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HEV 9/2007 Inhaltsverzeichnis
Flughafen Zürich

     
  Wieso eine Plafonierung
für den Flughafen Zürich-Kloten?
* Thomas Hardegger
 
     
  Seit Jahren leiden die vom Fluglärm betroffenen Gemeinden unter der fehlenden Planungssicherheit. Nur die Festsetzung einer Wachstumsgrenze für den Flughafen kann zu mehr Planungssicherheit führen.
Der Flughafen Zürich-Kloten liegt in einem der dichtest besiedelten Gebiete Europas. Wir können lange über die Versäumnisse der Raumplanung lamentieren – Fakt ist, dass in Gegenden gebaut worden ist, die heute überflogen werden. Der Flughafen hat drei Pisten, das ergibt sechs Pistenenden; Betriebsreglemente können schnell geändert werden, aus Wachstumstrieb oder durch äussere Zwänge (DVO), darum ist weiterhin jede Region im Bereich der sechs Pistenenden um den Flughafen von Fluglärm bedroht.
Leider hat die von 70 Gemeinden eingebrachte Forderung für eine massvolle Begrenzung des Flughafenbetriebes – 320 000 Bewegungen und 8 Stunden Nachtruhe – im Kantonsrat keine Mehrheit gefunden, so dass nur die «Volksinitiative für eine realistische Flughafenpolitik» eine Entwicklungsgrenze vorgibt. Der vom Kantonsrat verabschiedete Gegenvorschlag – «ZFI+» – ist wirkungslos, da erst, wenn 320 000 Bewegungen erreicht werden, damit begonnen wird, darüber nachzudenken, ob es Massnahmen zur Beeinflussung des Wachstums geben soll. Damit wird auf Jahre hinaus eine verlässliche Planung in den Gemeinden um den Flughafen verhindert. Die Liegenschaftenbesitzerinnen und -besitzer werden auch in Zukunft nicht wissen, welches Fluglärmpotenzial für die Standorte ihrer Anwesen besteht.
Da die Initiative für eine realistische Flughafenpolitik eine Begrenzung auf 250 000 Bewegungen verlangt, müsste der Flughafen für die heute gut 260 000 Bewegungen eine Notwendigkeitsbeurteilung erstellen. Sind die 30 täglichen Verbindungen nach London alle notwendig? Brauchen wir über 30% Transitpassagiere, die für den Flughafen Zürich und den Wirtschaftsraum Zürich keine Wertschöpfung generieren? Müssen die Hobbyflieger tatsächlich von Zürich aus starten und landen? Die gut 210 000 Linienflüge und die 10 000 Charterflüge, die heute an- und abfliegen, sind nicht durch die Beschränkung bedroht, die Entwicklung müsste sich jedoch vermehrt auf zweckmässige Flüge konzentrieren. Selbst Flughafendirektor Josef Felder hat 2004 in verschiedenen Zeitungen sinngemäss ausgesagt, dass der Flughafen auch mit 250 000 Bewegungen gewinnbringend betrieben werden könnte.
In den Jahren 2002 bis 2006 ist die Wirtschaft stark gewachsen, die Zahl der Arbeitsplätze hat zugenommen, neue Headquarters internationaler Firmen haben sich im Wirtschaftsraum Zürich niedergelassen – gleichzeitig ist die Zahl der Flugbewegungen noch stetig gesunken. Einen direkten Zusammenhang zwischen einer hohen Zahl an Flugbewegungen und Wirtschaftswachstum zu kreieren, ist also sehr gesucht. Mit einer Höchstzahl an möglichen Bewegungen können die maximale Belastung bestimmt und der Betrieb auf dem bestehenden Pistensystem organisiert werden. So entsteht die Planungssicherheit, auf die wir schon so lange warten.
 
     
  * Kantonsrat SP, Gemeindepräsident Rümlang,
Leitender Ausschuss Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (sbfz)
 
 
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