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Die Seite des Geschäftsleiters |
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Albert Leiser,
Direktor
Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
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Zürich wird nie «gebaut» sein |
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Grossprojekte haben es in Zürich schwer.
Siehe Fussballstadion Hardturm, die über
Jahrzehnte für Eurogate, bzw. HB Südwest
verplanten Millionen oder die Planung des
zukünftigen Kongresshauses, um nur ein
paar Beispiele zu nennen. Wie es um die
Zukunft des Stadtraumes HB steht, ist noch
ungewiss. Nach dem 24. September wissen
wir mehr.
Besonders schmerzlich ist es, wenn die
Realisierung von Wohnüberbauungen ver- oder
zumindest behindert wird, denn die
Nachfrage nach Wohnraum ist in der Stadt
ungebrochen. Zum einen nimmt die Bevölkerung
der Stadt Zürich seit 1995 wieder
kontinuierlich zu und weitere Zunahmen
werden prognostiziert, zum andern wächst
der Wohnflächenbedarf pro Person und
diesbezüglich ist keine Trendwende auszumachen.
Die Stadt braucht daher ständig
neue Wohnungen, und die bessere Nutzung
bestehender Bauten genügt bei Weitem
nicht. Dennoch stossen auch Wohnbauprojekte
auf vehementen Widerstand,
sobald sie ein gewisses Volumen erreichen.
Die Argumente gegen neue Überbauungen
sind immer dieselben: Für die Gegner passen
die Neubauten nicht ins Quartier und
sind erst noch zu gross. Zudem kommen sie
stets an den falschen Ort zu stehen: Entweder
sie bringen die letzte Grünfläche
zum Verschwinden oder sie machen den
Abbruch eines schützenswerten Gebäudes
notwendig.
Ungern erinnert man sich an die Prämisse
von alt Stadträtin Ursula Koch, wonach
die Stadt Zürich gebaut sei. Man kann nicht
genug davor warnen, denselben Fehler
noch einmal zu machen. Eine Stadt, die
gebaut ist, d.h. in welcher nichts mehr gebaut werden kann, ist so gut wie tot. Ein
Organismus, der sich nicht mehr entwickeln
kann, verkümmert und stirbt schliesslich ab.
Auch Zürich braucht Entwicklung, braucht
Wachstum, um zu leben. Wie vor 100 Jahren
wollen wir heute nicht mehr wohnen.
Schon 50-jährige Wohnungen dünken uns
beengend und sanitär völlig ungenügend.
Heute noch so wohnen? Undenkbar! Aber
etwa ein Drittel des Gebäudebestandes in
der Stadt Zürich wurde vor 1930 gebaut,
ein weiteres Drittel vor 1960. Es muss also
um-, aber auch neu gebaut werden.
Wichtig ist, dass Private neben der Stadt
und den Genossenschaften weiterhin im
Wohnungsbau aktiv bleiben. Und ebenso
wichtig ist, dass die öffentliche Hand sich
nicht einseitig für Mietwohnungen engagiert.
Die Stimmbürger haben sich im Mai
unter anderem für die Förderung des
Wohneigentums ausgesprochen. Richtig
eingesetzt können die bewilligten 5 Millionen,
so bescheiden die Summe auch ist,
durchaus etwas bewirken.
Albert Leiser |
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