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HEV 11/2007 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Mieterschutz kann sich ins Gegenteil
verkehren
  Gemäss ImmoMonitoring des Immobilien- Beratungsunternehmens Wüest & Partner (W&P) steigen zurzeit die Mieten in der Schweiz. Das könnte von entsprechend prädisponierten Kreisen als Anlass dafür genommen werden, wieder einmal regulierend in den Mietwohnungsmarkt einzugreifen. Es lohnt sich daher, einen zweiten Blick auf den Bericht zu werfen. Die Mietpreisentwicklung variiert sehr stark je nach Gegend, und zurzeit werden so viele Wohnungen gebaut wie schon lange nicht mehr. Wie passen diese Fakten zusammen? Eigentlich müsste eine so grosse Wohnungsproduktion sinkende Preise zur Folge haben. Das wäre aber erst dann der Fall, wenn eine Überproduktion vorläge. Der Markt absorbiert aber die neuen Wohnungen, die Nachfrage ist noch grösser als die Produktion.
Gerade die Region Zürich lockt immer mehr Branchen an mit einem hohen Wertschöpfungsgrad und mit entsprechend hohem Lohnniveau. Es stehen daher für das Wohnen immer mehr Mittel zur Verfügung. Dies führt dazu, dass immer komfortablere Wohnungen gefragt sind und dass man bereit ist, dafür einen höheren Mietzins zu bezahlen. Einen schweren Stand haben in diesem Umfeld alte Wohnungen, die lange nicht mehr erneuert wurden und sich mehr und mehr vom aktuellen Standard entfernen.
In Zürich ist der Wohnungsmarkt übrigens einigermassen im Lot. Interessant ist ein Vergleich mit Genf, wo die Nachfrage ebenfalls kontinuierlich zugenommen hat. Trotz der hohen Nachfrage wurden und werden aber in Genf weniger Wohnungen gebaut. Warum? In Genf wurden unter dem Eindruck der Wohnungsknappheit Vorschriften verschärft mit dem Ziel, der Spekulation einen Riegel zu schieben und günstigen Wohnraum zu schützen. Diese Vorschriften haben den Mietwohnungsbau erstickt. Er hat in keiner Weise mit der Nachfrage Schritt gehalten. Genf hat daher nicht nur ein weniger attraktives Angebot an Mietwohnungen, die Mieten sind zudem wesentlich steiler angestiegen als in der Region Zürich. Hier sind die Mietpreissteigerungen dank der anhaltend starken Wohnbautätigkeit vergleichsweise gering, auch wenn sie sich auf einem hohen Niveau bewegen. Gerade in den als exklusiv geltenden Lagen wurde in den letzten Jahren nämlich ausserordentlich viel gebaut.
Es zeigt sich einmal mehr: Der beste Mieterschutz ist ein genügendes Wohnungsangebot. Dafür braucht es aber keine restriktiven Schutznormen, sondern ein investitionsfreundliches Umfeld.

Albert Leiser
 
     
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