HEV Zürich  
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 2/2006 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Partnerschaftlich oder hoheitlich?
  In den kommenden Jahren sollen die Abfallsäcke vollständig aus dem Stadtbild verschwinden. Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) hat mit der flächendeckenden Einführung der Abfallcontainer begonnen. Erste Reaktionen aus den als Erste betroffenen Kreisen lassen auf wenig Begeisterung in der Bevölkerung schliessen. Dieser Eindruck bestätigte sich an unserer Veranstaltung vom 23. Januar (vgl. Bericht auf S. 79).
In der Tat springt der ästhetische Gewinn nicht ins Auge. Weder Form noch Farbe der Container wollen so richtig zum aktuellen Image unserer Stadt passen. Trendy oder gestylt sind sie jedenfalls nicht. Aber Vorsicht, wir wollen ja nicht gleich zur Marroni-Häuschen- Philosophie zurückkehren und unverhältnismässigen Aufwand verursachen. Zudem müssen wir uns bewusst sein, dass die Vorteile der Container gegenüber den Säcken nicht nur ästhetischer Natur sein sollen. Wer hat sich nicht schon angewidert von der unbeschreiblichen Sauerei an gewissen Abfallsackstandorten abgewandt? Ordnung ist halt nicht jedermanns Sache. Zudem werden Abfallsäcke, welche unberechtigterweise schon am Vorabend zur Abholung bereitgestellt wurden, von Tieren aufgerissen und ihr Inhalt in alle Himmelsrichtungen verzettelt. Dem wäre mit den Containern ein Riegel geschoben.
Es ist anzunehmen, dass sich die Container mit der Zeit einspielen und nicht mehr brüsk abgelehnt werden. Zunächst gilt es aber die Hürde der Einführung zu nehmen. Die Sprecher von ERZ geben sich im Ton äusserst partnerschaftlich: Lösungen sollen gemeinsam gefunden werden. Es wird seitens ERZ nichts diktiert. Einstweilen. Denn ERZ wurde nicht müde, zu wiederholen, dass letztlich jeder Hauseigentümer auf seinem Grundstück einen Standort für seinen Container schaffen muss. Zwar wurde es nicht ausgesprochen, aber es klang doch sehr nach «und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt». Unter der partnerschaftlichen Oberfläche schimmerte hoheitliches Gebaren durch.
Es ist jetzt schon abzusehen, dass die Gleichbehandlung aller Grundeigentümer nicht möglich sein wird. Dazu sind die Platzverhältnisse zu unterschiedlich, mancherorts kann man kaum von Spielraum sprechen. Die Akzeptanz des gesamten Projekts wird nicht zuletzt davon abhängen, wie flexibel sich die ausführenden Stellen zeigen. Wir gehen daher davon aus, dass diese, dort wo die räumlichen Gegebenheiten keinen Spielraum bieten, Spielraum bei der Interpretation der Abfallverordnung orten. Sollte sich weisen, dass Letztere den Handlungsspielraum von ERZ zu eng begrenzt, müsste eine rasche Revision ins Auge gefasst werden. Dass Ausnahmen von der Containerpflicht, wie z.B. die vom Schreibenden für Einfamilienhausquartiere vorgeschlagene, im Vorfeld abgeblockt wurden, ist rückblickend zu bedauern.

Albert Leiser
 
     
Inhaltsverzeichnis Seitenanfang
Hauseigentümerverband Zürich  Albisstrasse 28  Postfach  8038 Zürich
Telefon 044 487 17 00  Fax 044 487 17 77  www.hev-zuerich.ch  hev@hev-zuerich.ch
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich