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HEV 2/2007 Inhaltsverzeichnis
Elektroinstallationen

     
  Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
* Peter Oswald
 
     
  Falsch angeschlossene Leuchten oder Irrtümer bei der Montage von Steckdosen: Mängel bei elektrischen Installationen können Menschen an Leib und Leben gefährden. Regelmässige Kontrollen beugen Unfällen vor.  
     
  Allein in der Stadt Zürich entdecken Kontrolleure pro Jahr rund 200 bis 300 Fälle mit Schutzleitern unter Spannung. Konkret heisst dies: Ein Monteur oder allenfalls ein Heimwerker hat zum Beispiel einen Spiegelschrank nicht korrekt mit der Erdung verbunden, sondern stattdessen ein Kabel unter Spannung angeschlossen. Wer einen solchen Spiegelschrank berührt, wird von einem Stromschlag getroffen. Gerade in einem Badezimmer kann dies schwere Unfälle zur Folge haben oder sogar tödlich verlaufen.  
      Die Liste häufiger Mängel in Wohngebäuden ist lang: In der Praxis treffen Experten nicht nur falsch, sondern auch gar nicht angeschlossene Erdungen an. Dies ist ein typischer Fehler, wenn Laien selbst Leuchten montieren – denn das Licht brennt auch ohne Anschluss des Schutzleiters. Vor allem in älteren Gebäuden entdecken die Fachleute auch immer wieder beschädigte Steckdosen oder Schäden an den Hausverteilungen: Wenn zum Beispiel eine Steckdose nicht mehr richtig abgedeckt ist, sind jederzeit ungewollte Berührungen mit einem Draht möglich, der unter Spannung steht.
Bei den Tableaus der Hausverteilungen kommt es auch vor, dass zum Beispiel nachträgliche Änderungen vorgenommen, aber nicht richtig beschriftet wurden. Wer dann später meint, er habe die Sicherung für das Zimmer links gezogen, hat vielleicht tatsächlich einen anderen Stromkreis unterbrochen.
 
  Verschmutzter Stromverteiler
Verschmutzter Stromverteiler. Hier können Kriechströme auftreten un zu einer akuten Brandgefahr führen. Zudem kann die Spannung keinem Raum zugeordnet werden, da die Beschriftung fehlt.
   
   
  Wenn selbst geübte und an sich ausgebildete Installateure nicht ganz gegen Irrtümer gefeit sind, können blutigen Laien erst recht schlimme Fehler unterlaufen. Gemäss Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) dürfen Laien selbst Leuchten montieren und Schalter auswechseln (sofern ein Fehlerstromschutzschalter FI vorgeschaltet ist).
Wenn eine nicht fachkundige Person zusätzlich selbst Stromkabel zieht und Steckdosen montiert – zum Beispiel beim Ausbau eines Estrichs –, bedarf es einer Abnahme durch einen unabhängigen Elektrokontrolleur. Weil Bau- und Hobbymärkte boomen, in denen zuhauf Leuchten, Steckdosen, Schalter etc. zu günstigen Preisen angeboten werden, gehen auch immer mehr Laien ans Werk, die die Gefahren nicht richtig erkennen.
 
     
  Unabhängige Kontrollen dringlich
Umso mehr zählen deshalb seriöse Abnahmen und regelmässige Kontrollen von Elektroinstallationen durch unabhängige Kontrollunternehmen. Während diese Kontrollen früher Sache der Netzbetreiberinnen bzw. Elektrizitätswerke waren, gilt seit dem Inkrafttreten der erwähnten Verordnung NIV im Jahr 2002 gesamtschweizerisch eine neue Regelung: Eine regelmässige Überprüfung der elektrischen Installationen in den Gebäuden ist an private Firmen delegiert. Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) übt die Oberaufsicht aus.
 
  Zugleich sind die vorgeschriebenen Kontrollen nicht mehr im Energiepreis inbegriffen, sondern werden den Hauseigentümern direkt in Rechnung gestellt.
Grundsätzlich ist zwischen der Abnahme bei einem Neubau und der periodischen Kontrolle zu unterscheiden. Hinsichtlich der periodischen Überprüfungen gilt: Sowohl die Besitzer von Einfamilien- als auch von Mehrfamilienhäusern müssen alle 20 Jahre einen Nachweis der Sicherheit erbringen. Das Elektrizitätswerk fordert die betreffenden Eigentümer jeweils ein halbes Jahr vor dieser Fälligkeit dazu auf. Umgesetzt wird dies, indem eine private Firma mit der Kontrolle beauftragt wird und Installateure soweit nötig die festgestellten Mängel beheben. Die Kontrollen sind im Übrigen immer auch ein Anlass, um den Hauseigentümer zu beraten und Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit weiterzugeben.
     
    Stromverteiler in Dusche
Stromverteiler in Dusche. ein Duschender steht unter Lebensgefahr durch Stromschlag, falls der Wasserstrahl den Verteiler trifft.
 
   
       
  * ewzert ag, Peter Oswald,
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