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HEV 3/2007 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Droht eine Zeckenplage
im Frühjahr? – Wie Sie sich schon jetzt
schützen können
Dr. Gerd Claussen, Oberarzt EKE*
 
     
  Der milde Winter mit seinen frühlingshaften Temperaturen kann noch unangenehme Folgen haben. Nach Ansicht von Experten erhöht das derzeitige warme Wetter die Gefahr einer Zeckenplage im kommenden Frühjahr.  
     
  Die Parasiten, die sich vom Blut eines Wirtes ernähren, sind nur bei Temperaturen ab zehn Grad aktiv – in unseren Breitengraden also üblicherweise zwischen März und November. Sie lauern dann bis zu einer Höhe von etwa anderthalb Metern im Gestrüpp, im Unterholz und in hohen Gräsern ihren Opfern auf. Meistens sind Zeckenstiche harmlos, und das grösste Problem besteht darin, das Spinnentier, das sich durch Widerhaken festen Halt in der Haut verschafft, wieder los zu werden. Allerdings können Zecken auch Krankheitserreger übertragen. Gegen eine dieser Erkrankungen sollten sich gefährdete Personengruppen schon jetzt impfen lassen.  
     
  Für Wanderer und Hobbygärtner
Die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – können sich in den Speicheldrüsen der Zecke befinden und so beim Einstich in die Haut übertragen werden. Bis zu 300 dieser Viruserkrankungen gibt es jährlich in der Bundesrepublik Deutschland. Die Infektion tritt allerdings nur in bestimmten Regionen auf: Eine FSME-Infektion beginnt zunächst mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Teil der Infizierten befallen die Viren das zentrale Nervensystem. Es kann zu einer Hirnhautentzündung kommen, die mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit einher geht. Entwickelt sich eine Gehirnentzündung, kann es zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen, zu psychischen Veränderungen oder Lähmungserscheinungen kommen. Bis zu 20 Prozent der Patienten behalten bei dieser schwereren klinischen Verlaufsform der FSME lang anhaltende oder bleibende Schäden. Auch Todesfälle durch FSME sind bekannt. Im Vergleich zum Erwachsenen ist der Krankheitsverlauf bei Kindern in der Regel wesentlich leichter und es kommt kaum zu Folgeschäden.
Eine ursächliche Therapie gegen FSME gibt es nicht. Ist die Erkrankung ausgebrochen, kann man nur versuchen, die Symptome zu lindern. Daher ist es besonders wichtig, Infektionen möglichst von vor neherein zu verhindern. Anders als bei der Borreliose – einer Erkrankung, die auch von Zecken übertragen werden kann – ist gegen die FSME eine Impfung möglich. Sie wird allen empfohlen, die in einem gefährdeten Gebiet leben oder dorthin reisen, um sich in der Natur aufzuhalten. Da die beruflich gefährdeten Personengruppen wie Förster oder Waldarbeiter heute in der Regel geimpft sind, infizieren sich derzeit die meisten Personen bei Freizeitaktivitäten – zum Beispiel beim Wandern, Radfahren oder Arbeiten im Garten. Für eine komplette FSME-Impfung werden drei Injektionen benötigt: Die ersten beiden Impfungen werden im Abstand von etwa drei Monaten durchgeführt. Eine dritte Injektion schliesst etwa nach einem Jahr die Grundimmunisierung ab und verleiht einen Schutz für mindestens drei Jahre. Wenn kurzfristig ein Urlaub in einem FSME-Risikogebiet geplant ist, kann auch ein verkürztes Impfschema angewandt werden.
 
     
  Weibliche Zecke  
  Weibliche Zecke
Bild: Hochschule Wädenswil
 
     
 
 
     
  Die Hochschule Wädenswil empfiehlt in ihrer Broschüre
«Zecken! Gefahr und Schutz»:
 
     
  Vorsorgemassnahmen
Mit den vier Vorsorgemassnahmen RISK: Verwendung von Repellentien, Impfung gegen FSME, Mitführen eines Zecken-Sets (Pinzette zum Entfernen von Zecken und Desinfektionsmittel), und das Tragen geschlossener Kleidung (möglichst hell zur Erkennung der dunklen Zecken) können Sie einen Aufenthalt im Wald und in Wiesen in Angriff nehmen.
 
     
  Schutz vor Zeckenbefall
Ein Schutz vor Zeckenbefall kann durch das Auftragen von Insektenschutzmitteln (Repellentien), das Tragen geschlossener Kleidung (auf heller Kleidung können Zecken besser erkannt werden) und durch das Meiden von Wiesen und Unterholz an Waldrändern zu einem gewissen Grad erreicht werden. Repellentien für die unbekleidete Haut basieren auf synthetischen (Parapic mit Wirkstoff DEET: Diethyltoluamid) oder auf pflanzlichen Wirkstoffen (Zanzarin: Kokosfettsäuren; Viticks-Cool: Samen des Mönchspfeffers). Kleidung kann mit NoBite (Permethrin) imprägniert werden. Das NoBite-Kleidungsspray nicht auf die Haut auftragen. Repellentien bieten keinen vollständigen Schutz. Zecken reagieren auf Pheromone und werden zum Teil durch Harnsäure (im Schweiss vorhanden) und Guanin angezogen.
Konsequent sollte der Körper nach dem Aufenthalt in der Natur auf Zecken abgesucht werden.
Einen absoluten Schutz vor Zecken gibt es nicht. Die Impfung schützt vor FSME. Die Lyme-Borreliose ist jedoch nach wie vor die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit, für die kein Impfstoff zur Verfügung steht. Wesentlich mehr Zecken sind mit dem Erreger der Lyme- Borreliose infiziert als mit FSME-Viren.
 
     
  Entfernen von Zecken
Das schnelle Entfernen der Zecke nach einem Befall ist wichtig, da die Gefahr der Übertragung von Borrelien dann geringer ist. Die Zecke ist mit einer Pinzette oder Zeckenzange am Kopf zu fassen und muss durch einen kontinuierlichen Zug nach hinten entfernt werden. Alternativ kann die Zecke auch durch eine rasche Vereisung (Eisspray) im gefrosteten Zustand leichter entfernt werden.
Keinesfalls sollte die Zecke zerquetscht oder mit Öl, Klebstoff oder Wachs behandelt werden. Borrelien können dann vom Darm in den Speichel der Zecke gedrückt werden! Die Einstichstelle ist nach dem Entfernen der Zecke sofort zu desinfizieren (Desinfektionsmittel). Das Datum ist zu notieren und die Zecke eventuell für Analysen aufzubewahren (geschlossenes Gefäss). Die Stichstelle muss regelmässig beobachtet werden. Bei Auftreten einer Erythema migrans oder unspezifischer Allgemeinsymptome sowie bei Unklarheiten sollte unbedingt ein Hausarzt kontaktiert werden.
 
     
     
  Die vollständige Broschüre kann unter www.zfh.ch/downloads/Flyer_Zecken_Gefahr_und_Schutz.pdf heruntergeladen werden.  
 
     
  * Elisabeth-Krankenhaus, Essen  
 
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