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HEV 6/2008 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

     
  Pflanzentröge
Internation
 
  * Gernot Grueber  
     
  Kein Wunder, sind sie Gegenstand der Erörterung: Für viele Zeitgenossen ist der Terrassengarten mit seinen mehr oder minder üppigen Pflanzkübeln der einzige, der ihnen geblieben ist oder mit ihrem «Mietobjekt» zugeteilt wurde. Man kann zwar das zufällig angeflogene Unkrautzeug sich selbst überlassen. Meist sind es dann Löwenzähne, die das Frühjahr üppig beherrschen. Oder…?  
  Zuerst die Binsenweisheit: Im Anfang schuf Gott die Erde, heisst es in der «Genesis». Also fangen wir mit dem Neuaufbau eines Pflanzgefässes an, wenn Sie das nicht einem Gärtner überlassen wollen. Ein Gefäss braucht Abzuglöcher, sofern Sie nicht Seerosen, Binsen oder ähnliches beheimaten wollen. Die Abzuglöcher müssen mit einem Tonscherben (Buckel nach oben) zugedeckt werden, bevor eine ca. 5 cm hohe Schicht Leccakügelchen eingebracht wird. Diese Schicht wird mit einem Vlies gegen die Vererdung abgeschirmt. Darauf wird die Erde eingefüllt. Ist die restliche Füllhöhe nicht mehr tief, kommt die Pflanzerde direkt darauf. Bei genügender Resttiefe kann eine etwas schwerere mineralreiche Trogerde zuerst, hernach darauf noch eine etwas leichtere, humose Pflanzerde eingefüllt werden. Die Erde ist dem Pflanzgut angepasst zu wählen. Die Gärtner werden böse mit mir sein. Schliesslich sind sie für diese komplexe Arbeit eingerichtet und wählen demgemäss meist auch richtig.      
    Farbenpracht und Blütenfülle! Eine kleinblütige Petunie, farbenfrohe Tagetes und prächtige Dahlien, vereint in geselliger Runde.
Farbenpracht und Blütenfülle! Eine kleinblütige Petunie, farbenfrohe Tagetes und prächtige Dahlien, vereint in geselliger Runde, erfreuen einen ganzen Sommer lang. In einem benachbarten Topf gepflanzter Lavendel schmeichelt der Nase und Buntnesseln faszinieren mit ihren bizarren Blattzeichnungen den Betrachter. (Foto: CMA).
 
       
  Zur Pflanzenwahl: Ganz generell sind Pflanzgefässe Wind, Wetter, Sonne, Schnee und Frost ausgesetzt.. Dementsprechend brauchen wir entweder Pflanzen, die all diese Extreme ertragen, oder wir leeren unsere Tröge im Herbst und decken die Leerflächen mit Tannenästen zu. Wir können auch einen Teil Dauerpflanzen verwenden und dazwischen im Mai Sommerflor pfanzen. Im Winter können wir die Leerflächen zwischenzeitlich auch mit Erica oder Heidekraut füllen. Die dauernden Pflanzen wären vorzugsweise Föhrli oder Wacholder. Diese zwei Unverwüstlichen müssten Sie, sobald sie die gewünschte Grösse erreicht haben, regelmässig «trimmen»: während der Wachstumszeit immer wieder auf ge-wünschte Endgrösse schneiden. Mit der Kombination Dauerpflanzen/Wechselpflanzen haben Sie im Sommer den anhaltendsten Schmuckeffekt. Die in Frage kommenden Wechselpflanzen sind Pelargonien, Petunien, Löwenmäulchen und viele andere, bekannte «Kistlibewohner».  
      Sollten Sie das jährlich wiederkehrende Neupflanzen scheuen, bieten sich als dauerhafte Trögli-Bewohner an: Lavendel, Wermuth in hohen und niederen, silberlaubigen Arten (Artemisia pontica, A. schmidtii Nana). Ein paar Allrounder für dauerhafte Trogpflanzungen sind: Thymian (citriodora), Teucrium chamaedrys (Gamander), Buphtalmum (das Ochsenauge der Bergwiesen), Inula ensifolia mit seinen Sonnenblümchenhorsten. Diese Sammlung ist weder vollständig noch unabänderlich. Sie kann durch Zwiebelpfanzen erweitert werden, die den Flor ab dem Frühjahr verlängern.  
  Roter Ginster
Ginster muss nicht immer gelb sein.
   
