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Gartenpflegearbeiten (3. Teil)
* Urs Remund |
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Der Sommer, der fast keiner war, ist endgültig vorbei. Der schöne
September hat uns aber für die fehlenden Sommertage ein wenig
entschädigt. Nun freue ich mich auf die Farbenpracht des Herbstes.
Doch die Herbstmonate rufen auch nach Gartenarbeit. |
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Rasenpflege
Die Herbstfärbung setzte schon Mitte
September ein, die Blätter fallen langsam von
den Bäumen und bedecken die Rasen- und
Rabattenflächen. Bis Ende Oktober kann man
die Rasenflächen vertikutieren, aerifizieren,
nachsäen und düngen. Bei Bodentemperaturen
bis 10 Grad keimt der Rasen noch. Es
muss allerdings darauf geachtet werden, dass
danach der Rasen nicht von den Blättern verdeckt
wird, weil sonst die jungen Gräser
wegen Lichtmangels vergilben und abfaulen.
Das Entfernen der Blätter muss vorsichtig
erfolgen, um die jungen Halme nicht zu verletzen.
Ein Laubbläser kann hierbei gute
Dienste verrichten. Mähen Sie den Rasen
nochmals, damit er nicht zu hoch in den Winter
geht und durch zu hohen Stand Schaden
nehmen könnte. |
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Wechselflor
Nach den ersten Frostnächten zeigen sich
Begonien, Ageratum, Tagetes und andere
Sommersaisonblumen nur noch als wertvolles
Gut für den Kompost. Die erfrorenen Pflanzenteile
und auch die Wurzeln sind gut geeignet
zum Kompostieren und geben, mit dem
vom Rasen gesammelten Laub, eine sehr
gute Mischung, um eine reichhaltige Komposterde
zu gewinnen. Dahlien sind nach den
ersten Frostnächten auszugraben und die
Knollen sollten gut abgeschüttelt und nur mit
kurzen Stengeln (5 cm) im kühlen, dunklen
Keller in einem Kistchen mit Torf oder Sägemehl
gelagert werden. Vor den ersten Frösten
sollten Sie auch daran denken, Ihre Kübelpflanzen
(Oleander, Lantanen, Solanum etc.)
in einen hellen und kühlen Raum zu nehmen
oder ins Winterquartier zu geben. |
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Anstelle der Sommerflorpflanzen können
jetzt Stiefmütterchen, Müllerblüemli und Vergissmeinnicht
und Goldlack gepflanzt werden. Bei den Stiefmütterchen sind die alten Sorten,
sofern in Ihrer Gärtnerei noch erhältlich, sehr
gut winterhart, ansonsten habe ich mit den
klein blühenden Sorten sehr gute Erfahrungen
machen können. Zierkohl und Skimmia sind
ebenfalls beliebte Pflanzen, um den Rabatten
ein herbstliches Kleid zu geben. Ebenfalls ist
jetzt die richtige Zeit, die Blumenzwiebeln in
den Boden zu setzen. Narzissen, Tulpen, Krokus,
Märzenbecher und Schneeglöcklein wollen
jetzt in die Erde. Lockern Sie die Erde tiefgründig
und setzen die Zwiebeln ca. 5–10 cm
tief in den Boden. Damit die Zwiebeln im
Boden nicht faulen, sollten Sie vor dem Pflanzen
die Zwiebeln mit einem Fungizid (z.B.
Brassicol) bestäuben. In den Rasenflächen
machen sich im Frühjahr vor allem Krokus und
Schneeglöcklein gut und mir gefallen unter
Sträuchern und Bäumen die sehr früh blühenden
Eranthis hiemalis. |
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Lichtblicke im Herbst:
Dieser Ring mit Chrysanthemen, Alpenveilchen,
Heidegewächsen und Stiefmütterchen bringt
Freude in die trübe Jahreszeit.
(Text und Bild: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft
der deutschen Agrarwirtschaft mbH) |
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Staudenbeete
Die Stauden können bei einem milden Herbst noch gut bis Mitte November stehen gelassen werden. Danach sind die krautigen Pflanzenteile abzuschneiden und der Boden um die Pflanzen kann ein letztes Mal in diesem Jahr gelockert und gejätet werden. Eine leichte Düngung mit Hornspänen oder einem Langzeitdünger hilft die Bodenaktivität zu wahren und gibt den Pflanzen im Frühjahr eine gute Startbasis. Ebenfalls ist es jetzt noch gut möglich, einzelne Stauden zu teilen, zu versetzen oder neue Stauden zu pflanzen. |
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Das Laub in den Beeten kann, muss aber
nicht unbedingt entfernt werden. Zum einen
ist eine Laubdecke ein guter Schutz für nützliche
Kleinlebewesen, aber auch Schädlinge
können sich unter der Laubdecke verstecken
und überwintern. Aus diesem Grund nehme
ich das Laub an «heiklen» Stellen des Gartens,
z.B. Rosenbeeten, Rhododendronbeeten und
Wechselflorrabatten, weg. In Sträucher- und
Staudenrabatten lasse ich meist einen Teil des
Laubes liegen und versuche an einzelnen
Stellen auch kleine Laubhaufen zu bilden,
damit ein Igel sich im Garten wohl fühlen
könnte und im Frühjahr, wenn er aus dem
Winterschlaf aufwacht, mit Heisshunger die
ersten Schnecken aus meinem Garten fressen
kann. Einzelne Stauden, wie zum Beispiel das
Schaublatt, Gunnera magelanica, verlangen
nach einem Winterschutz, und dies kann sehr
gut mit Laub und Reisig gemacht werden.
