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HEV 7/2006 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Hortensien

Text und Bilder:
CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH
 
     
  Hortensien   Die ersten Kulturformen der Hortensien wurden Ende des 18. Jahrhunderts aus Asien nach Europa eingeführt. Seit damals sind durch Kreuzung mehrerer asiatischer Arten zahlreiche Zuchtsorten entstanden. Die beliebten «guten alten» Bauernhortensien (botanisch Hydrangea macrophylla) werden in unseren Breiten hauptsächlich in Gärten, zunehmend jedoch auch als Kübelund Zimmerpflanzen verwendet. Ihre Blüten leuchten in reinem Weiss, in kräftigen Rot- und Rosatönen und je nach Säuregrad des Bodens auch in Blautönen, die viele Gartenfreunde besonders faszinieren.  
     
  Eine folgenreiche Verbindung
In der Literatur finden sich schon kurz nach ihrer Einführung in Europa Berichte über rot blühende Hortensien, die plötzlich blaue Blüten hervorbrachten. Schon 1818 vermerkte der mecklenburgische Pfarrer Wredow in seinem in Berlin erschienenen «Gartenfreund», dass man durch Verwendung von Eisenocker in der Pflanzerde die schön rosafarbenen Blüten in prachtvoll himmelblaue verwandeln könne. Andere Quellen beschreiben das «menschliche Versagen» eines arglosen Gärtnergesellen, der versehentlich einen Teil der Jungpflanzen in aluminiumoxid- und eisenoxidhaltige Erde gepflanzt hatte. Schnell fanden Wissenschaftler heraus, dass dieser Farbumschlag durch freie Aluminium-Ionen hervorgerufen wird. Was zunächst als Fehler angesehen wurde, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als echter Glücksfall: Die Blaublütigen wurden beim Gartenvolk äusserst beliebt!
 
 
  Immer blau?
Eins ist klar: Weisse Hortensien blühen weiss. Immer. Rote und rosafarbene Hortensien dagegen sind zur Blaufärbung geeignet. Denn sie enthalten den Farbstoff Delphinidin, der mit Aluminium-Ionen eine Verbindung eingeht, die zur intensiven blauen Ausfärbung der Blüten führt. Dennoch, wenn eine Hortensie blau blüht, heisst das nicht, dass sie es immer tut! Es reicht also nicht, eine blau blühende Sorte im Handel zu erwerben und sich in Anbetung ihrer Schönheit zurückzulehnen – auch die Wachstumsbedingungen müssen für die Blaufärbung optimal sein.
  Hortensien  
  Gemäss ihres ursprünglichen Terrains in Ufernähe lieben Hortensien den Halbschatten und vermindern bei direkter Sonneneinstrahlung die Blaufärbung. Auch Staunässe mögen sie nicht, gleichmässige Feuchtigkeit, wie sie in der Natur in der Nähe von Wasserläufen vorkommt, behagt ihnen hingegen sehr. Von allergrösster Wichtigkeit für die Blaufärbung ist der Säuregrad der Pflanzenerde, angegeben als pH-Wert. Nur aus einem sauren Boden mit einem pHWert von etwa 4 bis 4,5 können die Pflanzen das Aluminium aufnehmen, das sie zur Blaufärbung benötigen. Bei einem höheren pH-Wert wird das Aluminium vom Boden chemisch gebunden und steht den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung.  
     
  Chemielektion Nr. 1
Um den für die Blaufärbung benötigten niedrigen pH-Wert zu halten, ist regelmässiges Giessen mit Regenwasser die beste Lösung. Denn vielerorts ist das Trinkwasser zur Bewässerung der Hortensien zu kalkhaltig. Die Erde im Topfballen wandelt sich nach regelmäßigem Giessen mit solchem Leitungswasser von «sauer» zu «alkalisch» und deshalb verfärbt sich die Blüte von Blau nach Rot. Ein echter Hortensienliebhaber lässt sich natürlich nicht von der Chemie austricksen.
 
    Wenn Sie die Blüte wieder blau machen wollen, kein Problem, es dauert allerdings eine gewisse Zeit. Im Fachhandel werden spezielle Präparate angeboten, die den Boden ausreichend mit Aluminium versorgen. Hat sich eine Pflanze erst einmal für Rot oder Rosa entschieden, sind etwa zwei Jahre regelmässiger Aluminiumbehandlung nötig, um wieder ein blaues Wunder zu erleben. Dann aber sehr!  
  Hortensien    
     
     
  Tipps für blaue Blüten:  
 
Nur rote und rosa Hortensiensorten eignen sich für die Blaufärbung. Sie enthalten den Farbstoff Delphinidin.
Nur bei einem pH-Wert (Säuregrad) des Bodens von 4 bis 4,5 kann die Hortensie das Aluminiumoxid aufnehmen. Torfgaben und Regenwasser sorgen für einen niedrigen pH-Wert.
Die Erde muss ausreichend mit Aluminiumoxid versorgt sein. Im gärtnerischen Fachhandel erhalten Sie speziellen Hortensiendünger. Wichtig: Nicht alle Hortensiendünger enthalten Aluminium. Achten Sie darauf!
 
 
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