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HEV 4/2008 Inhaltsverzeichnis
Energie

     
  HEV gegen obligatorischen
Gebäudeenergieausweis
 
  * Paco Oliver  
     
  Der Ständerat hat diesen Frühling eine Motion zur Einführung eines schweizweit obligatorischen Gebäudeenergieausweises gutgeheissen. Der HEV Schweiz lehnt einen solchen ab, wie er in einer Mitteilung festhält:  
     
  Der HEV Schweiz bedauert diesen Entscheid ausserordentlich. Die Annahme, mit einem Energieausweis eine Sanierungswelle auslösen zu können, geht fehl. Vielen Eigentümern ist der Zustand ihrer Liegenschaft bewusst, sie sind aber nicht bereit, Geld auszugeben, nur um sich dies auf Papier bestätigen zu lassen. Es trifft auch nicht zu, dass heute keine Indikatoren und Angaben über den energetischen Zustand von Liegenschaften bestehen. Den Mietern steht die Heizkostenabrechnung zur Verfügung. Analysen auch über den energetischen Zustand von Gebäuden werden zudem teilweise bereits heute im Rahmen von Handänderungen vorgenommen. Repräsentative Umfragen haben demgegenüber wiederholt ergeben, dass der energetische Zustand von Häusern und Wohnungen potenzielle Mieter und Käufer nur in den seltensten Fällen interessiert. Viel wichtiger sind den Befragten die Lage, die Umgebung, die Raumverhältnisse, der Innenausbau und vieles mehr. Daran wird auch kein obligatorischer Energieausweis etwas ändern.
Dass die gesamte Energiedebatte um Effizienz und Sparen vor allem auf dem Buckel des Gebäudebereichs ausgetragen wird, ist wenig sinnvoll. Bei anderen Energieverbrauchern ist das Potenzial noch grösser, Massnahmen sind dort aber politisch schwieriger durchzusetzen. Es zeigt sich, dass viele dort für den Umweltschutz sind, wo er politisch einfach durchgesetzt werden kann.
Es ist bedenklich, dass dieselben politischen Exponenten und Organisationen, die mit der Begründung der Staatsquotenneutralität gegen eine Teilzweckbindung der CO2-Abgabe für Gebäudesanierung antreten, hier einen staatlich verordneten Gebäudeausweis befürworten, welcher beachtlicher, noch zu schaffender staatlicher Strukturen bedarf. Es sollen also enorme finanzielle Mittel in den Aufbau eines Energieausweises gesteckt werden, ohne dass damit ein einziger Franken in die tatsächliche Gebäudesubstanz investiert wird. Der HEV Schweiz unterstützt deshalb nach wie vor die von der kantonalen Energiedirektorenkonferenz beabsichtigte Lösung eines schweizweit einheitlichen, aber freiwilligen Gebäudeenergieausweises.
 
     
  * lic. iur., Redaktor «Zürcher Hauseigentümer»  
 
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