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HEV 11/2007 Inhaltsverzeichnis
Energie

     
  Tiefere Energiekosten? Kein Problem!
* Claudia Kaspar
 
     
  Energiekosten machen einen grossen Teil eines Haushaltsbudgets aus. Das muss nicht sein. Ohne teure Investitionen, mit kleinen Optimierungsmassnahmen lässt sich viel Geld sparen. «bau-schlau», die Kampagne von EnergieSchweiz für energieeffizientes Bauen und Modernisieren, gibt einfache und wirksame Energiespar-Tipps. Der angenehme Nebeneffekt: mehr Wohnkomfort und Lebensqualität.  
     
  Irgendwie ist es ungemütlich im Haus: Durchs Fenster ziehts, vom Keller her kriecht Kälte herauf, die Duschbrause ist verkalkt. Mal ist es zu warm, mal zu kalt, und die Heizkosten scheinen auch immer nur zu steigen. Was tun? Die gute Nachricht: Ohne grosse Investitionen ist es möglich, mehr Behaglichkeit und Komfort ins Haus zu bringen und die Energiekosten erheblich zu senken. Wie das? Kommen Sie mit auf einen Energiespar-Trip durchs Haus.  
     
  Bild: Heiz- und WarmwasserleitungenBild: Heiz- und Warmwasserleitungen mit Dämmmaterial   Heizraum, Keller, Garage
Beginnen wir unseren Rundgang ganz unten, in den ungeheizten Räumen. Im Keller und in der Garage geht durch ungedämmte Heiz- und Warmwasser-Leitungen viel Wärme verloren. Diese Leitungen kann man einfach mit Dämmmaterial einpacken. Das lohnt sich: Die Materialkosten für die Wärmedämmung sind in nur zwei Jahren amortisiert. Oft dringt von unten unangenehme Kälte in die Wohnräume, der Komfort leidet. Mit angedübelten oder aufgeklebten Dämmplatten lässt sich die Decke des Kellers dämmen.
Prüfen Sie die Temperatur Ihres Warmwassers am Thermostaten des Boilers. Ist es heisser als 60 Grad kann eine Fachperson die Einstellung neu justieren. Eine Maximal- Temperatur von 60 Grad, spart nicht nur Energie, sondern reduziert auch die Kalkablagerungen. Im Endeffekt bedeutet dies: tiefere Unterhaltskosten, bessere Werterhaltung und längere Lebensdauer.
 
     
  Bad, Küche, Waschraum
Wer geniesst nicht morgens eine erfrischende Dusche, freut sich abends auf den leckeren Braten aus dem Ofen oder rückt mal wieder den Wäschebergen zu Leibe? Setzen wir also unseren Rundgang fort durch Bad, Küche und Waschraum.
 
      160 Liter Wasser brauchen Herr und Frau Schweizer durchschnittlich pro Tag, 52 Liter allein für Dusche, Bad und zur Körperpflege am Waschtisch. In einem durchschnittlichen Haushalt frisst das Warmwasser mehr Energie als die Beleuchtung und alle elektrischen Geräte zusammen. Und in modernen, wärmegedämmten Bauten macht das Warmwasser gut 50 Prozent des Energieverbrauchs aus. Deshalb gilt: Durchflussbegrenzer am Lavabo montieren, alte, verkalkte Duschbrausen durch moderne Sparbrausen ersetzen.  
  Bild: Backofen    
Achten Sie beim Kauf eines Elektrogeräts (eines neuen Backofens, einer Waschmaschine …) auf die Energie-Etikette.  
  Sie lassen bis zur Hälfte weniger Wasser durchfliessen, ohne den Komfort zu beeinträchtigen. Und falls Sie Ihre alten Dusch- oder Lavabo-Armaturen ersetzen, gibt es eine breite Palette an Armaturen mit moderner Spartechnologie: Thermostatmischer, Einhebelmischer mit Mengenbremse oder Armaturen mit infrarot- beziehungsweise sensorgesteuerter Selbstschlusstechnik.
Zahlreiche Hersteller rüsten ihre Lavabo- Armaturen zudem serienmässig mit Durchflussbegrenzung aus. Die Wasser- und Energiekosten lassen sich so um 30 bis 40 Prozent reduzieren. Ein Beispiel: Eine vierköpfige Familie entlastet ihr Portemonnaie um bis zu 340 Franken im Jahr. Sparbrausen und -armaturen gibt es beim Fachhandel oder bei den Grossverteilern; sie tragen das offizielle Label von Energie Schweiz, «Energy».
 
      Ist Ihre Waschmaschine oder Ihr Backofen in die Jahre gekommen, planen Sie den Kauf eines Tiefkühlschranks? Dann achten Sie auf die Energie-Etikette von Energie Schweiz. Sie zeigt den Energieverbrauch auf einer Skala von A bis G. A-Geräte verbrauchen gut 30% weniger Strom als D-Geräte. Bis zu 50 Prozent weniger Energie brauchen die neuen Kühl- und Gefriergeräte der Effizienzklasse A+ und A++. Berücksichtigt man ihre Lebensdauer, so lassen sich ca. 600 Franken Stromkosten sparen. Der Vergleich lohnt sich nicht nur wegen der Stromkosten: Geräte mit A, A+ oder A++ sind meistens auch von höherer Qualität und leben länger.  
  Bild: Duscharmatur    
Duscharmaturen mit moderner Spartechnologie: Die Wasser- und Energiekosten lassen sich bis um 40% reduzieren.  
     
