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HEV 4/2007 Inhaltsverzeichnis
Finanzen

     
  Hypotheken

Albert Leiser, Gemeinderat, Zürich
Direktor Hauseigentümerverbände Stadt und Kanton Zürich
 
     
  Das Wort Hypothek ist von einem eher unangenehmen Beigeschmack begleitet. Eine schwere Hypothek mit sich herumtragen oder – noch schlimmer – für jemanden eine Hypothek sein, ist so etwa das Schlimmste, was einem passieren kann. Stellen wir uns aber vor, es gäbe keine Hypotheken. Wer kann sich schon die Anschaffung eines Hauses ohne Hypothek leisten und welcher Betrieb ist für seine Liquidität nicht darauf angewiesen? Hypotheken – ein notwendiges Übel also? Betrachten wir es doch positiv. Dank Grundeigentum sind viele von uns in der Lage, Kredite zu günstigen Bedingungen zu erhalten. Werfen wir einen Blick zurück, stellen wir fest, dass wir seit über zwanzig Jahren für Hypotheken weniger als 5 Prozent Zins zahlen. Und gleitet unser Blick über die Landesgrenze hinaus, müssen wir uns eingestehen, dass wir keinen Grund zum Klagen haben, sind doch die Zinsen anderswo erheblich höher. Seit Mitte 2005 bezahlen wir mit 3% für variable Hypotheken gar rekordtiefe ZKB-Zinsen.  
     
  Variable Hypotheken ZKB  
     
  Markt und Konkurrenz werden gross geschrieben
Allerdings entwickelt der Hypothekenmarkt seit einigen Jahren eine grosse Dynamik und ungeahnte Innovationskräfte. Der Kreditsuchende kann daher zwischen echten Alternativen wählen. Einfach ist das allerdings nicht. So klar wie auf der Grafik ist die Sache nämlich nicht einmal bei den variablen Hypothekarzinsen der ZKB. Die dargestellte Kurve gibt nur die Entwicklung für erstrangige Hypotheken und für erstklassige Schuldner dar. Je nach Rating muss Letzterer eventuell tiefer in die Tasche greifen. Wie das so ist: Wer hat, dem wird gegeben. Wer ein höheres Risiko darstellt, der muss dafür höhere Zinsen bezahlen. Zudem ist die ZKB nur eines von zahlrei chen Finanzinstituten, und unter diesen gibt es erhebliche Unterschiede.
 
     
  Postmoderne Unübersichtlichkeit
Varietäten gibt es nicht nur in Bezug auf den Zinsfuss, auch bei den übrigen Konditionen, wie Laufzeit, Variabilität, Amortisation oder Anbindung an bestimmte Berechnungsfaktoren. Der funktionierende Markt hat eine echte Konkurrenzsituation geschaffen. Diesen Vorteil bezahlt der Kreditsuchende aber mit dem Verlust der Übersicht. Wer ein neues Hypothekardarlehen aufnimmt oder ein bestehendes erneuern muss, hat heute die Qual der Wahl. Die Hauptschwierigkeit liegt in der Herstellung von Vergleichbarkeit, der Abwägung von Zinsvorteilen gegenüber der Einschränkung der Handlungsfreiheit und der Unwägbarkeit der Ablösungskosten.
Beliebt sind zurzeit Hypotheken mit festen Laufzeiten, weil sie das Risiko von Zinsschwankungen ausschliessen. Allerdings ist damit das Risiko nicht aufgehoben, sondern nur verschoben, nämlich auf den Ablauf der festen Dauer. Wer kann heute voraussagen, wie sich das Zinsniveau entwickelt und ob man eventuell besser damit fahren würde, frei zu sein, früher auf ein günstigeres Angebot umzusteigen? Nachteilig kann eine Festhypothek auch sein, wenn sich die persönliche Lebenssituation wesentlich verändert und die Liegenschaft verkauft werden muss. In aller Regel verlangt die Bank dann eine Ablösesumme, sprich Penalty.
Daneben gibt es beispielsweise auch die Geldmarkt oder Libor-Hypothek, deren Zinssatz sich im Rhythmus von 3, 6 oder 12 Monaten nach dem Euro-Geldmarktsatz richtet. Damit ist die Entwicklung zwar völlig transparent und marktgerecht, kann aber auch grösseren Schwankungen unterliegen. Mit einem Zinsdach kann man sich gegen steigende Zinsen absichern. Gratis ist es aber nicht zu haben. Die ZKB bietet neuerdings auch auf eine andere Weise Sicherheit: mit einer Hypotheken-Versicherung. Damit ist allerdings nicht das Zinsrisiko versichert, sondern ein allfälliger Wertverlust der Liegenschaft.
Zurzeit rechnet man tendenziell eher mit einem Anstieg der Hypothekarzinsen. Allerdings steht dieser nicht unmittelbar vor der Tür und dürfte auch moderat ausfallen. Dennoch, wer jetzt einen Entscheid in Sachen Hypotheken treffen muss, tut gut daran, sich fachmännisch beraten zu lassen. Auch auf dem Beratungssektor ist die Konkurrenz gross genug, dass jedermann einen Fachmann finden kann, dessen Neutralität er vertraut. Übrigens: Prüfen Sie auch das Angebot des Hauseigentümerverbandes Schweiz.
 
     
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