Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 11/2005 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Umgraben oder nicht?
Das ist hier die Frage ...
Text und Bilder:
CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH
 
     
  Die Gartensaison neigt sich unweigerlich dem Ende zu, die Sommerblumen- und Gemüsebeete sind längst geräumt. Jetzt wird es höchste Zeit, die Flächen umzugraben. Sie trauen sich nicht ran? Damit stehen Sie nicht allein. Umgraben gehört zu den am wenigsten geliebten Gartentätigkeiten. Es gibt zwar auch Menschen, die den gleichmässigen Rhythmus des Grabens als entspannend empfinden. Ist das Werk vollbracht, geniessen sie die wohlige Müdigkeit in den Gliedern und freuen sich über das sauber vor ihnen liegende Gartenstück. Aber viele Menschen empfinden das Umgraben als anstrengend und leiden danach an Rückenschmerzen. Heute gibt es jedoch genug Gartengeräte, die die Arbeit erleichtern.  
     
  Für und Wider
Die Fachleute streiten sich sogar über die Bedeutung des Umgrabens für den Boden. Die einen halten es für unverzichtbar, um die Erde tiefgründig zu lockern und angeflogenes Unkraut zu beseitigen. Die anderen lehnen es als Unsinn ab: Umgraben kehre völlig unnötig das Unterste zuoberst, sagen sie. Die Organismen, die zum Leben Sauerstoff benötigen, werden in der Erde vergraben. Diejenigen, die bei knappem Sauerstoff tief in der Erde existieren, werden ans Tageslicht befördert. Im Profi-Gartenbau werden die traditionellen Geräte Pflug und Fräse mehr und mehr von anderen Maschinen und Geräten ersetzt.
   
       
  Zum Beispiel von der Spatenmaschine, die den Boden nicht so fein aufarbeitet und daher die Bodenstruktur besser erhält. Im Kommen sind so genannte nicht wendende Geräte wie Zinkengrubber oder Tiefengrubber, die den Boden lockern, ohne seine Schichtung zu verändern.  
     
  Locker mit vier Zähnen
Wer einen Garten besitzt, muss sich entscheiden, wie er oder sie es mit dem Umgraben halten will. Letztlich bestimmen die Art des Bodens, der Unkrautbewuchs und die Pflanzenreste, ob und wie intensiv der Boden bearbeitet werden muss. Leichte Böden sind von Natur aus lockerer und besser durchlüftet. Im Privatgarten reicht der Krail, auch Vierzahn genannt, zum Bearbeiten meist aus. Er kommt in seiner Wirkung dem Grubber im Profi-Gartenbau sehr nahe. Um seine vier kräftigen, gebogenen Zähne durch den Boden zu ziehen, ist längst nicht so viel Kraft erforderlich wie für traditionelles Umgraben. Die aufrechtere Haltung belastet den Körper weniger als das Bücken und Drehen mit dem Spaten. Bei schwereren Böden kann von Mal zu Mal zwischen Graben und «Krailen» gewechselt werden.
 
     
    Rückenfreundlich
Der Sauzahn, der sich für tiefere Bodenbearbeitung eignet, erfordert mehr Kraft als der Krail, aber weniger als der Spaten. Sein einziger «Zahn» wird diagonal durch den Boden gezogen, ohne die Schichtung zu verändern. Bei festen Böden kann die Grabegabel den Spaten ersetzen. Ihren vier kräftigen, geraden Zinken setzt der Boden weniger Widerstand entgegen als dem breiten Spatenblatt. Man kann mit der Grabegabel ebenfalls gut umgraben oder sie wird wie der Spaten tief eingestochen und dann kräftig hin und her bewegt. Das lockert den Boden, ohne dass die Schichtung zerstört wird. Und der Rücken dankt es ebenfalls!
 
       
     
  Hilfestellung vom Regenwurm
Mit ein paar Tricks lässt sich die Bodenbearbeitung noch weiter erleichtern. Tierische Helfer leisten dabei Erstaunliches. Auf einem Hektar gesundem Boden graben Regenwürmer jährlich eine bis eineinhalb Tonnen Boden um. Dabei bilden sie nicht nur ein Regenabflusssystem und lassen stabile Bodenkrümel sowie eine gut durchlüftete Erde entstehen, sie produzieren auch rund 100 Tonnen Wurmhumus. Damit die Würmer so aktiv sein können, brauchen sie allerdings Futter in Form von organischem Dünger und/oder Pflanzenresten. Wem es gelingt, sie nächtlich zu beobachten, der sieht, wie sie welke Blätter, Blütenreste oder Halme angeln und in den Boden ziehen.
 
     
  Bedeckt halten
Mulchen, also das Abdecken des Bodens mit einer dünnen Schicht aus zerkleinerten Pflanzenteilen, halbverrottetem Kompost oder Ähnlichem, versorgt die Regenwürmer mit der nötigen Nahrung. Auch die anderen Mikroorganismen, die für die Bodenstruktur wichtig sind, profitieren davon. In solcher Umgebung sind sie viel aktiver als auf unbedecktem Boden. Ausserdem können Regen, Hitze, Kälte und Wind einem bedeckten Boden viel weniger anhaben. Statt zu verkrusten und zu verschlämmen, bleibt der Boden krümelig und locker. Dann muss der Spaten nur noch aus der Ecke geholt werden, wenn es ans Pflanzen und Umpflanzen geht. Und selbst wenn von Zeit zu Zeit umgegraben werden muss, geht dies deutlich leichter von der Hand.
 
     
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