HEV Zürich  
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 6/2006 Inhaltsverzeichnis
Vom Bauen

     
  Erhöhter Wohnkomfort und zusätzlicher
Wohnraum in einem Aufwisch
* Giorgio Giani
 
     
  Wie in den beiden in HEV 1/06 und 3/06 geschilderten Fällen suchte auch im nachfolgend beschriebenen Fall die Bauherrschaft den Rat unserer Abteilung Baumanagement. Ihr 1965 erbautes 6-Familien-Haus liegt in Wallisellen. Vor neun Jahren waren Innenräume und Fassaden einer Gesamtrenovation unterzogen worden. Am Dach wurde damals nichts gemacht, da es noch intakt war. Dennoch häuften sich die Reklamationen der Mieter über den Fluglärm. Eine eingehende Prüfung ergab, dass die Schwachstelle beim Dach zu orten war: Die Dachkonstruktion wies sehr schlechte Wärme- und Schalldämmwerte auf. Eine leere Winde wirkte überdies wie ein Resonanzkasten und intensivierte den Lärm noch. Vor allem die Mieter in der unmittelbar darunter liegenden Wohnung empfanden den Lärm als unerträglich. Sie machten kurzen Prozess und zogen aus. Andere folgten ihrem Beispiel.
Wegen der ständigen Mieterwechsel war der Hauseigentümer praktisch dauernd auf der Suche nach neuen Mietern. Auf die Dauer war das weder von seinen Nerven noch von seinem Portemonnaie auszuhalten. Es musste unbedingt eine Lösung gefunden werden, aber welche?
 
     
  Strategie, Ziel, Entscheid
In Zusammenarbeit mit einem Akustiker suchten die Fachleute des HEV ZH nach Verbesserungsmöglichkeiten für die Schallund Wärmedämmwerte. Als Lösung schlugen sie vor, spezielle Schall- bzw. Wärmedämmplatten und zusätzliche Bleifolien anzubringen. Dadurch würde der Lärmpegel in den darunter liegenden Wohnungen massiv reduziert. Aber auch im Estrich ergäbe sich dadurch eine ganz neue Komfortsituation, sodass sich dessen Ausbau geradezu aufdrängte.
 
         
  Winde   Studio  

Noch wiederzuerkennen, aber mit offensichtlichem Mehrwert.
     
  Resultat
Die Bauherrschaft und die Mieter freuen sich über die ruhiger gewordene Liegenschaft. Durch die umfassende Sanierung des Daches konnten die Lärmimmissionen aus dieser Richtung massiv reduziert werden, was zu einer deutlichen Steigerung des Wohnkomforts geführt hat. Der früher brachliegende Estrich ist nun so ruhig, dass darin zwei Studios realisiert werden konnten. Die Investitionen in die Dachsanierung wurden zu einem grossen Teil über die neu vermieteten Wohnungen abgefedert. Dank dieser Ertragsverbesserung konnte es sich die Bauherrschaft leisten, die bestehenden Mieten unverändert zu belassen. Auf Mietzinsaufschläge infolge der wertvermehrenden Investition konnte verzichtet werden, obschon die Mieter nun weniger Lärmimmissionen zu dulden haben.
Die Mieter gelangen in den Genuss eines gesunkenen Lärmpegels und haben keinen Anlass mehr, sich nach einer neuen Bleibe umzusehen. Der Eigentümer freut sich über die neuerdings wieder gute Vermietbarkeit der Wohnungen. Diese gewährleistet eine nachhaltige Mieterschaft und erst noch mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass am Jahresende die Zahlen wieder aufgehen. Durch die fachmännische Beratung konnte ein Optimum an technischen Verbesserungen mit einer nachhaltigen Wertvermehrung der Liegenschaft verbunden werden.
 
     
     
  * dipl. Arch. HTL, Leiter Baumanagement HEV Zürich  
 
Inhaltsverzeichnis Seitenanfang
Hauseigentümerverband Zürich  Albisstrasse 28  Postfach  8038 Zürich
Telefon 044 487 17 00  Fax 044 487 17 77  www.hev-zuerich.ch  hev@hev-zuerich.ch
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich