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Hortensien
Text und Bilder:
CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH |
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Die ersten Kulturformen der Hortensien
wurden Ende des 18. Jahrhunderts aus
Asien nach Europa eingeführt. Seit damals
sind durch Kreuzung mehrerer asiatischer
Arten zahlreiche Zuchtsorten entstanden.
Die beliebten «guten alten» Bauernhortensien
(botanisch Hydrangea macrophylla)
werden in unseren Breiten hauptsächlich in
Gärten, zunehmend jedoch auch als Kübelund
Zimmerpflanzen verwendet. Ihre Blüten
leuchten in reinem Weiss, in kräftigen
Rot- und Rosatönen und je nach Säuregrad
des Bodens auch in Blautönen, die viele
Gartenfreunde besonders faszinieren. |
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Eine folgenreiche Verbindung
In der Literatur finden sich schon kurz
nach ihrer Einführung in Europa Berichte über rot blühende Hortensien, die plötzlich
blaue Blüten hervorbrachten. Schon 1818
vermerkte der mecklenburgische Pfarrer
Wredow in seinem in Berlin erschienenen
«Gartenfreund», dass man durch Verwendung
von Eisenocker in der Pflanzerde die
schön rosafarbenen Blüten in prachtvoll
himmelblaue verwandeln könne. Andere
Quellen beschreiben das «menschliche
Versagen» eines arglosen Gärtnergesellen,
der versehentlich einen Teil der Jungpflanzen
in aluminiumoxid- und eisenoxidhaltige
Erde gepflanzt hatte. Schnell fanden Wissenschaftler
heraus, dass dieser Farbumschlag
durch freie Aluminium-Ionen hervorgerufen
wird. Was zunächst als Fehler
angesehen wurde, entpuppte sich bei näherem
Hinsehen als echter Glücksfall: Die
Blaublütigen wurden beim Gartenvolk äusserst
beliebt! |
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Immer blau?
Eins ist klar: Weisse Hortensien blühen
weiss. Immer. Rote und rosafarbene Hortensien
dagegen sind zur Blaufärbung geeignet.
Denn sie enthalten den Farbstoff
Delphinidin, der mit Aluminium-Ionen eine
Verbindung eingeht, die zur intensiven blauen
Ausfärbung der Blüten führt. Dennoch,
wenn eine Hortensie blau blüht, heisst das
nicht, dass sie es immer tut! Es reicht also
nicht, eine blau blühende Sorte im Handel
zu erwerben und sich in Anbetung ihrer
Schönheit zurückzulehnen – auch die Wachstumsbedingungen
müssen für die Blaufärbung
optimal sein. |
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Gemäss ihres ursprünglichen
Terrains in Ufernähe lieben Hortensien
den Halbschatten und vermindern bei direkter
Sonneneinstrahlung die Blaufärbung.
Auch Staunässe mögen sie nicht, gleichmässige
Feuchtigkeit, wie sie in der Natur in der Nähe von Wasserläufen vorkommt, behagt
ihnen hingegen sehr. Von allergrösster Wichtigkeit
für die Blaufärbung ist der Säuregrad
der Pflanzenerde, angegeben als pH-Wert.
Nur aus einem sauren Boden mit einem pHWert
von etwa 4 bis 4,5 können die Pflanzen
das Aluminium aufnehmen, das sie zur
Blaufärbung benötigen. Bei einem höheren
pH-Wert wird das Aluminium vom Boden
chemisch gebunden und steht den Pflanzen
nicht mehr zur Verfügung. |
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Chemielektion Nr. 1
Um den für die Blaufärbung benötigten
niedrigen pH-Wert zu halten, ist regelmässiges
Giessen mit Regenwasser die beste
Lösung. Denn vielerorts ist das Trinkwasser
zur Bewässerung der Hortensien zu kalkhaltig.
Die Erde im Topfballen wandelt sich
nach regelmäßigem Giessen mit solchem
Leitungswasser von «sauer» zu «alkalisch»
und deshalb verfärbt sich die Blüte von Blau
nach Rot. Ein echter Hortensienliebhaber
lässt sich natürlich nicht von der Chemie
austricksen. |
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Wenn Sie die Blüte wieder blau
machen wollen, kein Problem, es dauert
allerdings eine gewisse Zeit. Im Fachhandel
werden spezielle Präparate angeboten, die
den Boden ausreichend mit Aluminium versorgen.
Hat sich eine Pflanze erst einmal für
Rot oder Rosa entschieden, sind etwa zwei
Jahre regelmässiger Aluminiumbehandlung
nötig, um wieder ein blaues Wunder zu
erleben. Dann aber sehr! |
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Tipps für blaue Blüten: |
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Nur rote und rosa Hortensiensorten
eignen sich für die Blaufärbung. Sie
enthalten den Farbstoff Delphinidin. |
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Nur bei einem pH-Wert (Säuregrad)
des Bodens von 4 bis 4,5 kann die Hortensie
das Aluminiumoxid aufnehmen.
Torfgaben und Regenwasser sorgen
für einen niedrigen pH-Wert. |
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Die Erde muss ausreichend mit Aluminiumoxid
versorgt sein. Im gärtnerischen
Fachhandel erhalten Sie speziellen
Hortensiendünger. Wichtig: Nicht
alle Hortensiendünger enthalten Aluminium.
Achten Sie darauf! |
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