       
  Besonders kleinwüchsige Tulpen, alle Arten von Narzissen und BlandaAnemonen machen sich gut mit den klein getrimmten Sträuchern. Herbstzeitlosen oder Sternbegia lutea verlängern die Blüte bis nahe an die Frostzeit.
Zur Düngung und Bewässerung: Was müssen Sie machen, wenn Sie ein Meersäuli halten? Richtig – regelmässig füttern und tränken. Das ist auch mit Pflanzen so. Zur Ernährung bieten sich die modernen Langzeitdünger an, die einmal im Frühjahr und einmal im Sommer die Ernährung sicherstellen. Achten Sie auf die Wirkungsdauer, die auf der Packung angegeben ist. Giessen Sie nach Massgabe der Niederschläge und der Exposition Ihrer Kästen. In trockenen Zeiten wird oft zu wenig gewässert. Wenn Sie sicher sein wollen, pflanzen Sie an der exponiertesten Stelle unpassender Weise eine Hortensie. Sie zeigt Ihnen durch schlappes Laub an, dass jetzt wieder Giessen angezeigt ist.
 
  Füllen Sie die Tröge so ein, dass das Wasser nach innen fliessen und dann nach unten und aussen sickern muss. Wenn sich zwischen Erdkörper und Gefässwand ein Spalt bildet, füllen Sie diesen mit frischer Erde auf, damit das Giesswasser nicht wirkungslos aussen wegläuft. Wenn Sie sicher sein wollen, pflanzen Sie an der exponiertesten Stelle unpassender Weise eine Hortensie. Sie zeigt Ihnen durch schlappes Laub an, dass jetzt wieder Giessen angezeigt ist. Füllen Sie die Tröge so ein, dass das Wasser nach innen fliessen und dann nach unten und aussen sickern muss. Wenn sich zwischen Erdkörper und Gefässwand ein Spalt bildet, füllen Sie diesen mit frischer Erde auf, damit das Giesswasser nicht wirkungslos aussen wegläuft.      
    Salbei, Lavendel und Minze
Geschmackvoll gestalten: Wer auf Balkon und Terrasse Kräuter wie Salbei, Lavendel und Minze verwendet, der trifft den Geschmack der Zeit. Aromatische Zierpflanzen und Kräuter sind für den Topfgarten wie gemacht. (Foto: CMA)
 
       
  Ich habe Ihnen jetzt eine sichere Lösung präsentiert. Im Alltagsgebrauch werden immer wieder neue Varianten versucht. Zum Beispiel Hibiscus-Sträucher in vielen Farben. Portugiesischer und Kaukasicher Kirschlorbeer. Die niedrige Variante Otto Luyken wird nur etwa einen Meter hoch.
Unspektakulär, aber hübsch ist der Kleinstrauch Spiraea Anthony Waterer mit karminroten Blütendolden. Die Varainte Crispa hat feingesägelte Blätter und einen noch kompakteren Wuchs. Spiraea japonica «Goldrush» setzt mit messingfarbigem Laub einen besonderen Farbakzent ins Grün der übrigen Bepflanzung. Die rosablühende Spiraea japonica «Little Prinzess» lässt sich durch jährlichen Rückschnitt beliebig niedrig halten. Unter den Ginstern ist der Besenginster mit seinen vielen Farben sehr beliebt, jedoch leider nicht besonders alterungsbeständig. Diesbezüglich etwas besser sind die früh blühenden Praecox- Ginster. Beliebt und zäh ist auch der breit überhängende Lydiaginster. Robust und dauerhaft sind Genista pilosa und Cytisus purpureus (Rosenginster). Regelmässigen jährlichen Rückschnitt brauchen Färberginster (Genista tinctoria) und gelbblühender Schwarzginster (Cytisus nigricans).
Etwas für Köche und Köchinnen habe ich fast vergessen. Natürlich können Sie die ausdauernden Kräuter auf ihrer Terrasse ansiedeln.
 
      Jedenfalls möchte ich meinen Schnittlauch nicht missen. Estragon und Ysop sind voll winterhart. Rosmarin braucht Schutz. Vom Majoran gibt es besonders kompakte Zwergformen. Zitronenthymian haben wir schon erwähnt. Thymus vulgaris, der stark duftende Küchenthymian, muss von Zeit zu Zeit ersetzt werden, weil er überaltert. Den Liebstöckel (Maggikraut) pflanzen Sie am besten in einen separaten grösseren Topf. Schon einmal versucht: ein streifig geschnittenes Blatt davon in eine Bouillon? Mmmmh…  
  Hibiscusblüte
Hibiscus, der Aufwand lohnt sich.
   
     
  * Grueber + Co., Pflanzenschulen, Langnau  
     
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