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HEV 6/2007 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Aus der Traum? – Rosen im Garten
* Barbara Scalabrin-Laube
 
     
  Mit viel Enthusiasmus haben wir vor einigen Jahren englische Rosen gepflanzt, uns an ihrer eleganten Blütenform, an den Farbvariationen in Pastell und vor allem am Duft und am mehrmaligen Blühen gefreut. In den ersten Jahren wuchsen und gediehen sie prächtig. Zwar machte mir das regelmässige Spritzen mit Fungiziden und ab und zu gemischt mit Pestiziden keinen Spass, aber die jeweilige Blütenpracht liess etwelche Zweifel schnell vergessen.  
     
  Nach dem Hitzesommer 2003 jedoch erholten sich die Rosen «Abraham Derby», «Evelyn», «Graham Thomas», «Winchester», «Pretty Jessica» und viele andere nicht mehr. Sie blühten im folgenden Juni eher freudlos (und genauso freudlos pflegte ich sie!). Bereits im August verloren sie die Blätter. Als sich dann im folgenden Jahr der Blütenschmuck noch weniger zeigte, einige Pflanzen während des Winters abgestorben waren (oder netter ausgedrückt «auswinterten»), entschlossen wir uns, uns von den «Engländern» zu trennen. Zwei neu gewonnene Pflanzflächen verführten in der Folge zu neuen Ideen: Rosen wollten wir keine mehr pflanzen, denn wir waren fast sicher, dass in unserem eher windstillen Garten kein Rosenklima herrscht.
Das brachliegende Beet war schnell wieder bepflanzt, boten sich doch sonnenliebende und trockene Plätze bevorzugende Stauden für das eine Beet an, während im andern dekoratives Gemüse in Rottönen wächst.
Aus der Traum? – Nun, unsere einmal blühenden Kletterrosen an den Rosenbögen (Rosa «Helenae»: halbgefüllt, klein, hellgelb, in Büscheln; Rosa «Fräulein Octavia Hesse»: halbgefüllt, klein, rahmweiss, in Büscheln; Rosa «Astra Desmond»: halbgefüllt, weiss, klein, in Büscheln), der nicht zu bändigende «Rambling Rector» (eine einmal weissblühende Kletterrose) und einige Kleinstrauchrosen in den Rabatten hatten die Ausmerzungsaktion überlebt und bestärkten uns im Gedanken, dass Rosen in einem Garten nicht fehlen sollten, vor allem, wenn sie remontieren oder dekorative Früchte bilden.
 
      Bewährt haben sich bei uns die beiden Kleinstrauchrosen Rosa «The Fairy» (kleine, rosa gefüllte Blüten in Büscheln) und Rosa «Sommermelodie» (etwas grössere rosa Blüten), die sich hemmungslos durch eine Weigelie schlängelt und auf diese Weise die Blütezeit des Gehölzes verlängert. Im Border legt die weisse, gefüllt blühende englische Rosa «Francine Austin» ihre etwa zwei Meter langen Triebe elegant auf die geschnittene Eibenhecke. Mit viel kleineren, gefüllten, rosaweissen Blüten scheint Rosa «Blanche Cascade» mit ihr um den ersten Preis im Schönheitswettbewerb zu kämpfen, während die rosa einfachen Blüten von Rosa «Betty Prior» vom Juni bis zum ersten Frost zur Dauerblüte im Border beitragen.  
  gefüllte Rosen    
  Üppig gefüllte Rosen in zarten Pastelltönen wecken Erinnerungen an die romantischen Gärten längst vergangener Tage. (Foto: Grünes Presseportal, PdM)    
  Daneben nutzt Rosa «Prosperity», eine öfter blühende, elfenbeinweisse Strauchrose mit halb gefüllten duftenden Blüten, ihre Nachbarin, eine kräftige Strauchpfingstrose, als Stütze für ihre kräftigen Triebe.
An der Holzwand haben die zwei einmal blühenden Kletterrosen Rosa «Alchymist» (stark gefüllte orangegelbe, leicht duftende grosse Blüten) und Rosa «Goldfinch» (leicht gefüllte hellgelbe Blüten in Büscheln mit starkem Duft) überlebt. Sie sind beide von grosser Wuchskraft, klettern in den Zierapfelbaum, legen sich auf die Drähte der Himbeeren und beschatten das Dach des kleinen Gewächshauses.
Zwei weitere Kletterosen blühen vom Sommer bis zum Herbst und nehmen auch längere Perioden ohne Pflege nicht übel: Rosa «Fräulein Octavia Hesse» (grosse halb gefüllte rahmweisse Blüten, laut Schulbuch eher einmal blühend!) und Rosa «New Dawn» (gefüllte rosa Blüten).
 
