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Der Kanton Zürich setzt sich aus 171 Gemeinden zusammen.
Diese sind zwar von grosser politisch-administrativer Bedeutung,
räumlich jedoch meist nicht klar abgegrenzt. Prägend für die
Landschaft sind vielmehr die verschiedenen Siedlungen: einzelne
Häuser, Weiler, Dörfer, Quartiere und Städte. Seit 1870 erstellt
das Statistische Amt im Anschluss an jede Volkszählung ein Verzeichnis
der Siedlungen im Kanton Zürich. Das Verzeichnis 2000
umfasst deren 4448 und ist erstmals via Internet zugänglich. |
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Das Siedlungsverzeichnis 2000 ist eine
Kombination von interaktiven Landkarten,
Luftbildaufnahmen und Tabellen. Es ist integriert
im Geografischen Informationssystem
(GIS) des Kantons Zürich und liefert einerseits
die genaue Lage der Zürcher Siedlungen,
andererseits hält es für jede Siedlung eine
breite Palette von Informationen bereit: zum
Beispiel die Zahl der Gebäude und Wohnungen,
den Bestand und die Altersstruktur der
Bevölkerung, den Ausländeranteil, den Bildungsstand
der Siedlungsbewohnerinnen
und -bewohner oder das Pendlerverhalten
der Erwerbstätigen. Dabei erleichtern verschiedene
Such- und Sortierfunktionen das
Auffinden und Aufbereiten der Daten. |
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Zu zwei Dritteln Kleinstsiedlungen
Ergänzend zum Siedlungsverzeichnis
hat das Statistische Amt in der Reihe
«statistik.info» eine Studie veröffentlicht,
die Struktur und Entwicklung der Zürcher
Siedlungen nachzeichnet. Sie zeigt, dass
zwei Drittel der gesamthaft 4448 Siedlungen
weniger als fünf bewohnte Gebäude
aufweisen. Diese Kleinstsiedlungen
setzen sich aus rund 1800 Einzelhöfen und
1100 Häusergruppen mit zwei bis vier
Wohngebäuden zusammen. Sie beherbergen
etwas mehr als 15 000 Personen oder
1,2 Prozent der Kantonsbevölkerung. Auf
der anderen Seite leben über 70 Prozent der
Zürcher Bevölkerung in den 72 Städten und
grossen Dörfern mit mindestens 3000 Einwohnerinnen
und Einwohnern. |
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Ausladend im Süden,
kompakt im Norden
Die Zürcher Regionen unterscheiden sich
deutlich in ihrer Siedlungsstruktur. Im Oberland,
am oberen Zürichsee, im südlichen
Knonaueramt und in der Umgebung von
Winterthur sind Streusiedlungen sehr verbreitet.
Oft sind kleine Siedlungskerne aus
wenigen Häusern grossflächig über die
Landschaft verteilt. Die meisten Gemeinden
setzen sich dann aus den einzelnen Kernen
zusammen. So weist beispielsweise die
Gemeinde Wald nicht weniger als 157 Siedlungen
auf. Auch Fischenthal, Hombrechtikon,
Bauma, Hinwil, Wädenswil und Gossau
zählen um die 100 Siedlungen. Im Norden
und Westen des Kantons Zürich sind die
Gemeinden dagegen flächenmässig kleiner
und kompakter: Hier gibt es oft eine Hauptsiedlung,
in welcher der Grossteil der Bevölkerung
lebt. Im Kern der Agglomeration
Zürich schliesslich erstreckt sich das Siedlungsgebiet zum Teil über mehrere Gemeinden.
Oberengstringen, Unterengstringen
und Schlieren sind beispielsweise so weit
zusammengewachsen, dass sich zwischen
diesen Gemeinden kaum mehr Siedlungsgrenzen
ausmachen lassen. |
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Mittlere Siedlungsgrösse wächst
Die Zahl der Siedlungen im Kanton Zürich
hat sich zwischen 1950 und 2000 kaum verändert,
obwohl die Bevölkerung im selben
Zeitraum um 61 Prozent gewachsen ist. Verändert
hat sich dagegen die mittlere Siedlungsgrösse,
nämlich von 167 auf 281 Personen.
Die Zahl der Einzelhöfe und der Häusergruppen
mit weniger als fünf bewohnten
Gebäuden hat denn auch abgenommen,
während grössere Siedlungseinheiten
häufiger geworden sind. So hat sich etwa die
Zahl der Städte zwischen 1950 und 2000
von 2 auf 17 vervielfacht. Und Dörfer mit
mindestens 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern
gab es im Jahr 2000 beinahe dreimal
so viele wie 1950.
Das Siedlungsverzeichnis 2000 sowie
«Siedlungsstruktur im Kanton Zürich,
Bestand und Entwicklung 1950 bis 2000»
sind online verfügbar auf der Website
des Statistischen Amts des Kantons Zürich:
www.statistik.zh.ch/raum/sv |
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