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Wohnliche Raumtemperaturen auch im
Winter sind für uns ebenso selbstverständlich
wie die Möglichkeit, jederzeit ein heisses
Bad nehmen zu können. Eine komfortable
Heiz- und Warmwasseraufbereitungsanlage
gehört in unseren Breitengraden
daher zur Grundausstattung von Wohnliegenschaften.
Wir sind denn auch ohne
Weiteres bereit, die dadurch anfallenden
Kosten zusätzlich zum Mietzins zu bezahlen.
Sie sind ein wesentlicher Teil unserer
Wohnkosten.
Die Energiekosten stellen bei den Heizund
Warmwasserkosten den allergrössten
Posten dar. Die übrigen Kosten fallen daneben
kaum ins Gewicht. Heizöl ist die am
meisten verbreitete Energiequelle für private
Heizungen. Der Heizölpreis ist daher ein
entscheidender Faktor bei den Heizkosten
und damit auch bei den Wohnkosten. Jede
Veränderung des Heizölpreises schlägt
direkt und ungefedert auf die Wohnkosten
durch.
Das wäre in jedem Zeitpunkt eine unangenehme
und unzumutbare Verteuerung
der Wohnkosten. Nun aber droht sie zeitlich
ausgerechnet mit dem grössten Heizöl-
Preissprung aller Zeiten zusammenzufallen.
Bewegte sich der Heizölpreis 2003 noch
zwischen 37 und 44 Fr./100 l, liegt er derzeit
um 80 Fr./100 l. Diesen Preisanstieg
werden die Haueigentümer und Mieter in
der kommenden Heizkostenabrechnung zu
spüren bekommen. Mit der vom Bundesrat beschlossenen CO2-Abgabe würde dieser
Preis darüber hinaus auf gegen 90 Fr./100 l
angehoben.
Doch ganz unabhängig von der Preisentwicklung
des Rohöls lehnt der Hauseigentümerverband
(HEV) die CO2-Abgabe
kategorisch ab. Angesichts der rückläufigen
CO2-Emissionsentwicklung im Brennstoffbereich
ist die Abgabe nicht notwendig
und darüber hinaus nicht effektiv. Die Einnahmen
daraus würden nicht etwa zur
Reduzierung der CO2-Emissionen eingesetzt,
sondern zweckentfremdet zur Finanzierung
der AHV bzw. Krankenkassenprämien
eingesetzt. Der HEV kann eine solch
nutzlose Umverteilungsübung nicht gutheissen.
Stattdessen sollten freiwillige Massnahmen
gefördert werden, welche zielgerichtet
und effizient angewendet werden können.
An Stelle einer unnötigen und wirkungslosen
CO2-Abgabe sollten Alternativen treten,
die im Gebäudebereich zweckgebunden
und effektiv eingesetzt werden können.
Dass das durchaus möglich ist, belegt
die Tatsache, dass der Wärmebedarf für
Gebäude seit 1990 insgesamt stabil geblieben
ist, obwohl in der gleichen Zeit die
beheizte Wohnfläche zugenommen hat.
Der zusätzliche Wärmebedarf von Neubauten
konnte also durch Effizienzsteigerungen
und eine Verminderung des Wärmeverbrauchs
durch Sanierungen kompensiert
werden. Bei gezielter Förderung wird die
Zukunft weitere gleichzeitig komfortsteigernde
und energiesparende Innovationen
bringen. Eine künstliche Verteuerung ist
dagegen entschieden zu bekämpfen. |
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