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Die Seite des Geschäftsleiters |
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Albert Leiser,
Direktor
Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
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Partnerschaftlich oder hoheitlich? |
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In den kommenden Jahren sollen die
Abfallsäcke vollständig aus dem Stadtbild verschwinden.
Entsorgung und Recycling Zürich
(ERZ) hat mit der flächendeckenden Einführung
der Abfallcontainer begonnen. Erste
Reaktionen aus den als Erste betroffenen Kreisen
lassen auf wenig Begeisterung in der
Bevölkerung schliessen. Dieser Eindruck
bestätigte sich an unserer Veranstaltung vom
23. Januar (vgl. Bericht auf S. 79).
In der Tat springt der ästhetische Gewinn
nicht ins Auge. Weder Form noch Farbe der
Container wollen so richtig zum aktuellen
Image unserer Stadt passen. Trendy oder gestylt
sind sie jedenfalls nicht. Aber Vorsicht, wir
wollen ja nicht gleich zur Marroni-Häuschen-
Philosophie zurückkehren und unverhältnismässigen
Aufwand verursachen. Zudem müssen
wir uns bewusst sein, dass die Vorteile der
Container gegenüber den Säcken nicht nur
ästhetischer Natur sein sollen. Wer hat sich
nicht schon angewidert von der unbeschreiblichen
Sauerei an gewissen Abfallsackstandorten
abgewandt? Ordnung ist halt nicht
jedermanns Sache. Zudem werden Abfallsäcke,
welche unberechtigterweise schon am
Vorabend zur Abholung bereitgestellt wurden,
von Tieren aufgerissen und ihr Inhalt in alle
Himmelsrichtungen verzettelt. Dem wäre mit
den Containern ein Riegel geschoben.
Es ist anzunehmen, dass sich die Container
mit der Zeit einspielen und nicht mehr brüsk
abgelehnt werden. Zunächst gilt es aber die
Hürde der Einführung zu nehmen. Die Sprecher
von ERZ geben sich im Ton äusserst partnerschaftlich:
Lösungen sollen gemeinsam
gefunden werden. Es wird seitens ERZ nichts
diktiert. Einstweilen. Denn ERZ wurde nicht
müde, zu wiederholen, dass letztlich jeder
Hauseigentümer auf seinem Grundstück einen Standort für seinen Container schaffen muss.
Zwar wurde es nicht ausgesprochen, aber es
klang doch sehr nach «und bist du nicht willig,
so brauch ich Gewalt». Unter der partnerschaftlichen
Oberfläche schimmerte hoheitliches
Gebaren durch.
Es ist jetzt schon abzusehen, dass die
Gleichbehandlung aller Grundeigentümer nicht
möglich sein wird. Dazu sind die Platzverhältnisse
zu unterschiedlich, mancherorts kann
man kaum von Spielraum sprechen. Die
Akzeptanz des gesamten Projekts wird nicht
zuletzt davon abhängen, wie flexibel sich die
ausführenden Stellen zeigen. Wir gehen daher
davon aus, dass diese, dort wo die räumlichen
Gegebenheiten keinen Spielraum bieten, Spielraum
bei der Interpretation der Abfallverordnung
orten. Sollte sich weisen, dass Letztere
den Handlungsspielraum von ERZ zu eng
begrenzt, müsste eine rasche Revision ins Auge
gefasst werden. Dass Ausnahmen von der
Containerpflicht, wie z.B. die vom Schreibenden
für Einfamilienhausquartiere vorgeschlagene,
im Vorfeld abgeblockt wurden, ist rückblickend
zu bedauern.
Albert Leiser |
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