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HEV 5/2006 Inhaltsverzeichnis
Umwelt

     
  Programm 2010 – Schallschutz Flughafen Zürich

Acht Fussballfelder aus Glas
* Henry Ehrensperger
 
     
  Die Arbeiten des Programms 2010 gehen weiter voran. Die Sanierungsarbeiten des Schallschutzprogramms des Flughafens Zürich verlaufen reibungslos. Seit September 1999 werden in besonders belärmten Gebieten rund um den Flughafen ungenügende Fenster durch Schallschutzfenster ersetzt.  
     
  Das definitive Betriebsreglement für den Flughafen Zürich, welches rechtliche Rahmenbedingungen für die Realisierung von Schallschutzmassnahmen schaffen könnte, steht noch aus. Dennoch wird die Umsetzung der Schallschutzmassnahmen in den betroffenen Gebieten unvermindert weitergeführt. Der Flughafen Zürich hält an seiner Politik fest, auch ohne definitiv gesicherten Rechtsrahmen den Schallschutz für die Einwohner von flughafennahen Gemeinden gemäss Lärmschutzverordnung umzusetzen.  
     
  35 000 neue Fenster
In sechs Jahren wurden Investitionen in der Höhe von 59 Mio. CHF getätigt. Sie werden über Lärmabgaben der Flugpassagiere sowie durch Lärmgebühren der Fluggesellschaften finanziert. Seit 1999 wurden an ungefähr 1700 Objekten über 35 000 Fenster ausgewechselt. Auf Kulanz wurden zudem in Schlafzimmern Schalldämmlüfter eingesetzt, wo die Immissionsgrenzwerte in der Nacht überschritten werden.
 
  Würde man sämtliche bis heute eingebauten Fenster auslegen, so stünde man vor einem Feld aus Glas, das der Grösse von acht Fussballplätzen entspräche.
Die Dimension dieses Projektes ist für die Schweiz einzigartig. Ein aus Fachpersonen zusammengesetzter Kernstab und eine Arbeitsgemeinschaft sind für die reibungslose Durchführung der Arbeiten besorgt. In ständigem Austausch unter den Verantwortlichen werden die Projektschritte geplant und die Zusammenarbeit mit den Gebietsplanern und Nachunternehmern wird koordiniert.
     
     
   
     
  Ungewisse Zukunft ...
Derzeit basieren die Entscheide über die Sanierungspflicht übermässig belärmter Objekte in den flughafennahen Gebieten auf einem provisorischen Schallschutzperimeter. Eine abschliessende Beurteilung der Sanierungspflicht hängt von diversen Faktoren ab. Einerseits beeinflusst die einseitige Verordnung Deutschlands (DVO) die Betriebsvarianten des Flughafens Zürich, andererseits spielen der laufende SILProzess (Sachplan Infrastruktur Luftfahrt) des Bundes sowie das daraus abzuleitende Betriebsreglement eine entscheidende Rolle. So lange diese Rahmenbedingungen nicht geklärt sind, wird es nicht möglich sein, verbindliche Aussagen über die sanierungsberechtigten Objekte im weiteren Flughafenumfeld zu machen.
 
     
  … aber alles nach Plan
Nichtsdestotrotz wird am bisherigen Fahrplan festgehalten. Saniert wird in Gebieten, in denen davon auszugehen ist, dass unabhängig vom künftigen Betriebsreglement die Immissionsgrenzwerte überschritten sein werden. Für das Jahr 2006 werden rund 450 Objekte in den Gemeinden Bassersdorf, Oberglatt und Niederhasli realisiert. Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen, die Eigentümer wurden angeschrieben, und voraussichtlich im Juli werden die ersten neuen Fenster eingebaut.
 
     
   
     
     
  Das Schallschutzkonzept «Programm 2010»

Das Schallschutzkonzept ist neben der Lärmbekämpfung an den Triebwerken ein zusätzliches Element der Fluglärmbekämpfung am Flughafen Zürich. Es verbessert durch Einbau von Schallschutzfenstern den passiven Schutz der Bevölkerung vor lästigen oder schädlichen Auswirkungen des Fluglärms.
Im Grundsatz leistungsberechtigt sind Hauseigentümer, deren Liegenschaften lärmempfindliche Räume aufweisen und in einem klar definierten Gebiet, dem so genannten Schallschutzperimeter, liegen.
Die Auflage, ein Schallschutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen, stützt sich auf Bundesrecht. Im Umweltschutzgesetz beziehungsweise in der dazu gehörenden Lärmschutzverordnung (LSV) wird der Hauseigentümer verpflichtet, lärmempfindliche Räume in seiner Liegenschaft vor übermässigem Lärm zu schützen. Der Lärmverursacher wird verpflichtet, diese Schutzmassnahmen zu finanzieren.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.programm2010.ch
 
     
     
  * Projektleiter Programm 2010  
 
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