar auf der Website des Statistischen Amts des Kantons Zürich:
http://www.statistik.zh.ch/lwz.php
 
     
     
  Auch gesamtschweizerisch langsame
Entspannung auf dem Wohnungsmarkt


Aus einer Pressemeldung des Bundesamtes für Statistik

Nach den Tiefständen der beiden letzten Jahre erhöhte sich der Leerwohnungsbestand im laufenden Jahr wieder. Am 1. Juni 2005 betrug die Leerwohnungsziffer 0,99 Prozent, was 36 800 leer stehenden Wohnungen entspricht. Dies zeigen die Ergebnisse der Leerwohnungszählung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt hat sich in sechzehn Kantonen entschärft, in acht Kantonen entgegen dem allgemeinen Trend weiter angespannt. In den Kantonen Thurgau und Graubünden ist die Lage im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Am stärksten entwickelte sich die Leerstandsquote im Kanton Tessin (0,89% gegenüber 0,64% im Jahr 2004). Die prozentual höchsten Leerwohnungsbestände waren in den Kantonen Glarus (2,11%), Jura (2,01%), Appenzell Ausserrhoden (1,96%), Solothurn (1,91%) und Thurgau (1,84%) zu beobachten. Einen überdurchschnittlich prekären Wohnungsmarkt weisen die Kantone Genf (0,19%), Zug (0,36%), Schwyz (0,52%), Waadt (0,53%) und Basel-Landschaft (0,54%) auf.
In absoluten Zahlen ist der Leerwohnungsstand im Kanton Zürich am stärksten ausgeweitet worden (+937 Leerwohnungen). Die meisten unbesetzten Wohnungen wurden mit 5252 Einheiten im Kanton Bern gezählt. Die grösste Angebotsverknappung wurde im Kanton Sankt Gallen ermittelt, in welchem sich die Anzahl der Leerwohnungen um 131 Einheiten verringerte.
 
     
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