HEV Zürich  
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 10/2006 Inhaltsverzeichnis
Graffiti

     
  Legale Graffiti-Kunst an städtischen
Mauern
* Priska Rast
 
     
  Graffiti  
     
  Am 4. September hat die Stadt Zürich der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass sie Flächen aus ihrem Eigentum zur künstlerischen Gestaltung durch Sprayer freigibt. Seither sind im Gebiet des Oberen Letten farbenfrohe Kunstwerke entstanden. Die vorgegebenen Regeln der Stadt wurden von den Sprayern ausnahmslos eingehalten. Illegale Graffiti werden jedoch nach wie vor konsequent und so rasch als möglich entfernt.  
     
  Zusammen mit den Präventionskosten bezahlt das Hochbaudepartement der Stadt Zürich für das Entfernen illegaler Graffiti an städtischen Gebäuden und Objekten jährlich rund zwei Millionen Franken. Doch nicht nur die Stadtkasse ist die Leidtragende, die Sprayereien schaden auch dem Image der sauberen Stadt Zürich.  
     
  Verschönerungsprojekt mit klaren Regeln
Die Fassaden der Badeanstalt Oberer Letten sowie die Mauern entlang des Kloster- Fahr-Wegs wurden seit Jahren immer wieder durch hässliche Schmierereien verschandelt. Das Reinigen dieser Flächen war eine typische Sysiphus-Arbeit: Kaum waren die Mauern sauber, wurden sie auch schon wieder verschmiert und mit der zeit- und kostenintensiven Reinigung musste von vorne begonnen werden. Eine Überwachung durch die Polizei ist nicht möglich und Überwachungskameras liefern in der Nacht zu schlechte Bilder.
Die Stadt Zürich hat sich entschieden, neue Wege zu gehen und sich die Tatsache, dass professionell gestaltete Graffiti der beste Schutz vor Schmierereien sind, zunutze zu machen. Sie hat die Zusammenarbeit mit renommierten Spraykünstlern gesucht und zwei Projekte ausgearbeitet: Die Gestaltung der Badeanstalt Oberer Letten im Auftragsverhältnis sowie die Freigabe klar bestimmter Flächen zum freien Sprayen.
 
     
  Vergängliche Kunst
900 Quadratmeter stellt die Stadt allen Sprayern, die ihr Können einem breiten Publikum zeigen möchten, zur freien Verfügung. Diese Mauern entlang des Kloster- Fahr-Wegs sind zu echten Graffiti-Kunstwerken mutiert. Die Gefahr, dass die entstandenen Werke verunstaltet werden, ist relativ gering. Die Szene reguliert sich selber. Die Sprayer-Ehre verbietet es, ein gutes Piece zu verunstalten. Doch nach einer gewissen Zeit dürfen vorhandene Bilder übersprayt und durch andere gekonnte Graffiti ersetzt werden. So entsteht ein sich ständig wandelndes Patchwork.
Das pièce de résistence ist die Badeanstalt Oberer Letten. Im Auftrag der Stadt Zürich haben mehrere Graffiti-Künstler die Fassaden kunstvoll besprayt. Aus dem hässlich verschmierten Gebäude ist ein Schmuckstück geworden!
In Zürich gibt es rund 200 Sprayer. Etwa ein Viertel davon sind ausgewiesene und in der Graffiti-Szene respektierte Künstler. Diese nutzen die zur Verfügung gestellten Flächen mit Begeisterung. Ein Spaziergang entlang des rechten Limmatufers mit Beginn beim Dynamo an der Wasserwerkstrasse 21 ist sehr zu empfehlen. Seele, Körper und Geist kommen dabei auf ihre Rechnung.
 
  Bereits haben sich ein halbes Dutzend Hauseigentümer bei der Fachstelle Graffiti gemeldet. Sie wünschen sich ein farbenund lebensfrohes Kunstwerk auf ihren langweiligen, unifarbenen Wänden und suchen den Kontakt zu Graffiti-Künstlern.      
    Graffiti  
   
     
  Das eine tun – und das andere nicht lassen
In der Stadt Zürich gibt es Räume, die Platz bieten für das Farbenspiel der Graffitiwelt. Bisher war es einzig das Gebäude der Roten Fabrik, welches legal besprayt werden durfte. Nun gehört der Obere Letten dazu.
Die Stadt Zürich verfolgt aber nach wie vor das Ziel, illegale Schmierereien rasch und konsequent zu beseitigen. Seit gut einem Jahr offeriert die Stadt Zürich zusammen mit dem Hauseigentümerverband ein Anti-Graffiti-Abonnement. Ausgeführt werden die Arbeiten von Graffitientfernung Schöns Züri. Die Rückmeldungen der Hauseigentümer sind sehr positiv. Es werden bereits etliche Gebäude im Abo sauber gehalten. Ein Jahres-Abonnement kostet 420 Franken für Häuser mit gestrichenen Fassaden, bei Gebäuden aus Beton oder Stein beträgt der Preis 910 Franken. Die Fachstelle Graffiti ist jederzeit gerne bereit, auch nach individuellen Lösungen zu suchen. Ein Anruf genügt.
 
         
  Graffiti   Graffiti  
     
  * Priska Rast ist Leiterin der Fachstelle Graffiti der Stadt Zürich Amtshaus III
Lindenhofstrasse 21, 8001 Zürich
Tel. 044 412 20 27, graffiti@zuerich.ch, www.stadt-zuerich.ch/graffiti
 
 
Inhaltsverzeichnis Seitenanfang
Hauseigentümerverband Zürich  Albisstrasse 28  Postfach  8038 Zürich
Telefon 044 487 17 00  Fax 044 487 17 77  www.hev-zuerich.ch  hev@hev-zuerich.ch
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich