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HEV 5/2007 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Das ungeliebte Kraut: der Japan-Knöterich
* Dr. Kathrin Fischer
 
     
  In den letzten 500 Jahren sind tausende fremder Pflanzenarten absichtlich oder zufällig in die Schweiz eingeführt worden. Während ein Grossteil dieser so genannten Neophyten in unseren Breitengraden ohne fremde Hilfe nicht überlebt, haben sich andere Neuankömmlinge unauffällig in die einheimische Vegetation eingefügt. Ganz wenige dieser eingebürgerten Pflanzen wiederum verursachen Probleme und breiten sich stark aus. Sie können die einheimischen Tiere und Pflanzen verdrängen, Bauwerke beschädigen oder gar neuartige Allergien auslösen. Zu diesen invasiven Neophyten zählt der Japan-Knöterich (Reynoutria japonica).  
     
   
     
  Hausgärten nicht unmittelbar bedroht
Das Kraut findet sich vor allem entlang Fliessgewässern und zunehmend auch an Wald- und Wegrändern oder Bahn- und Strassenböschungen. Im Hausgarten trifft man ihn zum Glück noch nicht so häufig an. Hat er sich aber einmal festgesetzt, wird man ihn fast nicht mehr los. Die Problempflanze hat nämlich eine äusserst effiziente Verbreitungsstrategie: Sie wächst sehr schnell und verbreitet sich vegetativ und vor allem unterirdisch mit einem Wurzelgeflecht, das mehrere Meter tief reichen kann. Der Knöterich verdrängt mit seinem dichten Wuchs angestammte Arten. Sterben die oberirdischen Pflanzenteile im Spätherbst ab, bleibt im Winter offener Boden zurück. Das macht Böschungen – insbesondere entlang von Flüssen und Bächen – erosionsanfällig und stellt ein grosses Problem für den Hochwasserschutz dar. Ernsthafte Schäden verursacht der Japan-Knöterich auch an Bauwerken wie Kanalisationsleitungen oder Hausmauern, indem er schmalste Ritzen zu durchwachsen und zu sprengen vermag.
 
      Der Japan-Knöterich ist sehr schwierig zu bekämpfen, da ihm schon kleinste Teile des Stängels oder der Wurzel genügen, um wieder auszutreiben und einen neuen Bestand zu bilden. Deshalb gelten als oberste Regeln für die Gärtnerin und den Gärtner: Keine Neuanpflanzungen vornehmen und kein Bodenmaterial, das mit Knöterich- Pflanzenteilen durchsetzt sein könnte, innerhalb des Gartens verschieben! Das Eliminieren des hartnäckigen Krautes gelingt noch am ehesten bei frischen Beständen, die im Begriff sind anzuwachsen. Die Pflanze wird ausgegraben oder mit dem gesamten Wurzelstock ausgerissen.  
     
   
  Sämtliches Pflanzenmaterial muss in der Kehrichtverbrennungs- oder Vergärungsanlage entsorgt werden (nicht kompostieren). Dabei ist speziell darauf zu achten, dass beim Transport kein Pflanzenmaterial verloren geht oder im Garten verteilt wird.  
     
  Ausdauer tut Not – und notfalls Chemie
Grosse Bestände können geschwächt und an ihrer seitlichen Ausdehnung gehindert werden, indem man sie wiederholt abschneidet oder noch besser häufig jätet. Eine nachhaltige Beseitigung von etablierten Beständen scheint jedoch zurzeit nur kombiniert mit chemischen Methoden (Herbiziden) möglich zu sein. Solche Anwendungen müssen konsequent über mehrere Jahre gemacht werden und sind überdies an sensiblen Standorten wie entlang von Gewässern untersagt. Herbizideinsätze sollten nur von Fachpersonal durchgeführt werden.
Um eine möglichst effiziente Bekämpfung des Japan-Knöterichs zu planen, verfolgt der Kanton die Ausbreitung der unerwünschten Pflanze. Vorgefundene Bestände sollten deshalb mit genauer Standortangabe der Gemeindeverwaltung gemeldet werden.
 
     
  * AWEL, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft  
 
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