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Die Seite des Geschäftsleiters |
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Albert Leiser,
Direktor
Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich |
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Mieterschutz kann sich ins Gegenteil
verkehren |
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Gemäss ImmoMonitoring des Immobilien-
Beratungsunternehmens Wüest & Partner
(W&P) steigen zurzeit die Mieten in der
Schweiz. Das könnte von entsprechend prädisponierten
Kreisen als Anlass dafür genommen
werden, wieder einmal regulierend in den
Mietwohnungsmarkt einzugreifen. Es lohnt
sich daher, einen zweiten Blick auf den Bericht
zu werfen. Die Mietpreisentwicklung variiert
sehr stark je nach Gegend, und zurzeit werden
so viele Wohnungen gebaut wie schon lange
nicht mehr. Wie passen diese Fakten zusammen?
Eigentlich müsste eine so grosse Wohnungsproduktion
sinkende Preise zur Folge
haben. Das wäre aber erst dann der Fall, wenn
eine Überproduktion vorläge. Der Markt
absorbiert aber die neuen Wohnungen, die
Nachfrage ist noch grösser als die Produktion.
Gerade die Region Zürich lockt immer
mehr Branchen an mit einem hohen Wertschöpfungsgrad
und mit entsprechend hohem
Lohnniveau. Es stehen daher für das Wohnen
immer mehr Mittel zur Verfügung. Dies führt
dazu, dass immer komfortablere Wohnungen
gefragt sind und dass man bereit ist, dafür
einen höheren Mietzins zu bezahlen. Einen
schweren Stand haben in diesem Umfeld alte
Wohnungen, die lange nicht mehr erneuert
wurden und sich mehr und mehr vom aktuellen
Standard entfernen.
In Zürich ist der Wohnungsmarkt übrigens
einigermassen im Lot. Interessant ist ein Vergleich
mit Genf, wo die Nachfrage ebenfalls
kontinuierlich zugenommen hat. Trotz der
hohen Nachfrage wurden und werden aber in
Genf weniger Wohnungen gebaut. Warum?
In Genf wurden unter dem Eindruck der Wohnungsknappheit Vorschriften verschärft mit
dem Ziel, der Spekulation einen Riegel zu
schieben und günstigen Wohnraum zu schützen.
Diese Vorschriften haben den Mietwohnungsbau
erstickt. Er hat in keiner Weise mit
der Nachfrage Schritt gehalten. Genf hat
daher nicht nur ein weniger attraktives Angebot
an Mietwohnungen, die Mieten sind
zudem wesentlich steiler angestiegen als in der
Region Zürich. Hier sind die Mietpreissteigerungen
dank der anhaltend starken Wohnbautätigkeit
vergleichsweise gering, auch
wenn sie sich auf einem hohen Niveau bewegen.
Gerade in den als exklusiv geltenden
Lagen wurde in den letzten Jahren nämlich
ausserordentlich viel gebaut.
Es zeigt sich einmal mehr: Der beste Mieterschutz
ist ein genügendes Wohnungsangebot.
Dafür braucht es aber keine restriktiven
Schutznormen, sondern ein investitionsfreundliches
Umfeld.
Albert Leiser |
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