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HEV 9/2007 Inhaltsverzeichnis
Energie

     
  Lohnender Klimaschutz
* Raphael Hegglin
 
     
  Langfristiges Denken zahlt sich doppelt aus: Wer energieeffizient saniert, spart nicht nur Heizkosten, sondern kann zusätzlich von Förderbeträgen profitieren.  
     
  Abreissen oder sanieren? Eine Frage, die sich wegen steigender Energiepreise auch Ursula Sonderegger aus Meilen stellte. Ihr Einfamilienhaus mit Baujahr 1936 hatte keine Wärmedämmung und auch ihre Wohn- und Platzansprüche hatten sich geändert. Trotzdem wollte sie ihr Haus behalten. «Einfach abreissen, das schien mir falsch», sagt sie.
Zusammen mit dem beauftragten Architekturbüro Piceci Architekten kam Sonderegger zum Schluss, dass sich Sparen bei der Gebäudehülle nicht lohnt: Ein 70-jähriges Haus ohne Wärmedämmung sei «eine Kostenfalle und nicht mehr zeitgemäss».
Ursula Sonderegger liess deshalb energieeffizient sanieren: 16 Zentimeter dicke Mineralstoff-Matten dämmen neu die Aussenfassade und die Decke zum Estrich. Der Kellerboden ist mit hochisolierenden Dämmplatten belegt. Ein weiterer Schlüsselpunkt beim Energiesparen sind die Fenster. Die alten wurden durch neue mit einem U-Wert von 1,1 Watt pro m2 und Grad ersetzt.
Die Sanierung einzelner Bauteile nimmt Einfluss auf das ganze Haus. In falscher Reihenfolge saniert, können Bauteile plötzlich nicht mehr aufeinander abgestimmt sein. So kann zum Beispiel ein Heizkessel nach einer Sanierung überdimensioniert sein, oder man bekommt wegen neuer, dichterer Fenster Kondenswasser. Experten raten deshalb zu folgenden Etappen:
 
     
 
1. Ersatz der Fenster, neuer Sonnenschutz, Wärmedämmung der Fassade
2. Wärmedämmung des Daches oder des Estrichbodens und der Kellerdecke
3. Heizkesselersatz, neuer Wasserwärmer
4. Innenausbau: Küche, Bad, neue Leitungen, eventuell Einbau einer Komfortlüftung
 
     
   
  Nur Verputz und Backsteinmauer: Die Wärmedämmung war beim alten Haus schlecht, die Innenräume klein und düster.  
     
  Keine Mehrkosten für bessere Wärmedämmung
Durch eine energieeffiziente Sanierung lassen sich bis zu 60 Prozent Heizenergie sparen. Um Hauseigentümer zusätzlich für eine solche zu motivieren, bestehen in der Schweiz verschiedene Förderprogramme. Hausbesitzerin Sonderegger bekam rund 10 000 Franken Zuschuss vom Gebäudeprogramm der Stiftung Klimarappen. Die Stiftung – eine private Initiative der Wirtschaft – hat zum Ziel, den CO2- Ausstoss bis ins Jahr 2012 um insgesamt neun Millionen Tonnen zu reduzieren. Das Geld dafür kommt aus den 1,5 Rappen Abgabe pro importierten Liter Diesel und Benzin.
«Natürlich decken diese Zuschüsse nicht die ganzen Kosten für eine Wärmedämmung», sagt Sonderegger. «Die Mehrkosten für die energetisch optimierte Version haben sie aber in meinem Fall gedeckt.»
Im Kanton Zürich hat die Stiftung bis jetzt über 170 Gesuche um Fördergelder gutgeheissen. Mit einem Gesamtbetrag von mehr als 3,5 Millionen Franken konnten die Zürcher Hauseigentümer über 160 000 m2 Gebäudehülle sanieren – dies entspricht der Fläche von über 20 Fussballfeldern. Trotz diesem Erfolg ist die Stiftung Klimarappen weiterhin auf der Suche nach neuen Projekten, denn das Gebäudeprogramm läuft noch bis Ende 2009.
Hauseigentümern sei deshalb geraten, sich mit den bestehenden Förderprogrammen (siehe Kasten) auseinanderzusetzen. Oft lohnt sich eine Sanierung gleich doppelt.
 
     
  Fassade mit Wärmedämmung  
  Dank einer Fassade mit Wärmedämmung und neuer Balkonkonstruktion benötigt das sanierte Haus nicht nur weniger Energie, sondern wirkt auch heller und freundlicher.  
     
  * Journalist MAZ, Chemiker FH  
 
     
  Für das gibt es Fördergelder:
Der Kanton Zürich fördert Anlagen zum Gewinnen von solarer Wärme, Wärmepumpen, Holzheizungen und Minergie-Sanierungen. Weitere Auskünfte erteilt das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft unter www.energie.zh.ch.
Die Stiftung Klimarappen unterstützt die energieeffiziente Sanierung der Gebäudehülle. Fenster, Dach, Böden und Wände müssen dabei die Vorgaben der Stiftung erfüllen. Minergie-Standard und Gesamtsanierungen werden zusätzlich gefördert. Allerdings bezahlt die Stiftung keine Fördergelder, wenn für ein Bauteil schon Fördergelder einer anderen Organisation bezogen werden. Mehr Infos unter: www.stiftungklimarappen.ch.
 
 
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