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HEV 6/2006 Inhaltsverzeichnis
Mietrecht

         
  Ursula Gut      
  Interview mit
Regierungsratskandidatin Ursula Gut
 
     
  HEV: Finden Sie es nicht ein Armutszeugnis, dass die Schweiz (ganz besonders der Kanton Zürich) ein Land von Mietern ist?
Ursula Gut: Vorab: Ich bin Eigentümerin selbstgenutzten Wohneigentums und HEVMitglied. Je mobiler eine erwerbstätige Person bleiben will, desto eher entscheidet sie sich für die Miete. Das Wohnen im Mietverhältnis ist jedenfalls beim Mittelstand nicht immer eine Zwangslage, sondern teilweise eine individuelle Prioritätensetzung. Dennoch ist es ein Armutszeugnis der Politik, dass sie die Eigentumswilligen beim Erwerb und beim Halten von Wohneigentum nicht erfolgreicher unterstützt.
 
     
  HEV: Würden Sie Massnahmen zur Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums (Bausparen, Finanzierungshilfen) unterstützen?
Ursula Gut: Ich könnte mir Möglichkeiten im Bereich Bausparen wie das Modell des Kantons Basel-Landschaft vorstellen.
 
     
  HEV: Wie stellen Sie sich zur Eigenmietwertbesteuerung und zum Schuldzins-Unterhaltskostenabzug usw.?
Ursula Gut: Gesucht ist eine mehrheitsfähige Lösung ohne Eigenmietwertbesteuerung. Hierbei gilt es zu vermeiden, dass das selbstgenutzte Wohneigentum nach dem Systemwechsel nicht stärker besteuert wird als durch die Eigenmietwertbesteuerung. Meine Gegenkandidatin Ruth Genner begründete am 10. Mai 2005 im Nationalrat ihr Ja zu einem Systemwechsel unter anderem damit, dass er «die Bundeskasse nicht belasten, sondern im Gegenteil zu Mehreinnahmen führen würde».
 
     
  HEV: Die Grundstückgewinnsteuer erhöht die Transaktionskosten und reduziert die Mobilität von Hauseigentümern. Unterstützen Sie Massnahmen, diese Nachteile zu verringern?
Ursula Gut: Grundsätzlich ja. Allerdings habe ich als Gemeindepräsidentin und Finanzpolitikerin zwei Seelen in meiner Brust, da die Grundstückgewinnsteuern der Gemeinde verbleiben. Die Frage ist, ob dafür ein Preis in Form von anderweitigen Mehrbelastungen eingefordert wird. Dann muss genau hingeschaut werden, welche Steuersubjekte und welche wirtschaftlichen Vorgänge betroffen sind. Wollen wir dafür z.B. höhere Einkommenssteuern?
 
     
  HEV: Sie kennen die kommunale Administration aus eigener Erfahrung. Sehen Sie Möglichkeiten, Gebühren, die mit Liegenschaften zusammenhängen (Wasser, Abwasser, Kehrichtabfuhr, Bewilligungsgebühren usw.), zu senken?
Ursula Gut: Ja. Küsnacht hat während meiner Amtszeit als Gemeindepräsidentin Abgabenreduktionen durchgeführt. Die stetige Überprüfung und Verbesserung der Preis-Leistungs- Verhältnisse beim Staat ist eines meiner wichtigsten Ziele. Dabei kommt es aber zu schmerzlichen Entscheiden: etwa wenn ein Entsorgungsunternehmen durch ein Neuausschreibungsverfahren seinen langjährigen Gemeindeauftrag verliert.
 
     
  HEV: Sehen Sie Möglichkeiten, bzw. würden Sie sie unterstützen, Bau-/Umbaubewilligungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen?
Ursula Gut: Wenn ich Baudirektorin werde, werde ich diese Verfahren immer wieder überprüfen und dabei offen sein für die Erfahrungen und Anregungen aus dem HEV.
 
     
  HEV: Viele Kommunen sind grosse Grundeigentümer und «betreiben» alles Mögliche, insbesondere Restaurants/Hotels. Finden Sie nicht, sie sollten das Land, das nicht für öffentliche Aufgaben gebraucht wird, veräussern und sich auf Ihre Kernaufgaben beschränken?
Ursula Gut: Ja, aber es liegt nicht jeder Fall gleich. Küsnacht hat Land verkauft, aber einmal lehnte unser grossmehrheitlich bürgerliches Gemeindevolk einen Verkaufsantrag des Gemeinderates ab, weil ein Quartier befürchtete, seine «grüne Lunge» zu verlieren. Die gemeindeeigenen Restaurants haben wir nicht verkauft, aber wir haben dem Druck widerstanden, durch Übernahme neuer Liegenschaften als «Nothelfer» einzuspringen.
 
     
  HEV: Sind Sie auch der Meinung, Energiesparmassnahmen an Immobilien sollten nicht durch neue Pflichten/Normen usw., sondern durch Anreize (z.B. Unterstützung von energetischen Sanierungen) gefördert werden?
Ursula Gut: Die Abhängigkeit unserer Energieversorgung von politisch unzuverlässigen Herkunftsstaaten wird gefährlicher, die Konjunkturrisiken massiver Preisanstiege wachsen. Deshalb befürworte ich Anreizstrategien, deren Wirkung evaluiert wird. Sie dürfen keine Alibiaktivitäten sein, sonst wird das Anreizprinzip diskreditiert. Zusätzlich sollen Kanton und Gemeinden sich selber vorbildlich verhalten. Meine Gemeinde Küsnacht trägt das Energielabel.
 
     

     
  Am 9. Juli unbedingt an die Urne.

Wir wählen Ursula Gut.
Garantiert bürgerlich!
 
 
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