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Wenn… (Teil 2)
* Barbara Scalabrin-Laube |
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Das letzte Jahr beendeten wir mit einer ganzen Batterie von
Fragen. Vielleicht haben Sie über das Jahresende die Antworten
darauf gefunden. Jedenfalls möchten wir Sie in Sachen Gartenplanung
nicht in der Luft hängen lassen und drucken daher auch
noch den 2. Teil ab. |
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Sind diese Fragen zu meiner Zufriedenheit
beantwortet, kann ich an meiner Planung
weiterarbeiten. Ein nächster Schritt ist
zu tun: Ich muss mich für einen Plan entscheiden.
Meist ist dies ganz einfach, weil
sich im Verlauf der Arbeit eine Variante
ganz klar als die richtige herausstellt.
Am Schluss dieser Phase liegt ein Plan
mit den «Bones», d.h. dem Grundgerüst
des Gartens, vor. Nun darf «möbliert» werden,
ein Schritt, der nicht ganz einfach ist,
denn Sie wissen ja, wenn ich beispielsweise
Stilmöbel, Designermöbel oder Stücke vom
Flohmarkt verwende, verändert sich meine
Wohnatmosphäre entscheidend. Genauso
ist es auch in meiner «Gartenwohnung».
Ich stelle mir deshalb etwa folgende Fragen: |
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Soll der Garten mit einer Mauer, mit
einer freien Hecke, mit einer Holzwand,
einem Lattenzaun oder einer geschnittenen
Hecke umgeben werden? |
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Wie werden die Wege und Plätze
belegt? – Holzschnitzel, Verbundsteine, Granitplatten, Kies, Rasen usw. kommen
in Frage. |
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Sollen Tore, Bögen und eine Pergola aus
Holz, rostendem Eisen, Chromstahl,
bemaltem Holz usw. gebaut werden? |
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Welche Bäume und Sträucher wähle ich
als Solitärgehölze aus? |
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Soll eine Skulptur als Blickfang dienen? |
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Wo brauchen wir Wasseranschlüsse? |
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Ist eine Beleuchtung erwünscht, eine
Pumpe für ein Wasserspiel? Müssen
Kabel verlegt werden? |
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Welche Rolle spielen die Gartenmöbel?
Sollen sie sich unterordnen oder
Schmuckstücke sein? Wo stehen sie im Winter? |
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Werden Kübelpflanzen und Tröge verwendet?
Wenn ja, wo werden diese
überwintert? |
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Ist ein Pavillon geplant? Wieder stellt
sich die Frage nach dem Material. |
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Ziehe ich ein bestimmtes Farbschema
vor? |
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Das Border als formaler Teil. |
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Sind alle diese Fragen geklärt, kommt
für die meisten Gartenbesitzerinnen und
-besitzer der schönste Teil der Arbeit: die
Bepflanzung der einzelnen Gartenzimmer.
In diesem Stadium der Planung habe ich
die Frage nach der Bodenbeschaffenheit
(sauer, lehmig, kalkig, sandig, durchlässig,
humos usw.) beantwortet und bin
mir über die Standorte (sonnig, halbschattig,
schattig, feucht, trocken usw.) im
Klaren.
Deshalb kann ich mich lustvoll hinsetzen,
meine verschiedenen Wunschzettel
zusammensuchen, in Enzyklopädien blättern
und Kataloge studieren. Daraus entsteht
meine Pflanzenliste, die Grundlage
für den Pflanzplan (siehe meinen Artikel
«Vom Stricken im Garten» HEV 8/2003). |
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Selbstverständlich ist die Erstellung des Pflanzplans eine weitere anspruchsvolle Arbeit, aber mich tröstet der Gedanke daran, dass Pflanzen flexibel sind und sich die meisten umplatzieren lassen. Wenn in einem Garten zudem die Struktur stimmt, kann er eine Fülle von Pflanzen fassen. Die Fülle darf sogar ab und zu überborden, da sie von der Ordnung (wenn nicht von der Gärtnerin!) in Schach gehalten wird.
Sie haben es bestimmt bemerkt, dass ich zwei entscheidende Fragen nicht gestellt habe, nämlich die Fragen nach dem finanziellen Rahmen und dem zeitlichen Aufwand für die Pflege. Diese müssten wohl am Anfang stehen, aber wer weiss, vielleicht werden Träume nur dann annähernd wahr, wenn sie grenzenlos geträumt werden!
Zum Schluss bleibt mir das Wörtchen «wenn». Ja, wenn ich nochmals einen Garten anlegen könnte, dann… |
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Der naturnahe Garten. |
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* Cottage Garden, 8453 Alten |
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