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HEV 9/2008 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Der Zürcher Wohnungsmarkt –
besser als sein Ruf
  Wieder einmal geht das Gespenst der Wohnungsnot um – zumindest in den Medien. Nicht etwa, dass überall Leute unter den Brücken schlafen würden, es ist nur die Leerwohnungsstatistik veröffentlicht worden. Zitat: «Im ganzen Kanton reduzierte sich der Leerwohnungsbestand von 5131 auf 3980 Wohnungen, und die Leerwohnungsziffer sank auf 0,61%. Dies, obwohl die Zahl der Neubauten 2007 einen neuen Höchststand erreichte.»
Leider wurde nicht der neue Rekord in der Wohnungsproduktion in den Vordergrund gerückt, sondern die niedrige Leerwohnungsziffer. Wir haben schon so oft über deren Untauglichkeit für die Beurteilung des Wohnungsmarktes geschrieben, dass wir es hier nicht wiederholen wollen. Mit einer gewissen Genugtuung haben wir zur Kenntnis genommen, dass immerhin die eine oder andere Zeitung am Sinn der Leerwohnungsstatistik zu zweifeln beginnt und sich fragt, ob eine Statistik der Wohnungswechsel oder des Wohnungsangebots nicht besser wäre. Denn die meisten Wohnungen werden neu vermietet, ohne dass sie je leer stehen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder zu jedem Zeitpunkt seine Traumwohnung findet. Das wird der Wohnungsmarkt nie schaffen und hat es in der Vergangenheit höchstens in Zeiten einer gewissen Rezession geschafft. Sobald es den Leuten aber gut geht, wachsen ihre Bedürfnisse in Sachen Wohnfläche und Wohnkomfort, und alles, was neu gebaut oder umgebaut wird, geht weg wie frische Weggli. Wenn es schwieriger wird, die passende Wohnung zu finden, liegt es also nicht an den Hauseigentümern oder Immobilienfirmen, sondern an den kontinuierlich wachsenden Bedürfnissen der Wohnungssuchenden.
Die Stadt Zürich betreibt seit Jahren eine ausgewogene Wohnungspolitik und bemüht sich durch eigene Angebote und Zusammenarbeit mit Wohnbaugenossenschaften, dass es in der Stadt auch für jene Wohnungen gibt, die auf dem freien Markt schlechte Chancen haben. Die Krux liegt bei der Verteilung. Wenn darauf geachtet würde, dass die günstigen Wohnungen wirklich den darauf Angewiesenen zur Verfügung stehen, sähe es für diese besser aus. Das gilt natürlich nicht nur für Stadt und Genossenschaften, auch Private könnten so vermehrt zur Entspannung in diesem Segment beitragen.

Albert Leiser
 
     
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