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HEV 12/2006 Inhaltsverzeichnis
Vom Heizen

     
  Was sind angemessene Temperaturen?
* Thomas Oberle
 
     
  Wohnraum  
     
  Die klimatische Situation in der Schweiz erfordert in den kälteren Jahreszeiten ein Heizen von Wohn- und Geschäftsräumen, weil anderenfalls der vorausgesetzte Gebrauch der Mietsache (dasselbe gilt für Stockwerkeigentum) nicht denkbar wäre. Nicht nur das Wohlbefinden, unter Umständen sogar die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner würde ohne Heizen in Mitleidenschaft gezogen. Bei Geschäftsräumen, welche nur der Lagerung von Gegenständen dienen, erübrigt sich in der Regel die Beheizung.
Über den Umfang und die Zeitdauer der Beheizung gibt es Usanzen, die Allgemeingültigkeit beanspruchen können. Zu beachten ist, dass die Ansprüche an den Wohnkomfort in den vergangenen 30 Jahren gestiegen sind. Bei der Bestimmung der für die Beheizung massgebenden Dauer ist auf die Bedürfnisse des «Durchschnittsbürgers » abzustellen, dessen Nachtruhe in der Regel von 23.00 bis 7.00 Uhr dauert. Aufgrund der geänderten Lebensgewohnheiten sollte damit auf eine Durchschnittsraumtemperatur von rund 20 bis 22 Grad Celsius im Zeitraum von 7.00 und 23.00 Uhr abgestellt werden. Dies gilt auch für Badezimmer, was nicht nur den veränderten Lebensgewohnheiten entspricht, sondern ebenfalls der Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden dient.
Dass in den Nachtstunden von 23.00 Uhr bis 7.00 Uhr grundsätzlich tiefere Temperaturen angemessen sind, ist unbestritten. Mit der Reduktion der Beheizung während der Nacht lassen sich erhebliche Brennstoffeinsparungen erzielen, was sich in der Heizkostenabrechnung positiv für den Mieter bzw. den Stockwerkeigentümer niederschlägt. Die Vorlauftemperatur sollte während dieser Zeit auf ca. 16 Grad reduziert werden.
In der Regel sollte geheizt werden, wenn die Aussentemperatur unter 14 Grad sinkt. Die durchgehende Heizperiode dauert somit normalerweise von Mitte September bis Mitte Mai. Wenn absehbar ist, dass die Aussentemperaturen ausserhalb der Heizperiode während längerer Zeit unter 14 Grad absinken, ist ebenfalls zu heizen. Aufgrund der momentan sehr hohen Heizölpreise empfiehlt es sich allerdings, während mildem Herbstwetter bzw. bei jeweils nur kürzeren Temperatureinbrüchen die Heizung zurückhaltend zu betätigen, um den Heizölverbrauch möglichst tief zu halten. In solchen Zeiten lässt sich mit dem Tragen eines warmen Wollpullovers eine deutliche Senkung der Heizkosten erreichen.
 
     
  * lic. iur., HEV Schweiz  
 
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