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Energetisch auf dem neuesten Stand,
ästhetisch aufgepeppt
* Giorgio Giani |
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Herr K. B., Vertreter einer Erbengemeinschaft,
kam zum HEV ZH Baumanagement
mit dem Wunsch, die Liegenschaft, die
1968 erbaut wurde, auf ihre wärmetechnischen
Eigenschaften überprüfen zu lassen.
Im Weiteren wollte er wissen, wie die hohen
Energiekosten reduziert werden können und
die vermehrten Schimmelpilzbildungen, vor
allem in den Zimmern mit Aussenwänden
Richtung Nord-Nordost, zu vermeiden sind.
Nicht zuletzt schwebte ihm vor, die bestehende
Ölheizungs- und Warmwasseranlage
durch ein alternatives ökologisches Heizungs-
und Warmwasserkonzept zu ersetzen
und die sich in den Küchen befindenden
Einzelboiler, die viel Stauraum wegnehmen,
zu entfernen.
Nach einer Begutachtung der Liegenschaft
auf ihre wärmetechnischen Eigenschaften
kam Folgendes zum Vorschein: |
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Die bestehenden alten Holzfenster mit
Doppelverglasungen sind stark verzogen
und undicht. Durch diese Tatsache ist ein
Luftzug in den Zimmern spürbar, der mit
einem hohen Luftaustausch und somit
mit einem hohen Wärmeverlust verbunden
ist. Im Weiteren werden durch diesen
Wärmverlust die Wände unnötig
abgekühlt, was besonders bei den Aussenwänden in den Schlafzimmern zu
Schimmelpilzbildung führt. |
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Die Aussenwände sind aus einem Backsteinmauerwerk
und 30 cm dick. Diese
entsprechen nicht mehr den heutigen
wärmetechnischen Anforderungen und
weisen eine hohe Wärmeleitfähigkeit
auf. |
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Die Kellerdecken und der Windenboden
sind nicht wärmegedämmt. Diese Tatsache
bewirkt, dass ein grosser Wärmeverlust
vorhanden ist, und im Weiteren,
dass im Sommer in den Wohnungen
unterhalb der Winde das Klima sehr
warm und im Winter sehr kalt ist. Die
Erdgeschosswohnungen ohne Kellerdeckenisolation
weisen im Winter kalte
Böden auf. Durch diese Erscheinungen
sind die Wohnungen nicht behaglich. |
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Die bestehenden Radiatoren ohne Thermostatventile
werden über eine Ölheizung
gespiesen. Der Tankraum ist im
Keller integriert und nimmt verhältnismässig
viel Platz weg. |
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Das Warmwasser wird dezentral über
einzelne Elektroboiler, die in einem
Hochschrank in den jeweiligen Küchen
platziert sind, aufbereitet. Wertvoller
Platz in den Küchen geht mit dieser
Wahl der Warmwasseraufbereitung verloren. |
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Strategie / Ziel / Entscheid
Nach den erfolgten Abklärungen
wurde der Erbengemeinschaft folgendes
Sanierungskonzept unterbreitet, das
später erfolgreich umgesetzt werden
konnte: |
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Die bestehenden Holzfenster sollen
durch neue mit Isolierglas ersetzt werden.
Dadurch kann der Luftzug in den
Wohnungen mit den angesprochenen
Wärmeverlusten verhindert werden und
durch das Isolierglas der Wärmeverlust
noch zusätzlich vermindert werden. |
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An den Fassaden soll eine 12 cm dicke
Aussenwärmedämmung in Form von
Polistyrolplatten angebracht werden. Im
gleichen Atemzug sollen die undichten
Rollladenkästen gedämmt und die
bestehenden Rollläden ersetzt werden.
Durch diese Massnahmen soll im Vordergrund
der Wohnkomfort gesteigert
und der Schimmelbefall in den Wohnungen
vermieden werden. |
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Die bisherige, bieder wirkende Erscheinung
des Gebäudes ist mit einem entsprechenden
Farbkonzept moderner und
freundlicher zu gestalten. |
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Im gleichen Zusammenhang sollen die
Balkone vergrössert und wohnbar
gemacht werden. |
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Die Kellerdecken und der Windenboden
sollen ebenfalls wärmegedämmt werden.
Mit diesem Eingriff können die
Wohnungstemperaturen im Sommer wie
im Winter angenehm beeinflusst werden. |
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An Stelle der Ölheizung soll eine Wärmepumpenanlage,
kombiniert mit einem
zentralen Warmwasserspeicher, eingebaut
und mit auf dem Satteldach platzierten Sonnenkollektoren gekoppelt
werden. |
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Alle Radiatoren sollen mit Thermostatventilen
bestückt werden, damit die
Temperatur jedes Zimmers individuell
reguliert werden kann. |
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Der Öltank soll entfernt und aus dem
frei gewordenen Tankraum neu ein vermietbarer
Hobbyraum entstehen. |
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Resultat
Die Erbengemeinschaft und die Mieter freuen sich über ihre Liegenschaft in neuer Frische. Das Farbkonzept ist raffiniert ausgedacht und hat dem Mehrfamilienhaus einen modernen Touch verpasst. Nicht nur optisch wirken die vergrösserten Balkone einladend. Die Mieter sind über den zusätzlich nutzbaren Raum erfreut und kosten die Möglichkeit, auch in den vier Wänden im Grünen zu sitzen, sehr gerne aus. |
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Die Liegenschaft hebt sich ebenfalls durch die angebrachten Sonnenkollektoren gegenüber den Nachbarn hervor und die so gewonnene Energie bewährt sich bestens. Die energiesparenden Massnahmen sind eine echte Verbesserung und sind auch steuertechnisch, da teils abziehbar, von Vorteil. Die angestrebte Reduktion der Nebenkosten konnte durch die neue Heizung und durch die getätigten wärmetechnischen Massnahmen verwirklicht werden. Auch dem Schimmelpilz wurde der Garaus gemacht.
Durch das Entfernen des Öltankes hat die Liegenschaft einen weiteren Raum gewonnen. Dieser wurde umgenutzt und lässt das Herz jedes Hobbybastlers höher schlagen. Gegen eine kleine Gebühr kann der Raum gemietet werden, was zusätzlich der Bauherrschaft weitere Mietzinseinnahmen, die gerne angenommen werden, einbringt.
Es kann also gesagt werden, dass sich die Investitionen gelohnt haben und sich der Kosten-Nutzen-Effekt einstellen wird. |
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* dipl. Arch. HTL, Leiter Baumanagement HEV Zürich |
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