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HEV 10/2005 Inhaltsverzeichnis
Aus dem Kantonalverband

  Hans Egloff,
Präsident Hauseigentümerverband
Kanton Zürich
Bausparen scheint bald möglich
  Seit Jahren fördern unsere Nachbarländer Deutschland, Österreich und Frankreich das Bausparen. Die ausländischen Modelle, Kombinationen von Darlehen und Sparplan, unterstützen nicht nur den Erwerb, sondern auch spätere Investitionen in das Eigenheim mittels Sparzulagen und Wohnbauprämien. Studien belegen, dass Bausparen mehrheitlich von jüngeren Personen aus mittleren und unteren Einkommensklassen genutzt wird. Die eigentumsfördernde Wirkung ist statistisch nachgewiesen. In unserem nördlichen Nachbarland wird das Bausparen durch Initiativen der Bau- und Kreditwirtschaft sowie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen aktiv unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter www.bauen-sie-jetzt.de. Fazit: In den genannten Nachbarländern leistet das Bausparen einen substanziellen Beitrag zur Schaffung von Eigenkapital und ist damit die wichtigste Säule der Wohneigentumsförderung.
Hierzulande existiert bisher kein gesamtschweizerisches Bausparmodell. Die Kantone Baselland, Genf, Obwalden und Zug verfügen über eigene kantonale Modelle. Im Gegensatz zum Ausland handelt es sich jedoch um reine Bausparmodelle, die nur den erstmaligen Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum unterstützen. Baselland weist das umfassendste Förderungsmodell auf. Es setzt sich zusammen aus Sonderkonditionen der Banken, Bausparprämien des Kantons sowie Steuerentlastungen auf Kantons- und Gemeindeebene. Dank der Einführung des Bausparens konnte dort die Wohneigentumsquote markant gesteigert werden. Heute profitieren rund 3000 Steuerhaushalte vom Bausparen, wovon rund 60 Prozent den unteren und mittleren Einkommensklassen (bis 80 000 Franken steuerbares Einkommen pro Jahr) angehören. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist unbestritten. In einer ersten Phase führt das Bausparen zwar zu Steuer-Mindereinnahmen, diese werden aber durch die ausgelösten Investitionen bzw. die damit verbundenen direkten und indirekten Steuererträge mehr als kompensiert.
Mit der Ablehnung des Steuerpaketes 2001 am 16. Mai 2004 wurde das völlig unbestrittene Bausparen auf eidgenössischer Ebene ebenfalls verhindert. In letzter Konsequenz hätten die vorerwähnten Kantone ihre Fördermodelle mittelfristig gar aufgeben müssen. Nun ist ein Silberstreifen am Horizont auszumachen: Im Bundesparlament stehen einige Vorstösse zur Beratung an, welche die Einführung des Bausparens ermöglichen wollen. Hoffnung ist deshalb nicht unberechtigt, weil die Idee nicht nur in der Bevölkerung breit abgestützt ist, sondern auch politisch auf grosse Akzeptanz stösst. Damit das Vorhaben im Kanton Zürich rasch umgesetzt werden kann, ist unser Verband bereits heute an den nötigen Vorbereitungen.
 
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