      In der frei wachsenden Hecke bewährt sich die einfach blühende, remontierende Strauchrose «Mozart» (rosa mit weissem Auge, einfache kleine Blüten) ebenso wie die Rosa centifolia «Cristata». Letztere fällt wegen der «stacheligen» Kelchblätter auf und hat einmal blühende, stark gefüllte (centifolia!) rosa Blüten. Daneben behauptet sich Rosa «Nevada», eine weisse Strauchrose mit grossen flachen Blüten (einmal blühend, manchmal schwache Nachblüte). Sie gefällt mir wegen des kräftigen, breiten Wuchses. Die nach reifen Äpfeln duftende Strauchrose Rosa eglanteria (einmal blühend, kleine einfache rosa Blüten, stachelig) überzeugte uns mit ihrer Wuchskraft nach unserem Versuch, sie auszugraben. Sie liess sich nicht beirren und blühte trotz der Rosskur erneut. Es sind übrigens ihre Blätter, die bei feuchtwarmem Wetter duften, nicht die Blüten!  
  Lavendel, Königskerze, Mohn und Rosen    
  Das tiefe Blau des Lavendels, das strahlende Weiss der Königskerze, das Rot-Violett des Mohns und der Rosen kontrastieren gelungen mit dem tiefen Grün der Blätter.
(Foto: Grünes Presseportal, BGL)
   
  Der Traum von Rosen, Duft und langer Blütezeit ist nicht ausgeträumt, aber ich bin etwas realistischer geworden. Ziehe ich Bilanz, haben sich in unseren Garten meist bewährte Strauch- oder Kletterrosen behauptet. Sie zeichnen sich durch ihre Wuchskraft und gesundes Blattwerk aus. Viele blühen nur einmal, erfreuen uns aber mit ihren Hagebutten. Die häufig eher kleinen Blüten in Büscheln nehme ich gern in Kauf, da ich seit einigen Jahren Pflanzen mit kleinen Blüten den grossblumigen Prachtstauden vorziehe, eine Entwicklung, die – wie mir oft bestätigt wird – häufig ist.  
  Nach der Lektüre von Fachliteratur, nach Besuchen und nach Gesprächen mit Rosenfreundinnen in anderen Gärten habe ich bereits wieder einen Wunschzettel: So werden folgende Schönheiten vielleicht in unserem Garten Einzug halten. Es fragt sich bloss wo!      
     
    Rosen und Lavendel passen farblich sehr gut zusammen. Begleitet werden sie von locker-duftigem Frauenmantel. (Foto: Grünes Presseportal, PdM)  
     
  Strauchrosen:  
 
Rosa «Jacques Cartier»: intensiv duftende, rosa, stark gefüllte Blüten, die verblassen. Dauerblüher.
Rosa «Rose de Resht»: fuchsienrote, robuste historische Rose aus Persien. Intensiv duftend, robust, gefüllt, dauerblühend. Eine ideale Strauchrose, nur die Farbe entspricht nicht meinem Traum!?
Rosa «White Grootendorst»: weisse, halb gefüllte Blüten, die leicht ausfransen. Remontiert, gehört zu den Rosa rugosa. Keine Hagebutten und kein Duft, aber robust.
Rosa «Mutabilis»: Strauchrose mit einfachen Blüten, die von gelb über rosa bis karminrot blühen (mutabilis!). Diese einmal blühende Strauchrose habe ich bereits einmal gepflanzt, aber sie hat nur zwei Winter lang überlebt. Die Blüten in verschiedenen Farben haben es mir angetan, so dass ich es nochmals wagen möchte.
Rosa glauca: eine rotblättrige europäische Wildrose, einfache rosa Blüten mit weisser Mitte, Hagebutten. Blüht nur einmal. Interessant wegen des bläulichroten Laubes.
 
     
  Kletterrosen:  
 
Rosa «Mme Alfred Carrière»: blasse, rosa bis weisse gefüllte Blüten mit langer Blühdauer, gilt als besonders gesund.
Rosa «Ghislaine de Féligonde»: kleine, zartgelbe Blüten mit orangefarbenem Hauch, remontierend, nicht sehr stark kletternd.
Rosa banksiae: Wildform aus Westchina, blüht früh, sehr kleine, gelbe, gefüllte Blüten mit Duft, einmal blühend. Ob ich es wagen soll? Die Kletterrose gilt als nicht völlig winterhart, obwohl sie in China auf einer Höhe von 1300 m wächst.
Rosa «Albéric Barbier»: gut gefüllte, crèmeweisse Blüte mit gelber Mitte, kann auch in Bäume klettern, intensiv nach Äpfeln duftend. Blüht nur einmal.
 
     
  Rosen und Farben im Garten sind Geschmackssache. Da ich zarte Farben vorziehe, fehlen mir die Erfahrungen mit roten, sattgelben und orangefarbenen Rosen. Möchten Sie sich jedoch weiter informieren, empfehle ich Ihnen einen Besuch in der Kartause Ittingen, wo die Rosenfreunde Winterthur unzählige Rosen gepflanzt haben, die sie liebevoll pflegen. Zudem zeigen einige Kultivateure und Gartencenter eine grosse Auswahl an Rosen in ihren Schaugärten. Aus der Traum? – Nein, es darf weiter geträumt werden.  
     
  * Cottage-Garten, Alten  
 
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