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Obwohl die Zahl der Handys stetig zunimmt, nimmt die Furcht
vor elektromagnetischer Strahlung keineswegs ab. Im Gegenteil.
Die Unsicherheit ist nach wie vor gross. Die Rechtslage scheint zwar
weit gehend klar, und doch kommt es vor, dass Gemeinden genau entgegengesetzte
Rechtspositionen vertreten. Dass das Bundesgericht
kürzlich entschieden hat, Mobilfunkantennen dürften nur in Ausnahmefällen
ausserhalb der Bauzonen stehen, macht die Situation nicht
einfacher. Es schadet daher sicher nicht, wenn die Auswirkungen von
Elektrosmog auf die menschliche Gesundheit von einer Institution
geprüft werden, deren Unvoreingenommenheit ausser Debatte steht.
* Paco Oliver |
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Schweizerischer Nationalfonds NFP «Nicht-ionisierende Strahlung» |
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Das Nationale Forschungsprogramm
«Nicht-ionisierende Strahlung – Umwelt und
Gesundheit» erforscht in den nächsten vier
Jahren Schlüsselfragen zu den möglicherweise
gesundheitsschädlichen Auswirkungen
elektromagnetischer Felder. Solche Felder
werden unter anderem durch die Mobilkommunikation
erzeugt. Die Forchungsprojekte
des Programms sollen dazu beitragen, Risiken
der neuen Kommunikationstechnologien
künftig besser abschätzen zu können.
Das neu erschienene Programmporträt stellt
die Projekte erstmals vor.
Mensch und Umwelt sind in zunehmendem
Masse elektromagnetischen Feldern,
auch nicht-ionisierende Strahlung genannt,
ausgesetzt. Diese werden von Funkanwendungen
wie Mobiltelefonen, aber auch von
elektrischen Geräten und Stromleitungen
erzeugt. Viele offene Fragen zu möglichen
gesundheitlichen Risiken der elektromagnetischen
Strahlung konnten von der Forschung
bisher noch nicht abschliessend
beantwortet werden. Die damit verbundene
Unsicherheit führt zu Besorgnis in weiten
Kreisen der Bevölkerung.
Der Bundesrat hat im Jahr 2004 das
Nationale Forschungsprogramm «Nicht-ionisierende
Strahlung – Umwelt und Gesundheit» (NFP 57) bewilligt und den Schweizerischen
Nationalfonds (SNF) mit dessen
Durchführung beauftragt. Aus 36 Projektvorschlägen
wurden bisher 11 Projekte ausgewählt
und vom Forschungsrat des SNF
genehmigt. Für die vierjährige Forschungsperiode
stehen insgesamt fünf Millionen
Franken zur Verfügung. Nun ist eine Broschüre
erschienen, welche die Projekte erstmals
vorstellt und beschreibt. |
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Gesundheitliche Risiken
besser einschätzen
Die Projekte des NFP 57 sind darauf ausgerichtet,
die laufende Forschung in der Schweiz und im Ausland auf internationalem
Niveau zu ergänzen:
Fünf Forschungsprojekte untersuchen, in
welchem Masse wir der elektromagnetischen
Strahlung im Alltag ausgesetzt sind und
welche Wirkung diese auf den Körper und
die Gesundheit haben kann. Weitere zellbiologische
Studien gehen der Frage nach, wie
sich die elektromagnetische Strahlung auf
die Erbsubstanz, die Aktivität von Genen
und auf die Stressabwehr von Zellen auswirkt.
Abgerundet wird das interdisziplinäre
Forschungsprogramm durch sozialwissenschaftliche
Studien. Diese erforschen, wie die
mit elektromagnetischer Strahlung verbundenen
Risiken in der Bevölkerung wahrgenommen
und bewertet werden.
Die Forschung im Rahmen des NFP 57 soll
dazu beitragen, die gesundheitlichen Risiken
nicht-ionisierender Strahlung besser abschätzen
zu können und die Massnahmen des
Risikomanagements sowie Vorsorgemassnahmen
zum Schutz der Bevölkerung wirksamer
zu gestalten. Mit ersten Ergebnissen ist
Ende 2009 zu rechnen. Der Abschlussbericht
wird 2010 veröffentlicht. Bis dahin informiert
das NFP 57 regelmässig über seine Internetseite
(www.nfp57.ch) und einen elektronischen
Newsletter. |
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