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In vorweihnachtlicher Stimmung wollen
wir uns für einmal nicht mit der rechtlichen
Seite solcher und ähnlicher Situationen
auseinandersetzen. Vielmehr wollen wir uns
auf die Kernaussage des Films besinnen, dass
sich auch aus einer schwierigen, ja mühsamen
Situation etwas Positives ergeben kann, so
man sich nur etwas mehr Gelassenheit gönnt.
Manch ein Hauseigentümer hat irgendwann
einmal Auseinandersetzungen mit seinen
Mietern, erlebt oder empfindet zumindest
auch Ungerechtigkeiten. Die Juristinnen
und Juristen der Rechtsberatung beim Hauseigentümerverband
Zürich sind denn auch
täglich mit Fragen über Recht und Unrecht
konfrontiert, meist natürlich mit Aspekten der
(Un-)Gerechtigkeit des Mietrechts. Oft bleibt
dann nichts zu sagen als: Überall, wo jemand
zielgerichtet und planmässig eine Situation
voll zu seinen Gunsten ausnützt, kann es zu
stossenden Ungerechtigkeiten führen. So
auch im Mietrecht. Diese überschatten dann
oft alles andere. Dabei ist es doch für die
überwältigende Mehrheit der Mieter selbstverständlich,
Spielregeln einzuhalten, Rücksicht
zu nehmen, Respekt walten zu lassen, berechtigte Ansprüche anzuerkennen. Genau
wie dies auch für die überwältigende Mehrheit
der Vermieter gilt.
Mit etwas Abstand lässt sich die selbst
erlittene Ungerechtigkeit jedoch stark relativieren.
Die Welt ist voll von schreienden
Ungerechtigkeiten, Ungereimtheiten, Unausgeglichenheiten.
Immer gibt es irgendwo
einen, der die Schwächen eines anderen
ausnützt. Immerhin: Verglichen mit einem
grossen Teil der restlichen Welt geht es uns
hierzulande sehr gut. So gut, dass wir uns
selten über Essentielles wie Trinkwasser, Nahrung
und angemessene Unterkunft Gedanken
machen. Ein anständiges Dach über dem
Kopf zu haben, erscheint uns eigentlich
selbstverständlich.
Wäre es da nicht angezeigt, unter eben
diesem schützenden Dach einmal zurückzulehnen,
in sich zu gehen und darüber zu
reflektieren, wie gut wir es haben? Für einmal
nicht voller Neid an diejenigen denken, denen
es noch viel besser geht als uns, nicht an all
die Dinge, die wir auch noch haben wollten,
sondern an Dinge, die im hektischen Tagesgeschehen
einfach vergessen gehen. Wäre es
nicht eine Anstrengung wert, wieder einmal
Verständnis zu üben, vielleicht sogar unter
gewisse Rechnungen einen Strich zu ziehen
und sich damit selber einen Gefallen zu tun?
Das Leben kann durchaus eine Baustelle sein.
Aber Blumen gedeihen selbst zwischen Schutt
und Asche. Zu Weihnachten mache man also
sich und seinen Lieben eine Freude, entspanne
im Bewusstsein, «es Dach überem Chopf»
zu haben, und bedenke, wie schön es ist, einfach
nur «am Schärme» zu sitzen. Das Glas
ist eben nicht halb leer, sondern halb voll.
Stossen wir damit doch an, zum Beispiel unter
dem Weihnachtsbaum. |
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