Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 12/2005 Inhaltsverzeichnis
Vom Bauen

     
  Kein Frösteln im nächsten Winter
* Claudia Kaspar
 
     
  Der frühe Wintereinbruch hat diesen oder jenen Hauseigentümer daran erinnert: Die schlecht isolierenden Fenster müssen raus. Wer von mehr Wohnkomfort und tieferen Energiekosten profitieren und Schimmel gar nicht erst aufkommen lassen will, sollte einiges beachten. Wir drucken daher einen Text aus der Kampagne «Bau-schlau» von EnergieSchweiz ab.  
     
  Neue Fenster oder die alten renovieren?
Ein gutes Fenster – wo krieg ich das? Kann ich den Fensterersatz von den Steuern absetzen? Wer in seinem Haus die 30-jährigen, verwitterten Fenster ersetzen muss, hat viele Fragen. «Bau-schlau», die Kampagne von EnergieSchweiz für energieeffizentes Bauen und Erneuern, hilft weiter.
 
     
 
Ob in der Villa oder im Mehrfamilienhaus: Moderne Renovationsfenster senken Unterhaltsund Heizkosten, lassen mehr Licht ins Haus und sind schnell und einfach montiert.
Quelle: 4B-Fenster AG, Hochdorf
  Das «gute» Fenster
Eins vorweg: Alte undichte Fenster zu renovieren, lohnt sich heute schon ab 100 Fr./m2 Instandstellungskosten nicht mehr. Moderne Wärmeschutzfenster sind in den letzten 25 Jahren um rund einen Viertel günstiger geworden. Zudem wurde die Technik so stark verbessert, dass sich die Wärmeverluste halbiert haben.
Der Fensterersatz kostet beim durchschnittlichen Einfamilienhaus rund 15 000 bis 20 000 Franken. Da will der Bauherr natürlich sichergehen, ein gutes Fenster auszuwählen. Als Faustregel gilt: Ein gutes Wärmeschutzfenster hat einen kleinen Rahmenanteil. Es leitet möglichst wenig Wärme nach aussen (tiefer U-Wert) und möglichst viel Sonnenlicht (hoher G-Wert) ins Haus. Zudem sollte aussen ein Sonnenschutz angebracht sein, damit die Räume im Sommer nicht überhitzen. In Zahlen: Der U-Wert des Fensters (Glas und Rahmen) darf höchstens 1,4 W/m2K betragen, der G-Wert 0,6–0,8 (Zahlen gemäss CEPE/ETH Zürich). Besonders gute Fenster sind diejenigen, die mit dem MINERGIE®- Modul-Fenster zertifiziert sind (U-Wert von ≤ 1,0 W/m2K). Bereits 20 qualitativ hoch stehende Produkte tragen das Label.
 
         
  4-facher Vorteil
Neue Fenster machen aber nicht nur Frösteln und Durchzug ein Ende und sorgen für spürbar mehr Wohnkomfort. Sie punkten auch mit bis zu 15 Prozent tieferen Heizkosten, weil weniger Heizenergie «rausgeheizt » wird. Und sie reduzieren den Aussenlärm um rund die Hälfte. All diese Vorteile tragen laut einer Analyse der Zürcher Kantonalbank dazu bei, dass der Verkaufswert eines Einfamilienhauses durch Wärmeschutzfenster um 2 bis 3,5 Prozent steigt. Ein weiteres «Zückerchen»: In allen Kantonen kann der Fensterersatz ganz oder teilweise von den Steuern abgesetzt werden. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Regelungen. Rufen Sie deshalb Ihren Steuerkommissär an und klären Sie die Möglichkeiten.
 
     
  Schimmel? Muss nicht sein
Der kalte Winter 2005 hat Roland Büchli, Bauschadenexperte beim EMPA Spin-off QCExpert, mehr Schadenmeldungen beschert. 20 bis 30 Anfragen zu Feuchteschäden erhält er im Schnitt, meist wegen Schimmelbefall. Der Grund ist klar: Neue Fenster sind luftdichter und verringern den Luftaustausch im Haus, die Luftfeuchtigkeit steigt und noch vor dem Kondensieren kann an den kühlen Aussenwänden Schimmelpilz entstehen. Zu viel Feuchtigkeit ist leicht zu erkennen: Die Fensterscheibe ist unten beschlagen. Deshalb: Werden neue Fenster eingesetzt, muss unbedingt mehr gelüftet werden; wenn möglich 3-mal täglich 5 bis 6 Minuten.
 
     
  Zukunft nicht verbauen
Der Fensterersatz ist oft der erste Erneuerungsschritt. Um weitere Schritte – meist die Dämmung der Aussenhülle – nicht zu verbauen, ist bereits beim Fensterersatz die Wärmedämmung der Fensterleibung (Stelle zwischen Fenster und Mauerwerk) zu beachten. Massgebend ist der Mauertyp des Hauses: Bei massiven Konstruktionen ist die Fensterleibung mit 2–4 cm zu dämmen, um Kondensation zu verhindern. Dies ist bereits beim Fensterersatz zu berücksichtigen. Bei Häusern mit 2-Schalen-Mauerwerk und einer Zwischendämmung von ca. 6 cm, wie sie Ende der 60er- und bis in die 80er-Jahre oft gebaut wurden, kann auf eine Dämmung der Fensterleibung verzichtet werden, wenn sehr gute Fenster eingesetzt werden (Wärmeverlust über den Rahmen höchstens 1,4 W/m2K). Dies haben neue Berechnungen eines Spezialisten für Wenger-Fenster ergeben.
 
     
         
  «Bau-schlau» Fenster ersetzen?
Infos auf www.bau-schlau.ch,
www.energie-schweiz.ch
; oder Infoline 0848 444 444.
MINERGIE®-Modul-Fenster: www.minergie.ch.
Liste der Betriebe, ausgezeichnet mit dem Label «Schweizer Qualitätsfenster geprüft», sowie Broschüre zum optimalen Lüften: Schweiz. Fachverband Fenster- und Fassadenbranche,
Tel. 043 411 44 66, oder downloaden unter www.fensterverband.ch.
  bau-schlau.ch  
       
     
  Die Bauabteilung des HEV Zürich (044 487 18 18) berät Sie gerne und renoviert Ihre Liegenschaft.  
     
  * bau-schlau.ch  
     
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