|
|
 |
 |
 |
 |
|
 |
 |
 |
 |
 |
Aus dem Kantonalverband |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
Hans Egloff,
Präsident Hauseigentümerverband
Kanton Zürich |
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
Schweizermeister! |
 |
 |
 |
 |
|
Fast zehn Jahre nach der Lancierung
des Qualitätslabels Minergie zeichnete der
Verein Minergie den Kanton Zürich mit
einem Spezial-Zertifikat aus. Mit über
zwei Millionen Quadratmetern Bruttogeschossfläche
und über 2000 Gebäuden im
Minergie-Standard ist der Kanton Zürich
mit Abstand Schweizermeister im Bauen
nach Minergie. Mit Sicherheit handelt es
sich dabei um ein wichtiges Instrument
im Hinblick auf die Umsetzung der Energie-
und Klimaziele der UNO und des
Bundes.
Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist
immer eine tolle Sache. Trotzdem gibt
dieser Titel Anlass zu einigen – auch kritischen
– Gedanken. Nach Minergie-Standard
erstellte Gebäude brauchen rund
60 Prozent weniger Energie als konventionelle
Bauten. Die Mehrinvestitionen liegen
bei etwa drei bis zehn Prozent. Je nach
Energiepreisentwicklung lassen sich die
höheren Kosten früher oder später durch
niedrigere Betriebskosten amortisieren.
Wachsendes Verantwortungsbewusstsein
und mögliche Kosteneinsparungen veranlassen
immer mehr Bauherren, sich an diesem
klimaverträglichen Standard zu orientieren.
Für den Neubaubereich ist der Minergie-Massstab sicher wünschenswert. Immerhin
ist darauf hinzuweisen, dass insbesondere
die Zwangsbelüftung auch zu einem erhöhten
Strombedarf führt.
Was den Bereich der Sanierungen anbelangt,
muss der kontinuierlichen Verschärfung
der Bauvorschriften differenziert
begegnet werden. Immerhin soll doch eine
energetische Sanierung auch effizient und
wirksam sein. Zu beachten sind etwa technische Hemmnisse, indem die nachträgliche
Installation eines Komfortlüftungssystems
oder der Ersatz der Haustechnik in
vielen Fällen, zum Beispiel aus Gründen
der Architektur oder des Denkmalschutzes,
objektiv unmöglich ist.
Im Sanierungsbereich sind schliesslich
die Kosten unverhältnismässig höher. Insbesondere
für vermietete Objekte ist die
Überwälzung der Investitionen nicht
garantiert, was für Eigentümer kaum sehr
motivierend wirkt. Die energetische Sanierung
des in die Jahre gekommenen Gebäudeparks
ist sicher zu fördern. Unrealistische
Forderungen und Vorschriften sind aber
abzulehnen – Schweizermeister hin oder
her. |
|
 |
 |
 |
|