Hauseigentümerverband Zürich
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 11/2005 Inhaltsverzeichnis
Umwelt

     
  Freiwillige Massnahmen
statt unnützer CO
2-Abgabe
* Albert Leiser
 
     
  Wohnliche Raumtemperaturen auch im Winter sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Möglichkeit, jederzeit ein heisses Bad nehmen zu können. Eine komfortable Heiz- und Warmwasseraufbereitungsanlage gehört in unseren Breitengraden daher zur Grundausstattung von Wohnliegenschaften. Wir sind denn auch ohne Weiteres bereit, die dadurch anfallenden Kosten zusätzlich zum Mietzins zu bezahlen. Sie sind ein wesentlicher Teil unserer Wohnkosten.
Die Energiekosten stellen bei den Heizund Warmwasserkosten den allergrössten Posten dar. Die übrigen Kosten fallen daneben kaum ins Gewicht. Heizöl ist die am meisten verbreitete Energiequelle für private Heizungen. Der Heizölpreis ist daher ein entscheidender Faktor bei den Heizkosten und damit auch bei den Wohnkosten. Jede Veränderung des Heizölpreises schlägt direkt und ungefedert auf die Wohnkosten durch.
Das wäre in jedem Zeitpunkt eine unangenehme und unzumutbare Verteuerung der Wohnkosten. Nun aber droht sie zeitlich ausgerechnet mit dem grössten Heizöl- Preissprung aller Zeiten zusammenzufallen. Bewegte sich der Heizölpreis 2003 noch zwischen 37 und 44 Fr./100 l, liegt er derzeit um 80 Fr./100 l. Diesen Preisanstieg werden die Haueigentümer und Mieter in der kommenden Heizkostenabrechnung zu spüren bekommen. Mit der vom Bundesrat beschlossenen CO2-Abgabe würde dieser Preis darüber hinaus auf gegen 90 Fr./100 l angehoben.
Doch ganz unabhängig von der Preisentwicklung des Rohöls lehnt der Hauseigentümerverband (HEV) die CO2-Abgabe kategorisch ab. Angesichts der rückläufigen CO2-Emissionsentwicklung im Brennstoffbereich ist die Abgabe nicht notwendig und darüber hinaus nicht effektiv. Die Einnahmen daraus würden nicht etwa zur Reduzierung der CO2-Emissionen eingesetzt, sondern zweckentfremdet zur Finanzierung der AHV bzw. Krankenkassenprämien eingesetzt. Der HEV kann eine solch nutzlose Umverteilungsübung nicht gutheissen.
Stattdessen sollten freiwillige Massnahmen gefördert werden, welche zielgerichtet und effizient angewendet werden können. An Stelle einer unnötigen und wirkungslosen CO2-Abgabe sollten Alternativen treten, die im Gebäudebereich zweckgebunden und effektiv eingesetzt werden können. Dass das durchaus möglich ist, belegt die Tatsache, dass der Wärmebedarf für Gebäude seit 1990 insgesamt stabil geblieben ist, obwohl in der gleichen Zeit die beheizte Wohnfläche zugenommen hat. Der zusätzliche Wärmebedarf von Neubauten konnte also durch Effizienzsteigerungen und eine Verminderung des Wärmeverbrauchs durch Sanierungen kompensiert werden. Bei gezielter Förderung wird die Zukunft weitere gleichzeitig komfortsteigernde und energiesparende Innovationen bringen. Eine künstliche Verteuerung ist dagegen entschieden zu bekämpfen.
 
     
   
     
  * Direktor Hauseigentümerverbände Stadt und Kanton Zürich  
     
Inhaltsverzeichnis Seitenanfang