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HEV 12/2008 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Wofür denn Spielregeln?
  Schlechtes Vorzeichen für die Mietrechtsrevision  
     
  Der seit diesem Jahr geltende Referenzzinssatz für Mietzinsanpassungen wurde in erster Linie auf Drängen des Mieterverbandes eingeführt. Dieser wollte mit einem geglätteten Durchschnittszins vermeiden, dass schroffe Erhöhungen des Hypothekarzinses, wie sie in der Vergangenheit gelegentlich vorgekommen sind, direkt auf die Mieten durchschlagen. Nun zeichnet sich vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise aber ein Szenario ab, das sich niemand so ausgemalt hatte. Der bisher mietzinsrelevante Hypothekarzins der ZKB macht den grössten Sprung – oder vielmehr Sturz – seiner Geschichte und erreicht ein Rekordtief von 2,5 %. Der mietzinsrelevante Referenzzinssatz verharrt aber auf 3,5%.
Nach der «alten» Regelung hätten die Mieter nun Anspruch auf eine erhebliche Mietzinssenkung. Aufgrund der erwähnten Änderung im Mietrecht bleibt der Schritt der ZKB jedoch ohne direkte Wirkung auf die Mieten. Zwar wird er in die Berechnung des Referenzzinssatzes einfliessen, aber unvermeidlicherweise mit einer zeitlichen Verzögerung und allenfalls verwässert durch andere, weniger stark sinkende Zinssätze abgedämpft (vgl. Seite 825). Es entspricht gerade dem Sinn des Referenzzinssatzes, dass die Ausschläge der Hypothekarzinssätze einzelner Banken sich nicht direkt auswirken, sondern durch die Entwicklung anderer Hypothekarzinssätze gemildert werden. Der neu ermittelte Durchschnittssatz entspricht den von den Eigentümern tatsächlich bezahlten Hypothekarzinsen am Stichtag. Denn wegen der vorherrschenden Festhypotheken werden die meisten Hauseigentümer noch lange nicht in den Genuss einer Zinsreduktion kommen.
Wenn es jetzt nicht zu der vom Mieterverband geforderten breiten Mietzinssenkung kommt, so heisst das keineswegs, dass private Hauseigentümer «Abzocker» sind, wie er dies immer wieder behauptet. Im Gegenteil, sie nehmen ihre volkswirtschaftliche Verantwortung sehr wohl wahr und sind an einem guten langfristigen Verhältnis mit ihren Mietern interessiert. So werden nicht selten neue Abgaben und Gebühren stillschweigend von den Eigentümern getragen und nicht auf die Mieten überwälzt. Sie halten sich auch an die geltenden Spielregeln. Die Reaktion des Mieterverbandes auf die Zinsbewegungen zeigen dagegen, dass ihn Spielregeln wenig interessieren. Das lässt im Hinblick auf die bevorstehende Mietrechtsrevision nichts Gutes erahnen.

Albert Leiser
 
     
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