Die hohen Schilfgräser können abgeschnitten
oder, wie das Pampasgras, gebunden
werden. |
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Mit einfachen Mitteln floristisch aufgewertet:
Nicht zu übersehen ist der Chrysanthemenbusch
als Solitär durch seine überwältigende Blütenpracht,
der den Balkon in eine einzige Farbwolke
verwandelt.
(Text und Bild: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft
der deutschen Agrarwirtschaft mbH) |
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Wenn man die Gräser bindet, schützt man zum einen den Kern der Pflanzen und zum andern lassen sich mit ein wenig Fantasie lustige «Bürzi» binden, welche sehr dekorativ bis Ende Februar den Garten zieren. Falls Sie die Wedel vom Pampasgras zur Dekoration ins Haus nehmen, besprühen Sie die Graswedel mit Haarspray, so fuseln die Büschel nicht. |
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Rosen
Die Rosen können bei milder Witterung
gut bis Ende November blühen. Nach
dem Laubfall schneide ich die Rosen auf ca.
25–30 cm zurück, entferne das alte Rosenlaub
aus dem Beet, lockere mit der Stechgabel den
Boden und dünge die Rosen mit einem geeigneten
Dünger. Früher hat man im Herbst noch
Rossmist auf die Rosenbeete verteilt, dies
wäre auch heute noch ein guter Winterschutz
und Dünger, ist aber nicht mehr überall erhältlich
und die Geruchsemissionen sind für städtische
Nasen ein wenig ungewohnt. Deshalb
benutze ich heute einen organischen Rosendünger,
welcher in allen Gartencentern erhältlich
ist. Eigentlich müssten Rosen nicht unbedingt
mit Reisig geschützt werden, aber zum
Schattieren des Holzes gegen die Wintersonne
ist es an leicht erhöhten, meist nebelfreien
Lagen bei Kletterrosen an Ostfassaden und
bei Stammrosen ratsam.
Reisig von Weiss- oder Nordmannstanne
erhalten Sie bei Gartencentern, Gärtnereien
oder beim Förster. Verwenden Sie keine Fichtenzweige,
diese nadeln sehr stark ab und
sind meist schon Mitte Januar braun und
kahl. |
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Eine samtig wärmende Ausstrahlung verbreiten
die eirunden, tief dunkelgrünen, dickfleischigen,
oft bräunlich-rot geäderten pelzigen Blätter
der zierlichen Dauerblüher Saintpaulia, auch
Usambaraveilchen genannt.
(Text und Foto: Blumenbüro Holland) |
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Sträucherschnitt
Die Arbeitssaison in den Gärten geht mit
dem Schnitt der Sträucher im Dezember zu
Ende. Schneiden Sie die Sträucher entsprechend
dem natürlichen Habitus. Alte Zweige
sollten von der Basis her entfernt werden und
nicht einfach im obersten Teil gekürzt werden.
Achten Sie auf die Blütenknospen und
versuchen Sie ein ausgewogenes Gleichgewicht
zwischen jungen und alten Zweigen zu
erhalten. Einzelne Sträucher und Gehölze
blühen am einjährigen Holz und können, wie
Rosen, stark zurückgeschnitten werden (z.B.
Spiraea japonica, Buddleia davidi, Buschklee
(Lespedeza thunbergii). Eine Forsythia blüht
am vorjährigen Holz und wird, wenn falsch
geschnitten, im April des nächsten Jahres
kaum Blütenglöckchen bilden. |
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Wässern
Koniferenrabatten und Moorbeete sollten
jetzt nochmals stark gewässert werden.
Obwohl der Sommer nicht zu überzeugen
vermochte, hat es eigentlich nicht viel geregnet.
In vielen Gärten ist es nach wie vor sehr
trocken und die immergrünen Rhododendren
und Koniferen brauchen auch im Winter
genügend Bodenfeuchtigkeit. Wässern Sie
deshalb diese Rabatten nochmals ausgiebig,
bevor Sie den Aussenwasserhahn abstellen.
Ich hoffe, Ihnen im Laufe des Gartenjahres
einige nützliche Tipps gegeben zu haben, und
wünsche allen eine beschauliche Winterzeit.
Sollte es Ihnen an Grün während der Winterzeit
fehlen, so machen Sie doch einen Ausflug
in den «Masoalawald» im Zürcher Zoo, besuchen
Sie die Sukkulentensammlung in Wollishofen
oder die Gewächshäuser des botanischen
Gartens. |
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* dipl. Obergärtner, Garten- und Landschaftsbau, Wallisellen |
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