Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 11/2005 Inhaltsverzeichnis
Statistik

     
  Zürcher Wohnungen: Immer grösser,
aber immer weniger Bewohner

* Thomas Frei
 
     
  Die Zahl der Wohnungen nimmt im Kanton Zürich stärker zu als die Zahl der Wohnbevölkerung. Damit wohnen immer weniger Personen in einer Wohnung. Gleichzeitig werden diese aber immer grösser und verfügen über mehr Zimmer.  
     
  Immer weniger Bewohner pro Wohnung
Zwischen 1970 und 2000 stieg die Zahl der Wohnungen im Kanton Zürich von 369 000 auf 553 000, womit die Zunahme gut 50 Prozent betrug. Die Zahl der Bevölkerung stieg im gleichen Zeitraum aber nur um rund 10 Prozent, auf etwa 1,2 Millionen. Die Wachstumsraten blieben jedoch nicht über den gesamten Zeitraum gleich stark: Von 1970 bis 1980 erhöhte sich die Anzahl Wohnungen um 23 Prozent, diejenige der Bevölkerung dagegen nur um 1,4 Prozent. Im Laufe der nächsten zehn Jahre wurden noch 13 Prozent zusätzliche Wohnungen gebaut, während die Bevölkerungszahl um immerhin 5 Prozent zunahm. Zwischen 1990 und 2000 schliesslich näherten sich die beiden Werte weiter an:
 
  Die Wachstumsrate der Wohnungszahl blieb mit 8 Prozent aber weiterhin über derjenigen der Bevölkerung mit nun knapp 6 Prozent. Als Folge dieser Entwicklungen lebten durchschnittlich immer weniger Personen in einer Zürcher Wohnung: Waren es 1970 3,01 Personen, sank die Wohnungsbelegung im Jahr 2000 auf noch 2,26 Personen. Mit diesen Zahlen liegen die Werte für den Kanton Zürich unter denjenigen für die ganze Schweiz, wo im Jahr 2000 durchschnittlich 2,41 Personen eine Wohnung bewohnten. Die Erklärung für diese geringere Wohnungsbelegung liefern die Stadtzürcher Zahlen: Hier lebten 2,00 Personen in einer Wohnung. Im Kantonsgebiet ausserhalb der Stadt liegt der Wert mit 2,38 aber nahe beim
schweizerischen Mittel.
     
     
       
     
  Viele neue Wohnungen in den Agglomerationen
Auf der kommunalen Ebene betrachtet, zeigen sich markante regionale Unterschiede (vgl. Karte). Die stärksten Wachstumsraten ergaben sich in den Agglomerationsgemeinden um die Städte Zürich und Winterthur. In einzelnen Gemeinden in den Regionen Furttal, Zürcher Unterland sowie Knonaueramt hat sich der Wohnungsbestand mehr als verdreifacht. Der Spitzenwert findet sich in der Gemeinde Dänikon, wo zwischen 1970 und 2000 ein Wachstum des Wohnungsbestands von fast 460 Prozent erreicht wurde. Oetwil a.d.L. mit 400 Prozent und Neerach mit 370 Prozent folgen auf den weiteren Plätzen. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen neben den beiden grossen Städten Zürich und Winterthur auch viele direkt an Zürich angrenzende Gemeinden im Limmatund Glattal auf. Sie waren bereits 1970 stark überbaut. Dies ist auch bei der Gemeinde Feuerthalen der Fall, die zur Agglomeration Schaffhausen gehört und mit lediglich 16 Prozent das geringste Wachstum aufweist. Ein schwaches Wachstum verzeichnen darüber hinaus einzelne periphere Gemeinden im Zürcher Oberland.
 
     
  Zimmerzahl nimmt zu ...
Nicht nur die abnehmende Anzahl Bewohner pro Wohnung, sondern auch die Entwicklung der Zimmerzahlen zwischen 1970 und 2000 zeigt, dass heute höhere Ansprüche an den Wohnraum gestellt werden als noch vor 30 Jahren.
So nahm in diesem Zeitraum die Zahl der Vierzimmerwohnungen um 68 Prozent auf 151000 Wohnungen zu. Diejenige der Fünfzimmerwohnungen stieg gar um 87% auf 125 000. Damit übertrafen sie die durchschnittliche Wachstumsrate deutlich. Im Vergleich dazu zeigt sich das Wachstum der Dreizimmerwohnungen mit lediglich 27% recht bescheiden.
Der Anteil der Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern ging im Kanton Zürich in den letzten 30 Jahren entsprechend zurück, nämlich von 57 auf noch 50 Prozent. Auf der anderen Seite erreichten die Vier- und Fünfzimmerwohnungen einen Anteil von 41 Prozent. 1970 waren es erst 34 Prozent.
Mit rund 164000 Wohnungen oder einem Anteil von 30 Prozent sind die Dreizimmerwohnungen aber nach wie vor die häufigste Wohnungsgrösse im Kanton, vor den Wohnungen mit vier Zimmern. Diese sind gesamtschweizerisch in der Mehrheit, mit 28 Prozent jedoch nur knapp vor den Dreizimmerwohnungen mit 27 Prozent. Wiederum erklären die Zahlen der Stadt Zürich die von den schweizerischen Werten abweichende Anteilsverteilung: Kleinwohnungen mit einem oder zwei Zimmern sind hier weit verbreitet und Dreizimmerwohnungen erreichen ausserordentlich hohe Anteile.
 
     
  ... und die Bewohnerinnen und Bewohner verfügen über mehr Platz
Neben der Zahl der Zimmer bildet auch die Fläche, die pro Person in einer Wohnung zur Verfügung steht, eine wichtige Kenngrösse. Zahlen zur Wohnfläche liegen jedoch erst seit 1980 vor. Damals betrug die durchschnittliche Wohnfläche pro Person im Kanton Zürich 33,6 m2. Im Jahr 2000 verfügt im Schnitt jede Person bereits über 40 m2. In allen Regionen des Kantons Zürich hat die Wohnfläche pro Person zugenommen. Nur in der Stadt Zürich sind unterdurchschnittliche Werte zu finden. Über die grösste Wohnfläche pro Person verfügen die Bewohner in der Region Pfannenstiel, vor denjenigen im Weinland und dem Knonaueramt. Es zeigt sich also, dass grosse Wohnungen einerseits in eher ländlichen Gegenden und andererseits in eher reichen Gemeinden in Stadtnähe zu finden sind.
 
     
  * Statistisches Amt des Kantons Zürich  
     
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