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Die Auswirkungen der Wasserhärte |
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* Elvira Keller |
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Die Beschreibung und Herkunft der Härte
Die Wasserhärte bezeichnet die Konzentration
von Calcium und Magnesium im
Wasser. Enthält ein Wasser viel Calcium
und Magnesium, wird das Wasser als hart
bezeichnet, enthält es nur wenig, haben wir
es mit weichem Wasser zu tun. Der grösste
Teil von Calcium und Magnesium liegt im
Trinkwasser als Kalk vor. Deshalb versteht
man unter Wasserhärte den Gehalt an Kalk.
In der Schweiz wird die Härte in Grad
französischer Härte angegeben (°fH). Folgende
Tabelle zeigt die verschiedenen Härtegrade
des Wassers: |
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0 |
bis |
7 |
°fH |
sehr weich |
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7 |
bis |
15 |
°fH |
weich |
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15 |
bis |
25 |
°fH |
mittelhart |
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25 |
bis |
32 |
°fH |
ziemlich hart |
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32 |
bis |
42 |
°fH |
hart |
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über |
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42 |
°fH |
sehr hart |
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Zur Umrechnung in deutsche Härte wird
die französische Härte durch den Faktor 1,8
geteilt.
Regenwasser enthält praktisch keine
Härte. Versickert das Wasser durch den
Boden, nimmt es Kalk auf, so kommt die
Härte in das Wasser. Die Kalkaufnahme ist
beim Versickern durch Sandstein, Kalkgesteine
oder Gips besonders gross. Versickert
das Wasser hingegen durch Granit, Gneis
und Basalt, nimmt es kaum Kalk auf. |
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Die Wirkung der Härte im Körper
Magnesium und Calcium sind für den
menschlichen Organismus notwendig. Calcium
ist ein wichtiger Baustoff für Knochen
und Zähne, zudem ist es unentbehrlich
für die Blutgerinnung. Magnesium
wirkt auf Nerven und Muskulatur. Fehlt es
im menschlichen Körper, kommt es zu
Muskelkrämpfen. Zudem begünstigt ein
Magnesiummangel die Verengung von
Arterien sowie Herzinfarkte.
Für die Versorgung des Körpers mit diesen
Elementen spielt das Trinkwasser eine
untergeordnete Rolle. Ein Stück Käse und
ein Glas |
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Milch decken den Calciumbedarf
sogar besser als Wasser. Wasser hat jedoch
eine unterstützende Wirkung und ist als
Flüssigkeitsspender sehr wichtig. |
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Hartes Wasser im Haushalt
Eine hohe Wasserhärte wirkt sich insbesondere
im Kontakt mit Seife und bei
Erwärmung des Wassers negativ aus. Kalk
lagert sich in Leitungen, Haushaltgeräten
oder im Warmwasserboiler ab. Auf Böden
und Haushaltgeräten entstehen Kalkflecken,
und im Boiler vermindern Kalkablagerungen
die Heizleistung. Hartes Wasser
führt zu einem erhöhten Verbrauch an Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Regeneriersalz
in der Geschirrspülmaschine und
es erhöht den Energieverbrauch bei der
Warmwasserbereitung oder bei Kaffeemaschinen.
Weiterer Nachteil ist ein grösserer
Wartungs- und Unterhaltsaufwand. Dem
Kalk kann mit einer Wasserenthärtungsanlage
im Haushalt begegnet werden. Der
Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches
(SVGW) empfiehlt jedoch, auf
eine Enthärtung von Wasser unter 30° fH
zu verzichten. Das Züriwasser ist mit durchschnittlich
16° fH so weich, dass für den
Hausgebrauch keine Wasserenthärtung
notwendig ist.
Beim Einbau einer Enthärtungsanlage
haben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer
sicherzustellen, dass das von der
Wasserversorgung gelieferte Trinkwasser in
der gleichen Qualität im Haus verteilt wird.
Deshalb braucht es für Geräte, die ins Sanitärleitungssystem
eingebaut werden, in der
Regel eine Bewilligung der zuständigen Wasserversorgung.
Ausserdem muss ein dazu
berechtigter Installateur die Anlage einbauen. |
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Kostenvorteile dank weichem
Trinkwasser
Das Fraunhofer Institut in Karlsruhe
hat zusammen mit dem Technologiezentrum
Wasser in Karlsruhe im Jahr 2004
eine ausführliche Studie zur Trinkwasserhärte
durchgeführt. Berechnungen haben
gezeigt, dass ein hoher Kalkgehalt im Trinkwasser
deutlich höhere Kosten zur Folge
hat: durch Energieverluste beim Erwärmen
des Wassers sowie einen erhöhten Verbrauch
an Reinigungsmitteln.
Das Züriwasser besitzt eine Härte von
13–19° fH. Wer Züriwasser bezieht, spart
also jährlich fast 60 Franken gegenüber
Bezügern von härterem Wasser mit 25° bis
38° franz. Härtegraden. |
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Züriwasser
Das Trinkwasser der Stadt Zürich – das
Züriwasser – stammt zu 70% aus Seewasser
und zu je 15% aus Quell- und Grundwasser.
Seewasser ist |
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weiches Wasser. Da
das Quellwasser im Wasserwerk Moos mit
dem Seewasser gemischt wird, beträgt
die Härte in der ganzen Stadt Zürich nur
13–19° fH, was weichem bis mittelhartem
Wasser entspricht. Unten stehende Tabelle
zeigt die wichtigsten Mineralien- konzentrationen
im Züriwasser. Infolge des tiefen
Natriumgehaltes darf unser Wasser als arm
an Natrium bezeichnet werden, auch die
Nitratkonzentration lässt keine Wünsche
übrig.
1 Liter Züriwasser kostet nur knapp
0,3 Rappen und wird franko Haus geliefert
– in jede Etage. |
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Calcium: |
52,2 |
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mg/l |
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Magnesium: |
7,6 |
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mg/l |
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Hydrogenkarbonat: |
179 |
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mg/l |
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Natrium: |
5,4 |
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mg/l |
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Kalium: |
1,2 |
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mg/l |
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Chlorid: |
5,9 |
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mg/l |
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Nitrat: |
4,4 |
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mg/l |
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Sulfat: |
14,7 |
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mg/l |
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Kieselsäure/Silicat: |
3,8 |
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mg/l |
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Fluorid: |
0,07 |
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mg/l |
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Gesamt: |
275 |
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mg/l |
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* Elvira Keller ist Laborleiterin Chemie in der
Wasserversorgung Zürich. |
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