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HEV 1/2007 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Lebenszykluskosten, LCC
  Nein, LCC ist weder probiotisch noch ein Joghurt. LCC steht vielmehr für Life Cycle Cost analysis (Lebenszyklus-Kostenrechnung). Sie stellt eine Kombination von Investitions- und Kostenrechnung dar, welche auf das Konzept des Lebenszyklus zurückgreift. Damit berücksichtigt sie in der Kostenrechnung üblicherweise nicht erfasste Kosteneinflussgrössen. Unter Lebenszykluskosten versteht man nämlich die Summe aller Kosten, die ein Gebäude im Laufe seines Lebenszyklus von der Objektentwicklung über die Objekterrichtung und die Objektnutzung bis hin zu seiner Beseitigung verursacht. Darunter fallen die Gesamtkosten der Errichtung, die Reinvestitions- bzw. Sanierungskosten, sämtliche Nutzungskosten und die Beseitigungskosten am Ende der Nutzungsdauer des Objekts.
Dieser Betrachtungsweise liegt die eigentlich allgemein bekannte Tatsache zu Grunde, dass zwischen der Ausführung eines Bauvorhabens (Planung, Beschaffung, Erstellung, Inbetriebsetzung) und den sich daraus ergebenden Folgekosten ein enger Zusammenhang besteht. Die Qualität bestimmt sowohl die Lebensdauer wie beispielsweise auch Betriebs- und Unterhaltskosten. Ein scheinbar teurer Bau kann sich auf die Dauer als die bessere Investition entpuppen, denn die Folgekosten übersteigen die ursprünglichen Investitionskosten in aller Regel – bei einer «billigen» Baute um das 3- bis 6-fache, bei einem intelligenten Bau aber nur bis zum 2-fachen.
Um die LCC zu optimieren, bzw. zu minimieren – denn in diesem Fall ist das Optimum das Minimum –, ist sie schon in der Konzeptphase zu gestalten. Es gilt, eine Nutzungsstrategie mit Nutzungsalternativen, Nutzungsdauern und Folgekosten festzulegen. Die LCC macht verschiedene Projekte miteinander vergleichbar. Voraussetzung sind klar definierte Vorgaben, wie z.B. die der statischen Berechnungsmethode und der wesentlichen Kostenfaktoren. Die Kosten gliedern sich nach den eingangs erwähnten Phasen:
 
 
Investition/Reinvestition: Planung, Beschaffung, Infrastruktur, Inbetriebnahme etc.
Betrieb/Nutzung: Instandhaltung, Energieverbrauch, Betriebsführung
Beseitigung: Rückbau, Entsorgung, bzw. Umnutzung
 
  Die (noch geringe) Praxis zeigt, dass es tatsächlich Lösungen gibt, welche die klar günstigsten LCC ergeben. Daneben gibt es aber auch solche, welche sich bei veränderten Parametern bis zur Umkehr verändern können. Und letztlich können recht verschiedene Lösungen zu ähnlichen LCC führen. Die Lebenszykluskosten dürften sich bei grossen Investitionsvorhaben in Zukunft als Entscheidungsgrundlage durchsetzen.

Albert Leiser
 
     
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