  Wohnen, Schlafen, Arbeiten
Einen Grossteil unserer Zeit verbringen wir im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer. Da soll es gemütlich sein; frieren, um Heizkosten zu sparen? Nein danke. Müssen Sie auch nicht, denn es gibt einige einfache Verhaltensregeln, um den Brennstoffverbrauch der Heizung auf Sparflamme zu setzen. Ein Überblick:
 
     
 
Dichten Sie Fenster und Türen mit Dichtungsstreifen ab. Und Sie verbrauchen ca. 100 Liter Heizöl weniger.
Passen Sie die Betriebszeiten der Heizung Ihren Lebensgewohnheiten an (Reduzierbetrieb vor dem Schlafen und während der Abwesenheiten).
Installieren Sie Thermostatventile. Sie halten die Temperatur auf gewünschtem Niveau. Das steigert den Komfort und senkt den Verbrauch bis zu 20 Prozent.
Passen Sie die Raumtemperatur in jedem Zimmer den Bedürfnissen an. Als Richtwerte gelten: Wohnraum: 20–23 Grad, Schlafzimmer: 18 Grad.
Entfernen Sie Möbel, Abdeckungen oder lange Vorhänge vor den Heizkörpern; sie halten die Wärme vom freien Zirkulieren ab.
Heizen Sie im Winter nicht zum offenen Fenster hinaus. Öffnen Sie gleichzeitig mehrere Fenster (Querlüften). Vermeiden Sie stundenlanges Kippfenster-Lüften. Denn das «kostet» Sie rund 200 Liter Heizöl.
• Falls Sie in die Ferien fahren: Heizen Sie kein leeres Haus, sondern aktivieren Sie eine Stunde vor der Abreise das Ferienprogramm und stellen Sie auf Reduzierbetrieb. Das lohnt sich bereits bei Weekend- Reisen.
 
     
  Sparen lässt sich auch bei den insgesamt 12 Millionen Lampen und Leuchten, die in unseren Stuben brennen und 950 Millionen Kilowatt-Stunden (kWh) verbrauchen. Mit Energie-effizienten Lampen und Leuchten sind es rund ein Drittel weniger oder umgerechnet pro Lampe 130 Franken, die Sie an Stromkosten sparen. Zwar sind Sparlampen einiges teurer als Glühlampen. Doch sie leben bis zu acht Mal länger.
Zu einem wahren Stromfresser haben sich die vielen Klein-Elektrogeräte entwickelt, die den ganzen Tag laufen. «Standby» von TV, Video, Computer oder der Kaffeemaschine braucht heute so viel Strom wie 200 000 Haushalte. Schalten Sie diese heimlichen Stromfresser aus und sparen rund 80 Franken pro Jahr. Und Kleingeräte wie Luftbefeuchter oder Ladegeräte für Akkus sollten nur bei Bedarf eingeschaltet sein.
 
     
  Estrich
Unser Energiespar-Rundgang ist zuoberst, im Estrich, angelangt. Auch hier bringt eine einfache Sparmassnahme Erfolg: Die Isolation des Estrichbodens mit Wärmedämmplatten. Und wenn Sie darauf achten, dass die Tür zu den Wohnräumen dicht ist, sparen Sie Heizkosten und die Wohnräume kühlen weniger aus.
 
     
  * i. A. EnergieSchweiz, Gebäudekampagne «bau-schlau»  
  Info-Plattform für energieeffizientes Bauen und Erneuern:
www.bau-schlau.ch oder www.energie-schweiz.ch
 
     
     
  CO2-Abgabe auf Heizöl ab 2008
* Paco Oliver
Die Preise für Heizöl bewegen sich seit längerem auf extrem hohem Niveau. Hauseigentümer, insbesondere Bauherren, machen sich daher mehr Gedanken denn je, wie sie bei den Heizkosten sparen könnten. Eine Sensibilisierung für dieses Thema erübrigt sich. Dennoch wird, wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Frühsommer ankündigte, die CO2-Abgabe auf Brennstoffen (Heizöl, Erdgas, Kohle) per 1. Januar 2008 eingeführt.
Aussagen über die weitere Entwicklung der Heizölpreise sind nicht viel zuverlässiger als das Lesen von Kaffeesatz. Sicher ist eigentlich nur, dass in absehbarer Zeit nicht mit einer Rückkehr zu günstigen Preisen gerechnet werden darf und dass die CO2-Abgabe den Liter Heizöl ab dem 1. Januar um weitere 3 Rappen verteuern wird. Bleibt nur zu hoffen, dass der bevorstehende Winter so mild verläuft wie die letzten.
 
     
  * lic. iur., Redaktor «Zürcher Hauseigentümer»  
 
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