|
|
 |
 |
 |
 |
|
 |
 |
 |
 |
 |
Die Seite des Geschäftsleiters |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
Albert Leiser,
Direktor
Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
Autofrei wohnen –
Traum oder Albtraum? |
 |
 |
 |
 |
|
Der Zürcher Stadtrat hat sein Interesse an
einer möglichst hohen Zahl autofreier Haushalte
ausgedrückt, sich aber gegen die Förderung
des autofreien Wohnens ausgesprochen.
Stattdessen setzt er sich ein für die Förderung
des öffentlichen Verkehrs, des Fussund
des Veloverkehrs, des Car-Sharings, der
Nahversorgung sowie die Verkehrsberuhigung
in Wohngebieten. Er hat sich aber
bereit erklärt, die Rahmenbedingungen für
das autoarme Wohnen zu verbessern. Bleibt
abzuwarten, in welcher Form er dies tun will.
Abgase und Lärm produzierende Autos
gehören nicht in unser Bild von einer Idylle,
und so können wir uns gut vorstellen, in
einer Überbauung zu wohnen, aus welcher
jeglicher motorisierte Verkehr verbannt ist.
Für Bauherren ist die Idee nicht unattraktiv.
Denn Autoeinstellhallen und Parkplätze
brauchen Platz und kosten Geld. Zweifellos
liessen sich Mieter finden, welche aus wirtschaftlichen
Gründen oder Idealismus auf ein
Auto verzichten würden.
Wie müsste man sich aber die praktische
Umsetzung vorstellen? Das Parkierproblem
dürfte nicht einfach externalisiert werden.
Mieter müssten konsequenterweise unterschreiben,
dass sie kein Auto besitzen und
auch keines erwerben, solange sie in der
fraglichen Überbauung wohnen. Diese Verpflichtung
müsste sämtliche im selben Haushalt
wohnenden Personen umfassen. Wäre
es Sache des Vermieters, die Einhaltung des
Autoverzichts zu kontrollieren? Ganz einfach
wäre das nämlich nicht, wenn man an die
zahlreichen Formen des mehr oder weniger
dauernden Zusammenlebens denkt und
daran, wie häufig sie sich heutzutage ändern. Oder würde bei der Baupolizei eine Stelle
dafür geschaffen? Wie wäre es mit einem
Amt, wo man sich die Autofreiheit attestieren
lassen könnte und wo die Bewohner autofreier
Überbauungen registriert würden? Es
wäre jedenfalls unschön, wenn die Behörde
nichts unternehmen und sich darauf verlassen
würde, dass Fehlbare durch aufmerksame
Bürger denunziert würden.
Noch komplizierter wird die Sache
dadurch, dass ein besonders Schlauer auf
die Idee kommen könnte, «sein» Auto nicht
unter dem eigenen Namen zu halten und es
etwas ausserhalb der Überbauung irgendwo
am Strassenrand übernachten zu lassen. Die
Kontrolle müsste daher in Bezug auf den Personenkreis
und den überwachten Perimeter
ausgeweitet werden. Mit modernen elektronischen
Datenerfassungsmethoden und
flächendeckenden versteckten Kameras wäre
das kein Problem. Stellt sich bloss die Frage:
Wollen wir das?
Albert Leiser |
|
|
|
|
|