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Pflanzentröge
Internation
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* Gernot Grueber |
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Kein Wunder, sind sie Gegenstand der
Erörterung: Für viele Zeitgenossen ist der
Terrassengarten mit seinen mehr oder minder
üppigen Pflanzkübeln der einzige, der
ihnen geblieben ist oder mit ihrem «Mietobjekt» zugeteilt wurde. Man kann zwar
das zufällig angeflogene Unkrautzeug
sich selbst überlassen. Meist sind es dann
Löwenzähne, die das Frühjahr üppig beherrschen.
Oder…? |
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Zuerst die Binsenweisheit: Im Anfang
schuf Gott die Erde, heisst es in der «Genesis». Also fangen wir mit dem Neuaufbau
eines Pflanzgefässes an, wenn Sie das nicht
einem Gärtner überlassen wollen. Ein
Gefäss braucht Abzuglöcher, sofern Sie
nicht Seerosen, Binsen oder ähnliches
beheimaten wollen. Die Abzuglöcher müssen
mit einem Tonscherben (Buckel nach
oben) zugedeckt werden, bevor eine ca.
5 cm hohe Schicht Leccakügelchen eingebracht
wird. Diese Schicht wird mit einem
Vlies gegen die Vererdung abgeschirmt.
Darauf wird die Erde eingefüllt. Ist die restliche
Füllhöhe nicht mehr tief, kommt die
Pflanzerde direkt darauf. Bei genügender
Resttiefe kann eine etwas schwerere mineralreiche
Trogerde zuerst, hernach darauf
noch eine etwas leichtere, humose Pflanzerde
eingefüllt werden. Die Erde ist dem
Pflanzgut angepasst zu wählen. Die Gärtner
werden böse mit mir sein. Schliesslich sind
sie für diese komplexe Arbeit eingerichtet
und wählen demgemäss meist auch richtig. |
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Farbenpracht und Blütenfülle! Eine kleinblütige
Petunie, farbenfrohe Tagetes und prächtige Dahlien,
vereint in geselliger Runde, erfreuen einen
ganzen Sommer lang. In einem benachbarten
Topf gepflanzter Lavendel schmeichelt der Nase
und Buntnesseln faszinieren mit ihren bizarren
Blattzeichnungen den Betrachter. (Foto: CMA). |
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Zur Pflanzenwahl: Ganz generell sind
Pflanzgefässe Wind, Wetter, Sonne, Schnee
und Frost ausgesetzt.. Dementsprechend
brauchen wir entweder Pflanzen, die all diese Extreme ertragen, oder wir leeren
unsere Tröge im Herbst und decken die
Leerflächen mit Tannenästen zu. Wir können
auch einen Teil Dauerpflanzen verwenden
und dazwischen im Mai Sommerflor
pfanzen. Im Winter können wir die Leerflächen
zwischenzeitlich auch mit Erica oder
Heidekraut füllen. Die dauernden Pflanzen
wären vorzugsweise Föhrli oder Wacholder.
Diese zwei Unverwüstlichen müssten Sie, sobald sie die gewünschte Grösse erreicht
haben, regelmässig «trimmen»:
während der Wachstumszeit immer wieder
auf ge-wünschte Endgrösse schneiden. Mit
der Kombination Dauerpflanzen/Wechselpflanzen
haben Sie im Sommer den anhaltendsten
Schmuckeffekt. Die in Frage kommenden
Wechselpflanzen sind Pelargonien,
Petunien, Löwenmäulchen und viele andere,
bekannte «Kistlibewohner». |
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Sollten Sie das jährlich wiederkehrende
Neupflanzen scheuen, bieten sich als dauerhafte
Trögli-Bewohner an: Lavendel, Wermuth
in hohen und niederen, silberlaubigen
Arten (Artemisia pontica, A. schmidtii
Nana). Ein paar Allrounder für dauerhafte
Trogpflanzungen sind: Thymian (citriodora),
Teucrium chamaedrys (Gamander),
Buphtalmum (das Ochsenauge der Bergwiesen),
Inula ensifolia mit seinen Sonnenblümchenhorsten.
Diese Sammlung ist
weder vollständig noch unabänderlich. Sie
kann durch Zwiebelpfanzen erweitert werden,
die den Flor ab dem Frühjahr verlängern. |
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Ginster muss nicht
immer gelb sein. |
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Besonders kleinwüchsige Tulpen, alle
Arten von Narzissen und BlandaAnemonen
machen sich gut mit den klein getrimmten
Sträuchern. Herbstzeitlosen oder Sternbegia
lutea verlängern die Blüte bis nahe an
die Frostzeit.
