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HEV 1/2006 Inhaltsverzeichnis
Vom Bauen

     
  In den nächsten Monaten werden wir ein paar Beispiele aus der Tätigkeit unserer Abteilung Baumanagement abdrucken. Es handelt sich dabei um konkrete, ausgeführte Sanierungen oder Umbauten. Die beschriebenen Lösungen sind immer diejenigen, die zur Ausführung gekommen sind. Manchmal wären durchaus auch andere Lösungen möglich gewesen. Welche Variante sich im Einzelfall durchsetzt, hängt nicht nur von bautechnischen Überlegungen ab, sondern häufig auch von Vorlieben des Bauherren. Darauf wird in diesen Fallbeschreibungen aber nicht eingegangen.  
     
  Aus unpraktischen 2-Zimmer-
Wohnungen werden attraktive 3- bis
5-Zimmer-Wohnungen
* Giorgio Giani
 
     
  Der Eigentümer einer Liegenschaft kam mit folgendem Problem zum HEV Zürich Baumanagement: Die Mieter taten vermehrt ihre Unzufriedenheit kund und reklamierten ständig. Diese Unzufriedenheit führte zu häufigen Mieterwechseln und mehr Leerständen. Dadurch verlor die Liegenschaft auf dem Markt an Attraktivität, die Vermietung der leeren Wohnungen wurde immer schwieriger. Die leer gewordenen Wohnungen mussten jedes Mal wieder neu gestrichen werden, was zu Mehrausgaben führte und die Unterhaltskosten überproportional zunehmen liess. Die Liegenschaft wurde unrentabel, zu einem eigentlichen «Klotzfuss».  
     
   
     
  Nach einer ersten Besichtigung der Liegenschaft wurde dem Eigentümer empfohlen, eine Objektanalyse der Liegenschaft erstellen zu lassen. Diese ergab Folgendes:  
 
Die 1931 erbaute Liegenschaft befindet sich an zentraler Lage in Zürich-Altstetten, mit guter Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr.
Das Haus ist aufgeteilt in 12 2-Zimmer- Wohnungen, die klein und verschachtelt sind und daher einen eher unattraktiven Grundrisse aufweisen.
Die Küchen- und Badezimmereinrichtungen entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen.
Die Hausinstallationen haben ihre technische Lebenserwartung erreicht.
Die Balkone sind sehr klein und praktisch nicht nutzbar.
Bedingt durch eine schlechte Wärmedämmung lässt die Wärmebilanz sehr zu wünschen übrig. Die kalten Wände vermindern die Behaglichkeit markant.
Die akustischen Eigenschaften der Decken und Wände sind ungenügend.
Der Dachstock wird nur als Stauraum benutzt.
Die Bausubstanz ist allgemein in einem sehr schlechten Zustand, der Unterhalt wurde in den letzten Jahren vernachlässigt.
Das Grundstück verfügt über keine Ausbaureserven.
 
     
  Strategie / Ziel / Entscheid
Aufgrund der negativen Feststellungen in der Objektanalyse wurde der Bauherrschaft empfohlen, die Liegenschaft einer nachhaltigen Totalsanierung – innen wie aussen – zu unterziehen. Dies beinhaltete folgende Sanierungsmassnahmen bzw. Verbesserungen:
 
     
Aus den 12 2-Zimmer-Wohnungen sollen 3 2-Zi-Whg., 3 3-Zi-Whg., 1 Duplex-4-Zi-Whg. und 1 Duplex-5-Zi-Whg. (Dachstockausbau) entstehen.
Die Bäder und Küchen sollen den heutigen Ansprüchen, grosszügig, freundlich, offen, entsprechen.
Die Balkone sollen zu Wohnbalkonen vergrössert werden.
Die bestehende alte Ölheizung soll durch eine Gasheizung ersetzt werden. Der Tankraum kann aufgehoben werden. Dort soll ein gemeinsam benutzbarer Hobby-/ Spielraum für Kinder enstehen.
Mit einer hinterlüfteten Eternitfassade mit bester Wärmedämmung soll die Energiebilanz optimiert, die akustischen Eigenschaften sollen verbessert und die langfristige Haltbarkeit soll garantiert werden. Darüber hinaus wird das architektonische Bild der Baute aufgewertet.
Um die internen akustischen Eigenschaften zu verbessern, sollen schwimmende Unterlagsböden eingebracht werden.
Da es sich um eine umfassende, den Mietern nicht zuzumutende Sanierung handelt, muss ihnen unter Berücksichtigung der mietrechtlichen Regeln gekündigt werden.
Die Umbauarbeiten sollen in möglichst kurzer Zeit durchgeführt werden, damit die Wohnungen so schnell wie möglich wieder vermietet werden können.
 
     
     
  Nach eingehender Beratung willigte der Eigentümer in die empfohlenen Massnahmen ein. Nach nur sechsmonatiger Umbauzeit stand das fertige Resultat da.  
  Die Liegenschaft präsentiert sich in neuem Glanz. Die Wohnungen fanden bei der Ausschreibung grossen Anklang und konnten der anvisierten Interessentenschicht vermietet werden. Die neuen Mieter geniessen die grosszügig dimensionierten Wohnungen. Die vergrösserten Balkone laden mit Sicht ins Grüne zum Verweilen ein und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Die Behaglichkeit der Wohnungen ist markant höher, die Heizkosten sind spürbar tiefer. Auch die Unterhaltskosten konnten deutlich reduziert werden.
Die Investitionen erweisen sich als sinnvoll und gewährleisten eine nachhaltige Rendite. Auch die Umgebung hat durch das neue «Kleid» der Liegenschaft gewonnen. Erfreulicher Nebeneffekt: Durch geschickte Planung der Umbauarbeiten konnte die angestrebte Steuerbelastung optimiert werden.
     
     
     
  * dipl. Arch. HTL, Leiter Baumanagement HEV Zürich  
     
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