|
Der Flughafen Zürich ist eine der Schlüsselinfrastrukturen
unserer Region und der
ganzen Schweiz. Er verbindet unser Land mit
derzeit 151 Destinationen in 63 Ländern auf
der ganzen Welt. Diese Direktverbindungen
sind eine wesentliche Voraussetzung für
einen der wichtigsten Faktoren, welche die
Standortwahl international tätiger Unternehmen
beeinflussen – die Erreichbarkeit.
Nicht umsonst befinden sich 72 der 100
grössten Unternehmen der Schweiz in einem
Umkreis von 100 Kilometern um den Flughafen.
Was spontan erstaunen mag, ist die
Tatsache, dass der Flughafen diese Anziehungskraft
nicht nur auf Unternehmen, sondern
auch auf die Wohnbevölkerung ausübt:
Seit Jahren ist die Flughafenregion eine der
am stärksten wachsenden Wohnregionen
unseres Kantons und der ganzen Schweiz.
Entsprechend positiv ist auch die Wertentwicklung
der Liegenschaften in dieser
Region verlaufen. Schon diese Beobachtung zeigt, dass die künftige Entwicklung des
Flughafens – und damit die Flughafenpolitik
– für private Wohneigentümer und Investoren
weit über die Lärmfrage hinaus von
Interesse ist.
Aus diesem Grund beleuchten wir in dieser
und den folgenden Ausgaben unserer
Zeitschrift die verschiedenen Ebenen, auf
denen derzeit die Rahmenbedingungen für
den Flughafen Zürich bestimmt werden. Auf
internationaler Ebene geht es darum, in Verhandlungen
mit Deutschland wieder den
Entscheidungsspielraum für eine Anflugregelung
zu schaffen, die sich nach Zweckmässigkeit
statt nach politischen Zwängen
richtet. Auf Bundesebene werden im Rahmen
des Objektblattes zum «Sachplan Infrastruktur
Luft» (SIL) die raumplanerischen
Leitplanken für die nächsten rund 30 Jahre
gesetzt, und die eidgenössischen Räte beraten
über Verfahrensgarantien im Zusammenhang
mit Lärmentschädigungen.
Auf kantonaler Ebene stehen verschiedene
Entscheide an, die sich unmittelbar
und bereits ganz kurzfristig auf den Flughafen
und seinen Nutzen für unsere Region,
die Schweiz und uns alle auswirken werden.
So ist davon auszugehen, dass bei Umsetzung
der Forderungen der Plafonierungsinitiative,
über die voraussichtlich
am 25. November abgestimmt wird, der
grösste Teil der heutigen interkontinentalen
Direktverbindungen verloren ginge.
Gleichzeitig wird über den Gegenvorschlag
des Kantonsrates abgestimmt, der darauf
abzielt, statt Flugbewegungen gezielt den
Lärm zu begrenzen. Zusätzlich sind im Kantonsrat
eine ganze Reihe weiterer Initiativen
und Vorstösse zum Flughafen hängig. Die
nächsten Artikel der Reihe werden sich eingehender
mit dem SIL-Prozess, den Beratungen
im National- und Ständerat sowie
der Abstimmungsvorlage vom 25. November
befassen. |
|