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Die klimatische Situation in der Schweiz
erfordert in den kälteren Jahreszeiten ein Heizen
von Wohn- und Geschäftsräumen, weil
anderenfalls der vorausgesetzte Gebrauch
der Mietsache (dasselbe gilt für Stockwerkeigentum)
nicht denkbar wäre. Nicht nur das
Wohlbefinden, unter Umständen sogar die
Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner
würde ohne Heizen in Mitleidenschaft
gezogen. Bei Geschäftsräumen, welche nur
der Lagerung von Gegenständen dienen,
erübrigt sich in der Regel die Beheizung.
Über den Umfang und die Zeitdauer
der Beheizung gibt es Usanzen, die Allgemeingültigkeit
beanspruchen können. Zu
beachten ist, dass die Ansprüche an den
Wohnkomfort in den vergangenen 30 Jahren
gestiegen sind. Bei der Bestimmung
der für die Beheizung massgebenden Dauer
ist auf die Bedürfnisse des «Durchschnittsbürgers
» abzustellen, dessen Nachtruhe
in der Regel von 23.00 bis 7.00 Uhr dauert.
Aufgrund der geänderten Lebensgewohnheiten
sollte damit auf eine Durchschnittsraumtemperatur
von rund 20 bis
22 Grad Celsius im Zeitraum von 7.00 und
23.00 Uhr abgestellt werden. Dies gilt auch
für Badezimmer, was nicht nur den veränderten
Lebensgewohnheiten entspricht,
sondern ebenfalls der Vermeidung von
Feuchtigkeitsschäden dient.
Dass in den Nachtstunden von 23.00 Uhr
bis 7.00 Uhr grundsätzlich tiefere Temperaturen
angemessen sind, ist unbestritten. Mit
der Reduktion der Beheizung während der
Nacht lassen sich erhebliche Brennstoffeinsparungen
erzielen, was sich in der Heizkostenabrechnung
positiv für den Mieter bzw.
den Stockwerkeigentümer niederschlägt.
Die Vorlauftemperatur sollte während dieser
Zeit auf ca. 16 Grad reduziert werden.
In der Regel sollte geheizt werden, wenn
die Aussentemperatur unter 14 Grad sinkt.
Die durchgehende Heizperiode dauert
somit normalerweise von Mitte September
bis Mitte Mai. Wenn absehbar ist, dass die
Aussentemperaturen ausserhalb der Heizperiode
während längerer Zeit unter 14
Grad absinken, ist ebenfalls zu heizen. Aufgrund
der momentan sehr hohen Heizölpreise
empfiehlt es sich allerdings, während
mildem Herbstwetter bzw. bei jeweils nur
kürzeren Temperatureinbrüchen die Heizung
zurückhaltend zu betätigen, um den
Heizölverbrauch möglichst tief zu halten. In
solchen Zeiten lässt sich mit dem Tragen
eines warmen Wollpullovers eine deutliche
Senkung der Heizkosten erreichen. |
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