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HEV 9/2006 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Zürich wird nie «gebaut» sein
  Grossprojekte haben es in Zürich schwer. Siehe Fussballstadion Hardturm, die über Jahrzehnte für Eurogate, bzw. HB Südwest verplanten Millionen oder die Planung des zukünftigen Kongresshauses, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wie es um die Zukunft des Stadtraumes HB steht, ist noch ungewiss. Nach dem 24. September wissen wir mehr.
Besonders schmerzlich ist es, wenn die Realisierung von Wohnüberbauungen ver- oder zumindest behindert wird, denn die Nachfrage nach Wohnraum ist in der Stadt ungebrochen. Zum einen nimmt die Bevölkerung der Stadt Zürich seit 1995 wieder kontinuierlich zu und weitere Zunahmen werden prognostiziert, zum andern wächst der Wohnflächenbedarf pro Person und diesbezüglich ist keine Trendwende auszumachen. Die Stadt braucht daher ständig neue Wohnungen, und die bessere Nutzung bestehender Bauten genügt bei Weitem nicht. Dennoch stossen auch Wohnbauprojekte auf vehementen Widerstand, sobald sie ein gewisses Volumen erreichen. Die Argumente gegen neue Überbauungen sind immer dieselben: Für die Gegner passen die Neubauten nicht ins Quartier und sind erst noch zu gross. Zudem kommen sie stets an den falschen Ort zu stehen: Entweder sie bringen die letzte Grünfläche zum Verschwinden oder sie machen den Abbruch eines schützenswerten Gebäudes notwendig.
Ungern erinnert man sich an die Prämisse von alt Stadträtin Ursula Koch, wonach die Stadt Zürich gebaut sei. Man kann nicht genug davor warnen, denselben Fehler noch einmal zu machen. Eine Stadt, die gebaut ist, d.h. in welcher nichts mehr gebaut werden kann, ist so gut wie tot. Ein Organismus, der sich nicht mehr entwickeln kann, verkümmert und stirbt schliesslich ab. Auch Zürich braucht Entwicklung, braucht Wachstum, um zu leben. Wie vor 100 Jahren wollen wir heute nicht mehr wohnen. Schon 50-jährige Wohnungen dünken uns beengend und sanitär völlig ungenügend. Heute noch so wohnen? Undenkbar! Aber etwa ein Drittel des Gebäudebestandes in der Stadt Zürich wurde vor 1930 gebaut, ein weiteres Drittel vor 1960. Es muss also um-, aber auch neu gebaut werden.
Wichtig ist, dass Private neben der Stadt und den Genossenschaften weiterhin im Wohnungsbau aktiv bleiben. Und ebenso wichtig ist, dass die öffentliche Hand sich nicht einseitig für Mietwohnungen engagiert. Die Stimmbürger haben sich im Mai unter anderem für die Förderung des Wohneigentums ausgesprochen. Richtig eingesetzt können die bewilligten 5 Millionen, so bescheiden die Summe auch ist, durchaus etwas bewirken.

Albert Leiser
 
     
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