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HEV 10/2008 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Mit dem Kopf durch die Wand?
  Hatten Sie schon einmal das Gefühl, in der Stadt gebe es viel zu viele Parkplätze? Meistens trifft doch eher das Gegenteil zu. Zugegeben, wenn man keinen sucht, insbesondere wenn man das Auto nach langer Suche endlich verzweifelt irgendwo weit weg abgestellt hat, sieht man plötzlich überall freie Parkplätze. Aber auch nur genau so lange, bis man wieder einen sucht. So muss es zwei Zürcher Gemeinderäten gehen, die höchstwahrscheinlich nie einen Parkplatz suchen. Sie fordern in einer Motion den Abbau des «in der Stadt Zürich festzustellenden Parkplatz-Überhangs». Ihrer Ansicht nach besteht in der Stadt Zürich «aus Zeiten, als private Parkplätze noch im Übermass erstellt wurden, ein grosser Überhang an Parkplätzen», welcher «oft zu einer nicht bestimmungsgemässen Nutzung» verleitet. Nicht ganz klar ist mir, was damit gemeint sein könnte. Wie kann man einen Parkplatz «nicht bestimmungsgemäss» nutzen? Das müsste wohl bedeuten, dass man etwas anderes als ein Fahrzeug darauf abstellt. Das können die Motionäre aber nicht meinen, denn die von ihnen beanstandete Nutzung ist «verbunden mit einer übermässigen Umwelt- und Strassenbelastung». Das weist doch eher darauf hin, dass die Parkplätze genau dafür benutzt werden, wozu sie bestimmt sind, nämlich zum Parkieren von Personenwagen.
Wie dem auch sei, den Motionären sind diese Parkplätze ein Dorn im Auge, weswegen der Stadtrat gefälligst dafür besorgt sein soll, dass sie verschwinden. Vielleicht haben sie vergessen, dass die Stadt Zürich bereits eine Teilrevision ihrer Parkplatzverordnung (PPV), welche ähnliche Ziele verfolgt, momentan sistiert hat. Die zuständige Kommission beschloss abzuwarten, bis der Kanton seine kleine Baugesetz-Revision (PBG) durchgezogen hat, um danach zu prüfen, was in der Stadt überhaupt möglich ist. In der City und in citynahen Gebieten hat nämlich der sogenannte historische Kompromiss die öffentlichen Parkplätze auf dem Stand von 1990 eingefroren. Im Übrigen gilt die erwähnte Parkplatzverordnung, welche sich in Revision befindet.
Es bleibt eigentlich nur zu wiederholen, was ich schon vor einem guten Jahr an dieser Stelle schrieb: Investoren werden nicht mehr Parkplätze erstellen, als sie vermieten können. Sollte je ein «Parkplatzüberhang» entstehen, wird der Markt automatisch dafür sorgen, dass der Platz wirtschaftlich sinnvoller genutzt wird und die überzähligen Parkplätze werden verschwinden.

Albert Leiser
 
     
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