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Das Zürcher Stimmvolk entscheidet am 25. November 2007 über eine Änderung
im Steuergesetz. Mit einer Teilbesteuerung von Dividenden sollen Eigentümer
von kleinen und mittleren Unternehmen gezielt entlastet werden. |
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Mit einem Ja zur kantonalen Steuergesetzrevision
haben die Stimmberechtigten des
Kantons Zürich die Gelegenheit, einen andernorts
längst behobenen Missstand zu beseitigen:
Die wirtschaftliche Doppelbelastung von
KMU-Eigentümern. Denn gemäss aktueller
Gesetzgebung wird zuerst der erwirtschaftete
Gewinn beim Unternehmen besteuert (Gewinnsteuer).
Zusätzlich wird die Einkommenssteuer
erhoben: Das heisst, der ausgeschüttete
Gewinn wird als Dividende beim Eigentümer
nochmals voll besteuert. |
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Eigentümer von KMU entlasten
Die geplante Änderung des Steuergesetzes
des Kantons Zürich sieht nun vor, die KMUInhaber
zu entlasten. Also jene Personen, die
ein unternehmerisches Risiko tragen und seit
Jahren das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft
bilden. Sie sollen ihre ausgeschütteten Gewinne
zukünftig nur noch zu 50 Prozent versteuern,
sofern sie mit mindestens 10 Prozent am
Unternehmenskapital beteiligt sind. Damit zielt
die Revision des kantonalen Steuergesetzes
klar auf die Inhaber von kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) sowie auf Familienbetriebe. |
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Volkswirtschaftliche und soziale Impulse
Im Gegensatz dazu ist die aktuelle Besteuerung
ungerecht. Sie schafft falsche Anreize
und schadet unserer Volkswirtschaft in mehrfacher
Weise. Aus steuerlichen Gründen werden
mit der heutigen Regelung Gewinne im
Unternehmen belassen, was Investitionen
blockiert. Das ist ineffizient. Die Milderung der
Doppelbesteuerung hingegen ist ein Anreiz für
Unternehmer, die Gewinne auszuschütten und
neu zu investieren. Daraus resultieren Wachstum
und Arbeitsplätze, was sich wiederum
positiv auf Löhne, privaten Konsum, Arbeitsmarkt
und Sozialversicherungen auswirkt. |
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Jungunternehmer fördern
Von der bevorstehenden Revision des Steuergesetzes
profitieren insbesondere junge,
innovative Unternehmen. Für sie ist die Ausgabe
von Wertpapieren oft die einzige Finanzierungsmöglichkeit.
Für Investoren ist eine Beteiligung,
sprich das Bereitstellen von Risikokapital,
allerdings nicht attraktiv, wenn sie den
Gewinn doppelt versteuern müssen. Mit der
Änderung des Steuergesetzes wird es für
Unternehmensgründer einfacher, Investoren
zu finden. Deshalb ist eine Milderung der steuerlichen
Doppelbelastung für sie entscheidend. |
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KMU langfristige Perspektiven geben
Ein weiterer Punkt ist, dass der Unternehmenswert
steigt, je mehr Gewinne im Unternehmen
zurückbehalten werden. Genau das
passiert aber, wenn die ausbezahlten Gewinne
zweimal voll versteuert werden müssen,
wie es heute der Fall ist. Das bringt Probleme
beispielsweise bei der Nachfolgeregelung.
Denn das Unternehmen ist für potenzielle Nachfolger zu teuer und ein Käufer folglich
schwer zu finden. Das neue Steuergesetz hingegen
schafft Anreize, die Gewinne auszuschütten
und das Unternehmen auf diese
Weise schlank zu halten, was die Nachfolgeregelung
erheblich erleichtert. Und noch eine
problematische Entwicklung droht, wenn am
25. November 2007 die Revision des Zürcher
Steuergesetzes nicht angenommen wird: die
Abwanderung von KMU-Eigentümern in
andere Kantone. Mit ihnen gehen dem Kanton
Zürich auch namhafte Beträge an Steuergeldern
verloren. |
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Kanton Zürich im Rückstand
Während bei uns noch heftig debattiert
wird, ist die Entlastung von KMU-Inhabern für
viele andere Kantone längst beschlossene
Sache. Weit mehr als die Hälfte der Deutschschweizer
Kantone hat bereits eine Teilbesteuerung
von Dividenden eingeführt (vgl.
Grafik).
Konkret bedeutet das, dass Zürcher Unternehmen
gegenüber solchen in anderen Kantonen
benachteiligt sind. Oder anders gesagt:
Die Doppelbesteuerung im Kanton Zürich ist
ein Standortnachteil, der nicht länger toleriert
werden darf. Deshalb empfehlen Kantonsund
Ständerat sowie eine breite Allianz von
Parteien und Verbänden die Annahme der
Abstimmungsvorlage. SVP, FDP, CVP und die
Grünliberalen sprechen sich alle für die überfällige
Entlastung von kleinen und mittleren
Unternehmen aus. |
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