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HEV 4/2007 Inhaltsverzeichnis
Gut zu wissen

     
  Die Auswirkungen der Wasserhärte  
  * Elvira Keller  
     
  Die Beschreibung und Herkunft der Härte Die Wasserhärte bezeichnet die Konzentration von Calcium und Magnesium im Wasser. Enthält ein Wasser viel Calcium und Magnesium, wird das Wasser als hart bezeichnet, enthält es nur wenig, haben wir es mit weichem Wasser zu tun. Der grösste Teil von Calcium und Magnesium liegt im Trinkwasser als Kalk vor. Deshalb versteht man unter Wasserhärte den Gehalt an Kalk.
In der Schweiz wird die Härte in Grad französischer Härte angegeben (°fH). Folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Härtegrade des Wassers:
 
     
             
  0 bis 7 °fH sehr weich  
  7 bis 15 °fH weich  
  15 bis 25 °fH mittelhart  
  25 bis 32 °fH ziemlich hart  
  32 bis 42 °fH hart  
über   42 °fH sehr hart
             
     
  Zur Umrechnung in deutsche Härte wird die französische Härte durch den Faktor 1,8 geteilt.
Regenwasser enthält praktisch keine Härte. Versickert das Wasser durch den Boden, nimmt es Kalk auf, so kommt die Härte in das Wasser. Die Kalkaufnahme ist beim Versickern durch Sandstein, Kalkgesteine oder Gips besonders gross. Versickert das Wasser hingegen durch Granit, Gneis und Basalt, nimmt es kaum Kalk auf.
 
     
  Brunnen vor Seewasserwerk   Die Wirkung der Härte im Körper
Magnesium und Calcium sind für den menschlichen Organismus notwendig. Calcium ist ein wichtiger Baustoff für Knochen und Zähne, zudem ist es unentbehrlich für die Blutgerinnung. Magnesium wirkt auf Nerven und Muskulatur. Fehlt es im menschlichen Körper, kommt es zu Muskelkrämpfen. Zudem begünstigt ein Magnesiummangel die Verengung von Arterien sowie Herzinfarkte.
Für die Versorgung des Körpers mit diesen Elementen spielt das Trinkwasser eine untergeordnete Rolle. Ein Stück Käse und ein Glas
 
       
  Milch decken den Calciumbedarf sogar besser als Wasser. Wasser hat jedoch eine unterstützende Wirkung und ist als Flüssigkeitsspender sehr wichtig.  
     
  Hartes Wasser im Haushalt
Eine hohe Wasserhärte wirkt sich insbesondere im Kontakt mit Seife und bei Erwärmung des Wassers negativ aus. Kalk lagert sich in Leitungen, Haushaltgeräten oder im Warmwasserboiler ab. Auf Böden und Haushaltgeräten entstehen Kalkflecken, und im Boiler vermindern Kalkablagerungen die Heizleistung. Hartes Wasser führt zu einem erhöhten Verbrauch an Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Regeneriersalz in der Geschirrspülmaschine und es erhöht den Energieverbrauch bei der Warmwasserbereitung oder bei Kaffeemaschinen. Weiterer Nachteil ist ein grösserer Wartungs- und Unterhaltsaufwand. Dem Kalk kann mit einer Wasserenthärtungsanlage im Haushalt begegnet werden. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) empfiehlt jedoch, auf eine Enthärtung von Wasser unter 30° fH zu verzichten. Das Züriwasser ist mit durchschnittlich 16° fH so weich, dass für den Hausgebrauch keine Wasserenthärtung notwendig ist.
Beim Einbau einer Enthärtungsanlage haben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sicherzustellen, dass das von der Wasserversorgung gelieferte Trinkwasser in der gleichen Qualität im Haus verteilt wird. Deshalb braucht es für Geräte, die ins Sanitärleitungssystem eingebaut werden, in der Regel eine Bewilligung der zuständigen Wasserversorgung. Ausserdem muss ein dazu berechtigter Installateur die Anlage einbauen.
 
     
  Kostenvorteile dank weichem
Trinkwasser

Das Fraunhofer Institut in Karlsruhe hat zusammen mit dem Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe im Jahr 2004 eine ausführliche Studie zur Trinkwasserhärte durchgeführt. Berechnungen haben gezeigt, dass ein hoher Kalkgehalt im Trinkwasser deutlich höhere Kosten zur Folge hat: durch Energieverluste beim Erwärmen des Wassers sowie einen erhöhten Verbrauch an Reinigungsmitteln.
Das Züriwasser besitzt eine Härte von 13–19° fH. Wer Züriwasser bezieht, spart also jährlich fast 60 Franken gegenüber Bezügern von härterem Wasser mit 25° bis 38° franz. Härtegraden.
 
     
  Züriwasser
Das Trinkwasser der Stadt Zürich – das Züriwasser – stammt zu 70% aus Seewasser und zu je 15% aus Quell- und Grundwasser. Seewasser ist
 
  weiches Wasser. Da das Quellwasser im Wasserwerk Moos mit dem Seewasser gemischt wird, beträgt die Härte in der ganzen Stadt Zürich nur 13–19° fH, was weichem bis mittelhartem Wasser entspricht. Unten stehende Tabelle zeigt die wichtigsten Mineralien- konzentrationen im Züriwasser. Infolge des tiefen Natriumgehaltes darf unser Wasser als arm an Natrium bezeichnet werden, auch die Nitratkonzentration lässt keine Wünsche übrig.
1 Liter Züriwasser kostet nur knapp 0,3 Rappen und wird franko Haus geliefert – in jede Etage.
     
    Beim Einschenken von Wasser  
       
     
           
  Calcium: 52,2   mg/l  
  Magnesium: 7,6   mg/l  
  Hydrogenkarbonat: 179   mg/l  
  Natrium: 5,4   mg/l  
  Kalium: 1,2   mg/l  
  Chlorid: 5,9   mg/l  
  Nitrat: 4,4   mg/l  
  Sulfat: 14,7   mg/l  
  Kieselsäure/Silicat: 3,8   mg/l  
  Fluorid: 0,07   mg/l  
  Gesamt: 275   mg/l  
       
     
  * Elvira Keller ist Laborleiterin Chemie in der Wasserversorgung Zürich.  
 
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