Zur Düngung und Bewässerung: Was
müssen Sie machen, wenn Sie ein Meersäuli
halten? Richtig – regelmässig füttern und
tränken. Das ist auch mit Pflanzen so. Zur
Ernährung bieten sich die modernen Langzeitdünger
an, die einmal im Frühjahr und
einmal im Sommer die Ernährung sicherstellen.
Achten Sie auf die Wirkungsdauer, die
auf der Packung angegeben ist. Giessen Sie
nach Massgabe der Niederschläge und der
Exposition Ihrer Kästen. In trockenen Zeiten
wird oft zu wenig gewässert. Wenn Sie
sicher sein wollen, pflanzen Sie an der
exponiertesten Stelle unpassender Weise
eine Hortensie. Sie zeigt Ihnen durch
schlappes Laub an, dass jetzt wieder Giessen
angezeigt ist. |
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Füllen Sie die Tröge so
ein, dass das Wasser nach innen fliessen
und dann nach unten und aussen sickern muss. Wenn sich zwischen Erdkörper und
Gefässwand ein Spalt bildet, füllen Sie diesen
mit frischer Erde auf, damit das Giesswasser
nicht wirkungslos aussen wegläuft. Wenn Sie
sicher sein wollen, pflanzen Sie an der
exponiertesten Stelle unpassender Weise
eine Hortensie. Sie zeigt Ihnen durch
schlappes Laub an, dass jetzt wieder Giessen
angezeigt ist. Füllen Sie die Tröge so
ein, dass das Wasser nach innen fliessen
und dann nach unten und aussen sickern muss. Wenn sich zwischen Erdkörper und
Gefässwand ein Spalt bildet, füllen Sie diesen
mit frischer Erde auf, damit das Giesswasser
nicht wirkungslos aussen wegläuft. |
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Geschmackvoll gestalten: Wer auf Balkon und
Terrasse Kräuter wie Salbei, Lavendel und Minze
verwendet, der trifft den Geschmack der Zeit.
Aromatische Zierpflanzen und Kräuter sind für
den Topfgarten wie gemacht. (Foto: CMA) |
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Ich habe Ihnen jetzt eine sichere Lösung
präsentiert. Im Alltagsgebrauch werden
immer wieder neue Varianten versucht.
Zum Beispiel Hibiscus-Sträucher in vielen
Farben. Portugiesischer und Kaukasicher
Kirschlorbeer. Die niedrige Variante Otto
Luyken wird nur etwa einen Meter hoch.
Unspektakulär, aber hübsch ist der Kleinstrauch
Spiraea Anthony Waterer mit karminroten
Blütendolden. Die Varainte Crispa
hat feingesägelte Blätter und einen noch
kompakteren Wuchs. Spiraea japonica
«Goldrush» setzt mit messingfarbigem
Laub einen besonderen Farbakzent ins
Grün der übrigen Bepflanzung. Die rosablühende
Spiraea japonica «Little Prinzess»
lässt sich durch jährlichen Rückschnitt beliebig
niedrig halten. Unter den Ginstern ist
der Besenginster mit seinen vielen Farben
sehr beliebt, jedoch leider nicht besonders
alterungsbeständig. Diesbezüglich etwas
besser sind die früh blühenden Praecox-
Ginster. Beliebt und zäh ist auch der breit
überhängende Lydiaginster. Robust und
dauerhaft sind Genista pilosa und Cytisus
purpureus (Rosenginster). Regelmässigen jährlichen Rückschnitt brauchen Färberginster
(Genista tinctoria) und gelbblühender
Schwarzginster (Cytisus nigricans).
Etwas für Köche und Köchinnen habe
ich fast vergessen. Natürlich können Sie die
ausdauernden Kräuter auf ihrer Terrasse
ansiedeln. |
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Jedenfalls möchte ich meinen
Schnittlauch nicht missen. Estragon und
Ysop sind voll winterhart. Rosmarin braucht
Schutz. Vom Majoran gibt es besonders
kompakte Zwergformen. Zitronenthymian
haben wir schon erwähnt. Thymus vulgaris,
der stark duftende Küchenthymian, muss
von Zeit zu Zeit ersetzt werden, weil er überaltert.
Den Liebstöckel (Maggikraut) pflanzen
Sie am besten in einen separaten grösseren
Topf. Schon einmal versucht: ein
streifig geschnittenes Blatt davon in eine
Bouillon? Mmmmh… |
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Hibiscus,
der Aufwand
lohnt sich. |
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* Grueber + Co., Pflanzenschulen, Langnau |
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